Schüsse in Istanbul Türkei: Angriff auf Opposition?
Am 14. Mai wählt die Türkei einen neuen Präsidenten. Nahe der Zentrale der Oppositionspartei CHP sind nun Schüsse gefallen.
Rund fünf Wochen vor den Wahlen in der Türkei haben Unbekannte nahe der Zentrale der größten Oppositionspartei CHP in Istanbul Schüsse abgefeuert. Die CHP-Provinzvorsitzende Canan Kaftancioglu berichtete am Donnerstag auf Twitter von einem "bewaffneten Angriff", der sich mutmaßlich gegen den Parteisitz gerichtet habe. Nach Angaben eines Polizeibeamten und eines Wachmanns seien sechs bis sieben Schüsse abgefeuert worden. Das Gebäude sei aber nicht getroffen worden.
Das Istanbuler Gouverneursamt teilte mit, man habe Überwachungskameras ausgewertet und festgestellt, dass Unbekannte auf einer nahe gelegenen Autobahn aus einem Fahrzeug in die Luft geschossen hätten. Zwei Patronenhülsen seien gefunden worden. Die Ermittlungen dauerten an.
Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 14. Mai
Eine Woche zuvor hatten Geschosse das Büro der mit der CHP verbündeten Oppositionspartei Iyi in Istanbul getroffen. Die Regierung gab später bekannt, es habe sich um fehlgeleitete Schüsse eines Wachmanns gehandelt, der einen Dieb gejagt habe. Die Chefin der Iyi-Partei, Meral Aksener, wertete den Vorfall dagegen als Drohung.
Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen finden am 14. Mai statt. Ein Oppositionsbündnis aus sechs Parteien hat mit ihrem gemeinsamen Kandidaten Kemal Kilicdaroglu Umfragen zufolge gute Chancen, Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach 20 Jahren an der Macht abzulösen.
- Nachrichtenagentur dpa