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Sea-Watch 3: Minister Müller fordert Freilassung von Kapitänin Rackete


Appell an die EU
Minister fordert Freilassung der "Sea-Watch"-Kapitänin

Von dpa
Aktualisiert am 01.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Carola Rackete: Entwicklungsminister Müller fordert eine Reaktion der EU im Fall der festgenommenen Kapitänin.Vergrößern des Bildes
Carola Rackete: Entwicklungsminister Müller fordert eine Reaktion der EU im Fall der festgenommenen Kapitänin. (Quelle: Guglielmo Mangiapane/Reuters-bilder)

Sie wartete zwei Wochen im Mittelmeer – dann schaffte die Kapitänin Fakten und fuhr Italien trotz Verbots an. Der deutsche Entwicklungsminister fordert, die festgenommene Carola Rackete freizulassen.

Nach der Festnahme der deutschen Kapitänin des Rettungsschiffes "Sea-Watch 3" in Italien erwartet Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) eine schnelle Reaktion der EU. "Die Sea-Watch-Kapitänin hat in einer absoluten Notlage gehandelt. Deswegen erwarte ich, dass Brüssel hier ein deutliches Signal sendet und die sofortige Freilassung einfordert", sagte Müller im Interview der "Passauer Neuen Presse".

"Sea-Watch"-Kapitänin Carola Rackete hatte trotz eines Verbots der italienischen Behörden ihr Rettungsschiff mit 40 im Mittelmeer geretteten Migranten in der Nacht zum Samstag in den Hafen der sizilianischen Insel Lampedusa gesteuert. Sie wurde festgenommen. Auf Rackete kommt eine Geldstrafe zu, im schlimmsten Fall Haft. Am Montagnachmittag soll sie vor einem italienischen Ermittlungsrichter vernommen werden, wie ein Sprecher von "Sea-Watch" sagte.

Müller fordert neue Regelung zur EU-Seenotrettung

Müller vertrat zudem die Ansicht, die EU müsse eine neue europäische Sofortregelung zur Seenotrettung im Mittelmeer beschließen. "Ausgerechnet jetzt überlässt die EU die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ihrem Schicksal und beendet die Mission Sophia", sagte Müller. Dies sei "ein unerträglicher Zustand angesichts von fast 600 Ertrunkenen im Mittelmeer allein dieses Jahr".


Die Seenotrettung sorgt seit Langem für Streit innerhalb der Europäischen Union. Die EU-Länder können sich nicht auf einen Mechanismus zur Verteilung der Bootsflüchtlinge einigen. Eine Lösung ist trotz des erheblichen Drucks, den die populistische Regierung in Rom seit einem Jahr in der Frage ausübt, nicht zu erkennen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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