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Russische Einflussnahme? Rechtsextremist provoziert weiter in Nato-Konflikt


Russische Einflussnahme?
Rechtsextremist zündelt weiter in Nato-Konflikt

Von dpa, jro

Aktualisiert am 27.01.2023Lesedauer: 2 Min.
TURKEY-DENMARK/Vergrößern des Bildes
Rasmus Paludan nahe einer Moschee in Kopenhagen: Die Polizei sicherte am Freitag die Aktion des rechtsextremen Politikers. (Quelle: Ritzau Scanpix/Olafur Steinar Gestsson via REUTERS )
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Ein dänischer Rechtsextremist will am Freitag dreimal den Koran verbrennen – auch nahe der türkischen Botschaft. Werden die Provokationen aus Moskau unterstützt?

Wegen der Ankündigung weiterer Aktionen des dänischen Rechtsextremisten Rasmus Paludan hat die Türkei erneut einen westlichen Botschafter einbestellt. Der dänische Botschafter sei ins Außenministerium berufen worden, weil "ein Angriff auf den Koran" vor der Botschaft der Türkei erlaubt worden sei, berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag.

Paludan hatte in einem Interview mit der schwedischen Tageszeitung "Aftonbladet" angekündigt, am Freitag drei Exemplare des Korans in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen verbrennen zu wollen – vor einer Moschee sowie in der Nähe der Botschaften der Türkei und Russlands. Mehr über den Provokateur Paludan lesen Sie hier.

Anders als in Schweden benötigt Paludan in Dänemark nach "Aftonbladet"-Angaben keine Genehmigung für solche Kundgebungen, er muss sie den Behörden nur 24 Stunden vorher melden.

Der Gründer der rechtsextremen Partei "Stram Kurs" (zu Deutsch: Harte Linie) gab in dem Interview an, jeden Freitag einen Koran vor der türkischen Botschaft in Kopenhagen verbrennen zu wollen – bis Schweden in die Nato gelassen werde, wurde er von der Zeitung zitiert. Der aus Dänemark stammende Paludan hat auch die schwedische Staatsbürgerschaft inne.

Handelt Paludan in russischem Interesse?

Paludans Angaben zu seiner Motivation stehen im Konflikt mit Medienberichten, wonach ein ehemaliger Mitarbeiter des russischen Propagandasenders "Russia Today" die für die Demonstration in Stockholm fällige Gebühr bezahlt hat. Der betreffende Publizist Chang Frick bestätigte dies selbst gegenüber mehreren schwedischen Medien.

Beobachter vermuten deshalb, dass Moskau im Sinne der hybriden Kriegsführung hinter den islamfeindlichen Aktionen stecken könnte, um den Konflikt innerhalb der Nato zu eskalieren. Ein rechtes Nachrichtenmedium in Schweden behauptet sogar, dass Frick aktiv nach einem Aktivisten gesucht habe, der eine Koran-Verbrennung in Schweden durchführen könnte. Frick widerspricht dieser Darstellung – ebenso distanzierte sich Russland von der islamfeindlichen Protestaktion.

Konflikt um Nato-Beitritt verschärft sich

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Aktionen in westlichen Ländern Empörung in der Türkei ausgelöst. In Stockholm etwa hängten Aktivisten eine Erdoğan ähnelnde Puppe an den Füßen auf, in Stockholm verbrannte Paludan zuletzt den Koran nahe der türkischen Botschaft.

Besonders die Aktion in Schweden hatte die türkische Regierung zum Anlass genommen, ihre Zweifel an der Nato-Norderweiterung um das Land erneut zu bekräftigen – allen Distanzierungen der Regierung in Stockholm zum Trotz. Die Türkei und Ungarn sind derzeit die einzigen Mitglieder, die der Erweiterung noch nicht zugestimmt haben.

Finnland, das den Nato-Beitritt gemeinsam mit Nachbarland Schweden beantragt hatte, erwägt angesichts der zunehmenden Spannungen offenbar, auch ohne Schweden in das westliche Verteidigungsbündnis einzutreten. Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson gab sich am Donnerstag dagegen optimistisch: Er hoffe, dass sich die "aufgeheizte Situation" schnell abkühle und er sei jederzeit zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bereit.

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