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Russland: Was die "Generation Putin" von dem Machthaber hält


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Leben in Russlands Diktatur
"Unwürdige Menschen haben die Macht"


09.03.2024Lesedauer: 1 Min.
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Putin-Fans und -Gegner: Das sagen junge Russen über den Machthaber. (Quelle: t-online)

Sie kennen Russland nur unter Wladimir Putin: Während die einen den Präsidenten unterstützen, wiegt sich in der jungen Generation auch der größte Widerstand.

Trotz des Angriffskriegs in der Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin weiterhin großen Rückhalt in der Bevölkerung. Eine Umfrage des unabhängigen russischen Meinungsforschungsinstituts Lewada aus dem Februar ergab, dass 74 Prozent der Bevölkerung Russland auf dem richtigen Weg sehen.

In den jüngeren Altersgruppen nimmt die Zustimmung aber ab: Während bei den 18- bis 24-Jährigen noch 72 Prozent der Aussage zustimmen, sind es bei den 25- bis 34-Jährigen nur noch 64 Prozent.

Es ist eine Generation, die ihr Heimatland nur mit Putin an der Macht kennt. An Silvester im Jahr 1999 wurde er erstmals Präsident, nur unterbrochen von seiner Amtszeit als Ministerpräsident zwischen 2008 und 2012. 2020 ließ Putin sogar die Verfassung ändern, um in diesem Jahr noch einmal antreten zu können.

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Sie kennen kein Russland ohne Putin: Die junge Generation in Russland ist gespalten. Während der Machthaber für die einen Stabilität bedeutet, sehen ihn andere als Bedrohung.
So auch Egor Lvov. Der Student engagiert sich politisch gegen Putin, ist dabei aber vorsichtig.
"Nun, ich halte mich an die Gesetzgebung, unabhängig davon, wie ich zu ihr stehe. Es ist repressiv, es ist falsch und ungerecht. Aber wenn ich sie nicht einhalte, würde ich mir selbst in den Fuß schießen."
Auch Russland den Rücken zu kehren, wie es seit dem Ausbruch des Angriffskriegs in der Ukraine viele junge Menschen getan haben, kommt für ihn nicht infrage.
"Warum sollte ich gehen? Unwürdige Menschen haben die Macht in meinem Land ergriffen und haben es seit 25 Jahren im Griff. Warum muss ich gehen und nicht sie? Ich denke, es ist an der Zeit, dass sie gehen oder ins Gefängnis müssen."
Anders sieht das Zaurbek Burnatsev. Der 27-Jährige lebt im Nordkaukasus, eine Region, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion den Tschetschenienkrieg sowie Attentate und Geiselnahmen erlebte. Zaurbek erinnert sich noch an diese Zeit, in der seine Mutter Angst um den damals noch kleinen Jungen hatte.
"Was ich mir wünsche? Zunächst möchte ich Sicherheit und Zukunftsperspektiven, Entwicklung und Chancen. Was ich jetzt beobachte, ist besser geworden, als es früher war. Hoffentlich wird es sich noch weiter verbessern."
Der junge Mann bezeichnet sich als Teil der "Generation Putin". Seit 1999 ist er in Russland an der Macht – als Präsident oder Ministerpräsident. Er ließ sogar die Verfassung ändern, um in 2024 noch einmal bei der Präsidentschaftswahl antreten zu können.
In der Gesellschaft hat er noch immer starken Rückhalt – auch in der jungen Generation, wo der Anteil an Putin-Unterstützern allerdings geringer ausfällt.
Liza Kasantseva kennt das aus ihrer eigenen Familie:
"Die ältere Generation, meine Großmütter, die schauen Fernsehen. Deshalb verstehen sie nicht, wie es andersherum sein kann, wenn man mit ihnen spricht und sie sanft versucht, zu alternativen Ansichten zu bewegen. Sie verstehen einfach nicht, wie es möglich ist, die Mächtigen nicht zu vergöttern und anders zu sprechen, nicht so, wie sie es tun."
Auch die anderen Mitglieder der Russischen Vereinten Demokratischen Partei Jabloko stehen Putin kritisch gegenüber.
"Ich denke, dass er in der gegenwärtigen Situation unfähig ist. Er trifft ungünstige strategische Entscheidungen. Seine Politik ist völlig falsch. Sie ist schädlich für unser Land."
Die nächsten zehn Jahre seien entscheidend für Russland, fügt der junge Mann noch hinzu. Er hofft, dass sich Demokratie und eine Hinwendung gen Westen in Russland doch noch durchsetzen.

Die Nachrichtenagentur Reuters hat mit jungen Menschen in verschiedenen Teilen Russlands gesprochen. Ihr Einstellung und was sie von Putin halten, variiert deutlich. Die Aussagen sehen Sie hier oder im Video oben.

Verwendete Quellen
  • O-Töne über die Nachrichtenagentur Reuters
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters
  • Eigene Recherche
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