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Nahost: Sorge vor baldigem iranischen Angriff auf Israel wächst


Israel und USA bereiten sich vor
Berichte: Iranischer Angriff soll kurz bevorstehen

Von dpa
Aktualisiert am 06.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Raketen werden abgefeuert (Archivbild): Die USA sollen sich laut Medienberichten auf einen iranischen Angriff aus Israel vorbereiten.Vergrößern des Bildes
Raketen werden abgefeuert (Archivbild): Die USA sollen sich laut Medienberichten auf einen iranischen Angriff auf Israel vorbereiten. (Quelle: Mohammed Dahman/AP/dpa)

Die Sorge vor einem iranischen Angriff auf Israel wächst. Die USA rechnen offenbar mit einer Attacke in den nächsten Tagen.

Die USA sind in höchster Alarmbereitschaft und bereiten sich aktiv auf einen "bedeutenden" Angriff des Iran innerhalb der nächsten Woche vor, berichtet der US-Sender CNN. Damit würde Teheran auf den israelischen Angriff vom Montag in Damaskus, bei dem hochrangige iranische Kommandeure getötet wurden, reagieren, so ein Regierungsbeamter. Die US-Regierung sei laut Bericht derzeit der Ansicht, dass ein iranischer Angriff "unvermeidlich" ist – eine Meinung, die von ihren israelischen Kollegen geteilt wird, sagte der Beamte.

Beide Regierungen bereiteten sich dem Bericht zufolge mit Hochdruck auf einen iranischen Angriff vor, "der auf unterschiedliche Weise verlaufen könnte". Sowohl Ziele der USA als auch der Israelis könnten ins Visier genommen werden. Beide Regierungen wüssten jedoch nicht, "wann und wie der Iran einen Gegenschlag plant".

Nach Informationen der "New York Times" hat Israel auch sein Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzt, den Urlaub für Kampfeinheiten gestrichen, einige Reservisten zu Luftverteidigungseinheiten zurückgerufen und GPS-Signale blockiert. Zwei iranische Beamte, die nicht namentlich genannt werden wollten, erklärten dem Bericht der Zeitung zufolge, der Iran habe alle seine Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt und es sei beschlossen worden, dass der Iran direkt auf den Angriff in Damaskus reagieren müsse, um Abschreckung zu schaffen.

Viele Botschaften weltweit geschlossen

Laut dem Sender CBS geht man davon aus, dass eine Attacke auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche denkbar sei. Wegen der Befürchtung eines iranischen Vergeltungsschlags sind Medienberichten zufolge weltweit 28 israelische Botschaften geschlossen geblieben. Das berichteten die Zeitung "Times of Israel" sowie die Nachrichtenseite ynet.

CBS berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten auch, dass der Iran einen Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern plane. Die Frage sei, ob diese von iranischem Gebiet oder eher aus dem Irak oder aus Syrien losgeschickt würden. Die Angaben aus den Berichten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Vergeltungsschlag nach Tod von Generälen befürchtet

Bei dem Luftangriff auf die iranische Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus waren am Montag zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Der Iran kündigte daraufhin Vergeltung an, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte wiederum für den Fall eines Angriffs des Iran auf sein Land mit Konsequenzen. Die Revolutionsgarden sind Elitestreitmacht des Iran, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.

Die iranischen Drohungen gegen Israel kamen am Donnerstag auch in einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu zur Sprache. Biden machte dabei nach Angaben des Weißen Hauses deutlich, dass die USA Israel angesichts dieser Drohungen unterstützen.

Am Freitag hatte der Berater des iranischen Präsidenten, Mohammad Jamshidi, auf der Plattform X die USA davor gewarnt, "in eine israelische Falle zu tappen". Seine Worte an die USA: "Bleibt außen vor, dann passiert Euch nichts." Ein Sprecher des Außenministeriums sagte dem Sender CBS, dass die USA eine schriftliche Warnung an den Iran geschickt hätten, den israelischen Angriff nicht als "Vorwand für einen Angriff auf US-Personal und -Einrichtungen" zu nutzen. Der Sprecher des Außenministeriums bezeichnete die Botschaft an den Iran als eine Warnung: "Wir haben nicht 'gefragt'."

Ein direkter Angriff des Iran auf Israel würden den Konflikt in Nahost anheizen und könnte eine gefährliche Ausweitung in der Region nach sich ziehen.

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