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Afghanistan: Taliban entlassen 84-jährigen Rechtsextremen Fritz aus Haft


84-Jähriger monatelang in Haft
Taliban lassen österreichischen Rechtsextremen frei

Von t-online, reuters, sic

25.02.2024Lesedauer: 2 Min.
AUSTRIA-HOSTAGE/QATARVergrößern des Bildes
Herbert Fritz spricht nach seiner Freilassung in Katar zu Medien: Der 84-jährige Rechtsextreme war neun Monate in Haft der Taliban. (Quelle: ARAFAT BARBAKH/reuters)
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Er wollte beweisen, dass Afghanistan ein sicheres Land sei – doch dann inhaftierten ihn die Taliban. Nach neun Monaten im Gefängnis ist ein rechtsextremer Senior aus Österreich nun frei.

In Afghanistan haben die radikal-islamischen Taliban einen 84-jährigen Österreicher freigelassen, den sie im Mai 2023 verhaftet hatten. Die österreichische Regierung teilte am Sonntag mit, Herbert Fritz sei im Tagesverlauf in Doha eingetroffen, nachdem die Regierung Katars durch ihre Vermittlung zu seiner Freilassung beigetragen habe.

Nach der Verhaftung im vergangenen Jahr hatte die Zeitung "Der Standard" berichtet, Fritz sei nach Afghanistan gereist und habe positiv über das Leben dort berichtet. Dies habe eine Sichtweise gestützt, Afghanistan sei ein sicheres Land, in das Flüchtlinge zurückkehren könnten. Die Taliban hätten ihn gleichwohl wegen des Verdachts der Spionage verhaftet.

Das Außenministerium in Wien erklärte, es habe sich seit Mai um die Freilassung bemüht. Man danke Katar und der Vertretung der Europäischen Union in Kabul für die Unterstützung. Das Außenministerium von Katar dankte der Taliban-Regierung für ihre Kooperation bei der Freilassung.

Kanzler Nehammer bedankt sich bei Katar

Auch der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bedankte sich bei Katar für die Vermittlung. Es sei bereits die dritte Freilassung eines Österreichers binnen eines Jahres gewesen, das zeuge "von der hohen Professionalität der österreichischen Diplomatie", schrieb Nehammer auf der Plattform X. "Wir werden uns auch weiterhin für die Freilassung unseres Staatsbürgers im Iran und der österreichisch-israelischen Geisel in Gaza intensiv einsetzen."

Fritz war nach Angaben mehrerer Medien ein Gründungsmitglied der Nationaldemokratischen Partei (NDP). Die rechtsextreme Gruppierung war 1988 verboten worden. Die rechtspopulistische FPÖ in Österreich, die in Umfragen vor den Parlamentswahlen vorn liegt, hatte sich für die Freilassung eingesetzt.

"Zelle ohne Tageslicht"

Dazu war im vergangenen Jahr unter anderem eine Delegation unter Führung des ehemaligen EU-Abgeordneten der FPÖ, Andreas Mölzer, nach Afghanistan gereist. Dort hätte man sich auch mit dem Taliban-Außenminister Mawalawi Amit Khan Muttqi getroffen, schreibt der österreichische "Kurier". Weil Österreich die Regierung der militant-islamistischen Taliban nicht anerkennt, habe es innenpolitische Verwerfungen gegeben. FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach damals von einer "unglaublichen Dummheit".

Die Familie des 84-jährigen Rechtsextremen hatte auf der Plattform "Open Petiton" eine Petition zur Freilassung von Herbert Fritz gestartet. Darin heißt es, dass man sich "große Sorgen" mache. Der Senior sei "in einer Zelle ohne Tageslicht, auf einer Matratze auf dem kalten Boden und ohne Decken untergebracht". Hilfslieferungen sowie dringend nötige Medikamente würden nicht ankommen. Außerdem sei Fritz' Hörgerät kaputt, weshalb er "bald taub werden" könnte. Bis zum Sonntag wurden 607 Unterschriften gesammelt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • twitter.com: X-Beitrag von @karlnehammer
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