An der EU-Außengrenze Medien dokumentieren illegale Zurückweisungen von Migranten
Sie sollen die Grenze bereits übertreten und zurückgeschickt worden sein: Mehrere Medien berichten über illegale Pushbacks an der kroatischen Grenze. Auch zu Gewalt gegen Migranten soll es gekommen sein.
Mehrere Medien haben nach eigenen Angaben und nach gemeinsamer Recherche sogenannte Pushbacks von Migranten an der kroatischen Grenze zu Bosnien-Herzegowina dokumentiert. Bei Pushbacks handelt es sich um illegale Zurückweisungen von Migranten, nachdem diese die Grenze zu einem Land bereits übertreten haben. Der "Spiegel" hat nach eigenen Angaben gemeinsam mit Lighthouse Reports, dem Schweizer SRF, dem ARD-Studio Wien und der kroatischen Zeitung "Novosti" solche Aktionen an der Grenze gefilmt. Ein Zusammenschnitt des Videomaterials wurde am Mittwochabend von mehreren der beteiligten Medien online veröffentlicht.
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Handykameras zerstört
Die Aufnahmen sollen zeigen, wie kroatische Polizisten und Grenzschützer Migranten aus Kroatien und damit aus der EU zurück in bosnische Wälder schicken. Die Migranten, darunter auch Kinder, berichten den Journalisten in dem Video unter anderem, dass sie geschlagen worden seien. Zudem seien ihnen in Kroatien die Handykameras zerstört worden, damit sie keine Aufnahmen der Geschehnisse machen können.
Über Pushbacks an der kroatischen Grenze, einer Außengrenze der EU, wird immer wieder berichtet. Die kroatische Regierung teilte nach Angaben des "Spiegel" zu den neuen Aufnahmen mit, dass es sich um legale Einreiseverweigerungen direkt an der Grenze handele. Nach Angaben des "Spiegel" haben die angetroffenen Migranten berichtet, dass sie zum Teil schon tief ins kroatische Territorium vorgedrungen waren.
- Nachrichtenagentur dpa