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EuGH-Urteil zu Kopftuchverbot: Arbeitgeber kann Mitarbeitern Kopftuch verbieten


"Keine Diskriminierung"
EuGH: Arbeitgeber kann Kopftuch bei Mitarbeitern verbieten

Von dpa
Aktualisiert am 15.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Straßenszene in der Düsseldorfer Königsallee: Ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz könne gerechtfertigt sein, um gegenüber den Kunden ein Bild der Neutralität zu vermitteln, so das Gericht.Vergrößern des Bildes
Straßenszene in der Düsseldorfer Königsallee: Ein Kopftuchverbot am Arbeitsplatz könne gerechtfertigt sein, um gegenüber den Kunden ein Bild der Neutralität zu vermitteln, so das Gericht. (Quelle: imago-images-bilder)
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Darf der Arbeitgeber seinen Mitarbeiterinnen verbieten, ein Kopftuch zu tragen? Ja, sagt der Europäische Gerichtshof in einem Urteil. Dies gehöre zur unternehmerischen Freiheit.

Der Europäische Gerichtshof hat die Rechte von Arbeitgebern gestärkt, die muslimischen Mitarbeiterinnen das Tragen von Kopftüchern verbieten. Das Verbot des Tragens jeder sichtbaren Ausdrucksform politischer, weltanschaulicher oder religiöser Überzeugungen könne durch das Bedürfnis des Arbeitgebers gerechtfertigt sein, gegenüber den Kunden ein Bild der Neutralität zu vermitteln oder soziale Konflikte zu vermeiden, urteilte der EuGH am Donnerstag.

Hintergrund des Urteils waren zwei Fälle aus Deutschland. Zum einen war eine muslimische Mitarbeiterin einer überkonfessionellen Kindertagesstätte mehrfach abgemahnt worden, weil sie mit Kopftuch zur Arbeit gekommen war. Vor dem Arbeitsgericht Hamburg wurde daraufhin verhandelt, ob die Einträge aus der Personalakte gelöscht werden müssen. Das Gericht bat den EuGH daraufhin um die Auslegung von EU-Recht.

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Religionsfreiheit versus unternehmerische Freiheit

Ähnlich ging das Bundesarbeitsgericht 2019 mit dem Fall einer Muslimin aus dem Raum Nürnberg vor, die gegen ein Kopftuchverbot bei der Drogeriemarktkette Müller geklagt hatte. Während sich die Angestellte in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt sah, verwies die Drogeriekette auf unternehmerische Freiheit.

Bereits 2017 hatte der EuGH in einem ähnlichen Fall entschieden, dass ein allgemeines internes Verbot von politischen oder religiösen Symbolen am Arbeitsplatz keine unmittelbare Diskriminierung darstellt. Der Wunsch von Arbeitgebern, ihren Kunden ein Bild der Neutralität zu vermitteln, sei legitim und gehöre zur unternehmerischen Freiheit, so die Richter.

Das abschließende Urteil im konkreten Fall der Kita-Mitarbeiterin und der Angestellten des Drogeriemarktes müssen nun die zuständigen deutschen Gerichte treffen. Der EuGH betonte am Donnerstag, dass diese durchaus Entscheidungsspielraum haben. Demnach könnten die nationalen Gerichte im Rahmen des Ausgleichs der in Rede stehenden Rechte und Interessen dem Kontext ihres jeweiligen Mitgliedstaats Rechnung tragen. Insbesondere sei dies der Fall, wenn es in Bezug auf den Schutz der Religionsfreiheit günstigere nationale Vorschriften gebe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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