Operation "Dezember" Paramilitärs planten wohl Befreiung Nawalnys
Erst mit dem Tod von Nawalny gab das russische Freiwilligenkorps seinen Plan auf: Zusammen mit Mitarbeitern des Strafvollzugs wollten sie den Kremlgegner befreien.
Das Russische Freiwilligenkorps (RVC) wollte unter dem Codenamen "Operation Dezember" Alexej Nawalny aus seiner Strafkolonie in Russland retten. Das erklärte die russische paramilitärische Einheit, die an der Seite der ukrainischen Streitkräfte kämpft, in einem Eintrag auf der Onlineplattform "telegra.ph".
Ihr Plan sah demnach vor, Nawalny bei seiner Verlegung aus Zentralrussland in die sibirische Strafkolonie IK-3 zu befreien und an die ukrainische Grenze zu bringen. Dort sollte er an den Geheimdienst des RVC übergeben werden.
Eigenen Angaben zufolge nahm die Gruppe für die Umsetzung des Plans Kontakt zu "interessierten" Mitarbeitern des russischen föderalen Strafvollzugsdienstes (FSIN) auf. Diese hätten ihnen Aufnahmen von Überwachungskameras, Details zum Tagesablauf in der Kolonie und Mitschriften von Gesprächen Nawalnys mit seinen Mithäftlingen zukommen lassen. Teile davon veröffentlichte das RVC auf "telegra.ph".
RVC scheiterte an russischen Sicherheitsmaßnahmen
"Leider erwiesen sich die vom FSIN und dem Föderalen Sicherheitsdienst ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung solcher Szenarien als sehr effektiv", erklärte die Gruppe. Die Uhrzeit und das Datum der Verlegung seien mehrmals geändert worden, und schließlich sei sie auf direkten Befehl des FSIN ohne große Vorwarnung durchgeführt worden. "Das bedeutete, dass unsere Gruppe keine Zeit hatte, zum Ort der geplanten Operation zu gelangen."
Erst mit dem Tod Nawalnys habe das RVC seinen Plan aufgegeben. Dennoch sei es weiter bereit, mit anderen Organisationen gegen den Kreml zusammenzuarbeiten und seine Bemühungen zur Freilassung weiterer politischer Gefangener fortzusetzen, so die Gruppe.
- telegra.ph: "Операция 'Декабрь'" (russisch)