"Ich werde dich immer lieben" Mit diesen Worten verabschiedet sich Nawalnys Witwe
Sie habe noch viele unerzählte Geschichten, schreibt Juljia Nawanaja bei Instagram. Mit einer emotionalen Botschaft wendet sie sich dort noch mal an ihren Mann.
Julija Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, hat auf Instagram eine emotionale Botschaft an ihren Ehemann veröffentlicht. Sie dankte ihm für "26 Jahre absolutes Glück". Zu dem Text veröffentlichte sie ein Video, in dem verschiedene Aufnahmen zusammengeschnitten sind – auch ihre beiden Kinder sind in einzelnen Ausschnitten zu sehen.
Selbst für die vergangenen drei Jahre bedanke sie sich, schreibt Nawalnaja auf Russisch an ihren toten Mann gerichtet. Nawalny verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Haft. Sie bedankte sich für die Liebe und "dass du mich sogar im Gefängnis zum Lachen gebracht hast".
"Ich weiß nicht, wie ich ohne dich leben soll, aber ich werde mein Bestes geben", fährt sie fort. Ihr Ziel sei es, dass Nawalny sich "da oben" immer für sie freue und stolz auf sie ist. Ob sie das schaffe, wisse sie nicht, so Nawalnaja, aber sie werde es versuchen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
"Ich werde dich immer lieben. Ruhe in Frieden."
Sie sei sich sicher, dass sie sich eines Tages treffen werden, schreibt die 47-Jährige. Sie habe noch "so viele unerzählte Geschichten für dich" und auch Lieder, die sie auf ihrem Handy gespeichert habe. Es seien alberne und lustige und schreckliche Lieder, aber sie handeln von ihnen, so Nawalnaja weiter. "Und ich wollte so gerne sehen, wie du sie dir anhörst und lachst und mich dann umarmst." Ihren Text beendet sie mit den Worten: "Ich werde dich immer lieben. Ruhe in Frieden."
Am Freitag nahmen Angehörige und Anhänger Abschied von dem Kremlgegner. Er starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen "Polarwolf" in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch einen Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll laut russischen Behörden bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von "natürlichen" Ursachen die Rede. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.
- instagram.com: Beitrag von @yulia_nawalnaya (russisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa