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Nach Wagner-Aufstand: Kreml bestätigt Treffen zwischen Putin und Prigoschin


Aussprache mit Wagner-Chef
Kreml: Putin hat sich nach Aufstand mit Prigoschin getroffen

Von reuters, dpa, lw

10.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0263199229Vergrößern des Bildes
Putin im Kreml (Archivbild): Laut dem Präsidialamtssprecher haben 35 Personen an dem Treffen teilgenommen. (Quelle: IMAGO/Alexander Kazakov)

Nach dem Wagner-Aufstand in Russland gab es Berichte über ein Treffen zwischen Putin und Prigoschin. Nun äußert sich der Kreml dazu.

Der Kreml hat Berichte über ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach dessen Revolte gegen die Militärführung im Juni bestätigt. "In der Tat hatte der Präsident ein solches Treffen, er hat dazu 35 Leute eingeladen – alle Kommandeure von Einheiten und die Führung des Unternehmens, darunter Prigoschin selbst", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Putin hatte die Wagner-Aufständischen zuvor als "Verräter" bezeichnet.

Zuvor hatten Medien über ein solches Treffen Putins mit Prigoschin berichtet. Seit Tagen hatten Experten international spekuliert über die Zukunft Prigoschins und seiner Wagner-Truppe, die für den Kreml etwa auch in Afrika und im Nahen Osten wichtig ist.

Kommandeure sagten weitere Unterstützung Putins zu

Peskows Angaben nach dauerte die Aussprache drei Stunden und fand am 29. Juni statt – also mehrere Tage nach der gescheiterten Revolte Prigoschins gegen die Militärführung. Während des Gesprächs habe Putin seine Einschätzung sowohl bezüglich der Aktivitäten von Wagner auf dem Schlachtfeld in der Ukraine gegeben als auch während des Aufstands am 24. Juni. Der Kremlchef habe sich aber auch die Version der Wagner-Offiziere zu dem Aufstand angehört.

Die Kommandeure hätten Putin ihre Unterstützung versichert und erklärt, sie seien seine Soldaten, so Peskow. "Sie sagten auch, dass sie bereit sind, weiter für das Mutterland zu kämpfen."

Am 24. Juni ließ Wagner-Chef Prigoschin, nachdem er Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen Angriff auf Militärlager seiner Privatarmee vorgeworfen hatte, die südrussische Stadt Rostow am Don von seinen Einheiten besetzen und setzte zugleich eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch. Bei ihrem Vormarsch auf die russische Hauptstadt schossen die Wagner-Truppen mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug ab; mehrere Besatzungsmitglieder starben. Am Abend gab Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, in denen in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzugsbefehl.

Straffreiheit für Wagner-Kämpfer und Prigoschin

Prigoschin erklärte, Ziel seiner Rebellion sei nicht der Sturz der russischen Regierung gewesen. Vielmehr habe sie sich gegen die russische Militärführung gerichtet, der er seit langem Inkompetenz im Krieg gegen die Ukraine vorwirft. Die Wagner-Söldner waren eine wichtige Stütze des russischen Militärs vor allem im Kampf im Osten der Ukraine.

Obwohl Putin während des Aufstands von Verrat gesprochen hatte, bestätigte der Kreml später einen Kompromiss, der allerdings die Ausreise Prigoschins nach Belarus zur Bedingung hatte. Den Wagner-Söldnern bot die russische Führung an, nach Belarus zu gehen, sich den regulären Streitkräften anzuschließen oder sich ins Privatleben zurückzuziehen. Putin sicherte der Wagner-Truppe auch Straffreiheit zu.

In Belarus hielt sich Prigoschin nach Angaben Lukaschenkos zuletzt aber nicht auf. Stattdessen soll er in der vergangenen Woche in Russland gewesen sein. Hier lesen Sie mehr über Prigoschins jüngste Bewegungen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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