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USA | Erster Bundesstaat verbietet Abtreibungspille: "Verheerend für Frauen"


"Verheerend für Frauen"
Erster US-Staat verbietet medikamentöse Abtreibung

Von afp, cry

Aktualisiert am 18.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Demonstrantin in Washington D.C.: Das bekannteste Motto der "Pro-Choice"-Bewegung, die sich für das Abtreibungsrechts einsetzt, ist "My body, my choice" - mein Körper, meine Entscheidung.Vergrößern des Bildes
Eine Demonstrantin in Washington D.C.: Das bekannteste Motto der "Pro-Choice"-Bewegung, die sich für das Abtreibungsrechts einsetzt, ist "My body, my choice" - mein Körper, meine Entscheidung. (Quelle: IMAGO/Probal Rashid)
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In den USA herrscht ein Kampf um die Abtreibungsrechte. Nun verhindert ein erster Staat die Abtreibung per Tablette – ein USA-weites Verbot könnte bald folgen.

Inmitten des Kampfs um ein umfassendes Abtreibungsverbot in den USA hat Wyoming als erster Bundesstaat das Verschreiben und die Ausgabe von Abtreibungspillen untersagt. Bei der Unterzeichnung eines entsprechenden Erlasses forderte der republikanische Gouverneur Mark Gordon die Abgeordneten am Freitag auf, noch einen Schritt weiterzugehen: Er will ein vollständiges Abtreibungsverbot in die Verfassung des Bundesstaates aufnehmen und dieses anschließend den Wählern zur Abstimmung vorlegen.

Derzeit befasst sich ein Bundesgericht in Texas mit einem US-weiten Verbot der gängigsten Abtreibungspille Mifepriston. Befürworter des Rechts auf Abtreibungen blicken mit Sorge auf das Verfahren – denn die Entscheidung des erzkonservativen Richters Matthew Kacsmaryk könnte gewaltige Auswirkungen haben. Mifepriston wird in den USA bei mehr als jeder zweiten Abtreibung eingesetzt. Der von Ex-Präsident Donald Trump ernannte Bundesrichter Kacsmaryk könnte nun ihre Zulassung aufheben.

Eines der umstrittensten Themen in den USA

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte bereits Anfang März vor einer solchen Entscheidung gewarnt. "Dieser Schritt wäre verheerend für Frauen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Die US-Regierung arbeite daran, "auf jeden möglichen Ausgang vorbereitet zu sein".

Die restriktiven Entwicklungen in mehreren US-Bundesstaaten decken sich in keiner Weise mit der mehrheitlichen Bevölkerungsmeinung in den USA. Bei einer landesweiten Umfrage im Sommer vergangenen Jahres sprachen sich knapp zwei Drittel der US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner dafür aus, Frauen legale – und damit sichere – Abtreibungen zu ermöglichen.

Durch zumeist konservative und christlich-fundamentalistische Strömungen ist das Abtreibungsrecht in den USA in den vergangenen Jahren zu einem der umstrittensten und umkämpftesten gesellschaftspolitischen Themen geworden. Der Oberste Gerichtshof des Landes hatte im vergangenen Juni das landesweite Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche abgeschafft – ein Urteil, das ein politisches Erdbeben auslöste.

Mit der Entscheidung des Supreme Court bekamen Bundesstaaten das Recht, Abtreibungen massiv zu beschränken oder ganz zu verbieten. Zahlreiche konservative Bundesstaaten haben dies bereits getan.

Mifepriston, in Deutschland unter dem Handelsnamen Mifegyne bekannt, wird in den USA in Kombination mit dem Medikament Misoprostol bei Abtreibungen genutzt. Viele Frauen ziehen einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch einem invasiven Eingriff vor. Nach Angaben des Guttmacher Institute, das sich für das Recht auf Abtreibungen einsetzt, beschränken bereits 15 Bundesstaaten den Zugang zu Mifepriston, indem es dort nur von einem Arzt verabreicht werden darf.

Verwendete Quellen
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