"Gewalt gegen eine Amtsperson" Mann muss für Macron-Ohrfeige vier Monate in Haft
Ein Mann hatte Präsident Emmanuel Macron bei einem Besuch in Südfrankreich geohrfeigt. Dafür erhielt der Angreifer nun eine mehrmonatige Haftstrafe.
Der Mann, der Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angegriffen hat, muss für vier Monate ins Gefängnis. Er hatte dem Präsidenten eine Ohrfeige verpasst. Ein Gericht im südfranzösischen Valence verurteilte Damien T. am Donnerstag zu einer 18-monatigen Haftstrafe, davon wurden aber 14 Monate zur Bewährung ausgesetzt. Der 28-Jährige war bereits seit dem Angriff am Dienstag in Gewahrsam. Er hatte angegeben, er habe mit der Ohrfeige "seine Unzufriedenheit" über Macrons Politik ausdrücken wollen.
Die Anklage hatte in dem Schnellverfahren 18 Monate Haft für T. gefordert, der bisher nicht strafrechtlich auffällig geworden war. Sie machte einen "Akt willfähriger Gewalt" gegen den Präsidenten geltend. Die Ohrfeige sei "völlig unzulässig", belehrte der Staatsanwalt den 28-Jährigen, der im grünen T-Shirt zu dem Gerichtstermin erschienen war. Ihm wurde "Gewalt gegen eine Amtsperson" vorgeworfen.
"Überzeugungen der Rechten oder Ultrarechten"
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte zuvor in Lyon mitgeteilt, der Angreifer habe bei einer Vernehmung Sympathien für die "Gelbwesten"-Bewegung und rechtsextremes Gedankengut erkennen lassen. T. sagte demnach, er habe Macron "instinktiv und ohne nachzudenken" geohrfeigt, als dieser am Dienstag bei einem Besuch in der südfranzösischen Gemeinde Tain-l'Hermitage den Kontakt mit Bürgern suchte. Der Arbeitslose aus einem Dorf in der Region sagte demnach aus, er teile "politische Überzeugungen der Rechten oder Ultrarechten", ohne einer Partei anzugehören.
Bei seinem ebenfalls festgenommenen Freund Arthur C., der die Ohrfeige für Macron mit seinem Handy gefilmt hatte, fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung unter anderem eine Ausgabe von Adolf Hitlers "Mein Kampf". Daneben wurden auch Bücher über Kriegsführung, eine Flagge der russischen Revolution und Waffen beschlagnahmt. Arthur C. soll sich nun wegen illegalen Waffenbesitzes verantworten.
- Nachrichtenagentur AFP