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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stromer mit Anhängerkupplung Diese E-Autos können was ziehen
E-Autos mit Anhängerkupplung: Früher selten, heute deutlich weiter verbreitet. Woran das liegt und welche Fahrzeuge wieviel an den Haken nehmen können.
Es gab Zeiten, da fanden sich auf dem Markt kaum E-Autos mit der Möglichkeit, Anhänger zu ziehen. Und das, obwohl Drehmoment, Leistung und das einstufige Getriebe der Stromer samt gleichmäßiger Beschleunigung eigentlich ideal dafür wären, bestenfalls sogar einen Wohnwagen an die Anhängerkupplung zu nehmen.
Doch mehr Gewicht bedeutet auch immer einen Verlust an Reichweite – und das führte noch vor einigen Jahren dazu, dass diese auf Werte unterhalb der 200 Kilometer schrumpfte. Hinzu kommt: Das Antriebssystem eines E-Autos wird durch die Belastung stark strapaziert. Daher haben die Hersteller zunächst Erfahrungen gesammelt und getestet, um Pannen weitgehend ausschließen zu können.
Durch immer bessere Akkus und mehr Daten gibt es mittlerweile deutlich mehr E-Autos mit Hängerkupplung im Angebot. Die maximale Anhängelast unterscheidet sich jedoch von Auto zu Auto stark.
Anhängelast – was ist das?
Die Anhängelast gibt an, welches Gewicht ein Zugfahrzeug ziehen und wie schwer somit ein Anhänger insgesamt sein darf.
Bevor Sie einen Hänger an den Haken nehmen, werfen Sie einen Blick in die Fahrzeugpapiere: Hier steht die maximale Anhängelast des Fahrzeugs.
Bei einem Neuwagenkauf sollten Sie ins Kleingedruckte schauen: Denn je nach Motorisierung, Akkugröße oder Antriebsart (zwei Räder oder Allrad) kann die maximale Anhängelast stark variieren. Unsere Tabelle ist deshalb nur ein grober Anhaltspunkt.
Unterschieden wird zwischen "gebremst" und "ungebremst": Ungebremste Anhänger sind für den Transport von Motorrädern oder kleinere Transporte geeignet. Große Boots- oder Kfz-Anhänger, aber auch Wohnwagen oder Yacht-Trailer über 750 Kilo zulässigem Gesamtgewicht müssen in Deutschland eine eigene Auflaufbremse haben.
Diese E-Autos gibt es mit Anhängerkupplung
Die Zahl der verfügbaren Autos wächst ständig, daher hier eine Auswahl. Grundsätzlich gilt: Je größer und schwerer ein Auto, umso mehr kann es ziehen. Fahrzeuge wie der VW ID.3 oder der Renault Zoe dürfen gar keine Anhänger ziehen oder nur einen Fahrradträger auf einer speziellen Kupplung aufnehmen.
Auto | Preis* | max. Anhängelast |
---|---|---|
Hyundai Kona Elektro Facelift (64 kWh) | ab ca. 42.000 Euro | 300 kg |
Nissan e-NV200 | ab ca. 29.000 Euro | 460 kg |
MG ZS EV | ab ca. 34.000 Euro | 500 kg |
BMW iX3 | ab ca. 67.000 Euro | 750 kg |
Citroen e-Berlingo | ab ca. 38.000 Euro | 750 kg |
Ford Mustang Mach-E | ab ca. 57.000 Euro | 750 kg |
Hyundai Ioniq 5 (58 kWh) | ab ca. 44.000 Euro | 750 kg |
Jaguar I-Pace | ab ca. 77.000 Euro | 750 kg |
Kia EV6 (58 kWh) | ab ca. 57.000 Euro | 750 kg |
Mercedes EQA | ab ca. 48.000 Euro | 750 kg |
Mercedes EQS | ab ca. 98.000 Euro | 750 kg |
Opel Combi e-Life | ab ca. 43.000 Euro | 750 kg |
Peugeot e-Rifter | ab ca. 42.000 Euro | 750 kg |
Audi Q4 e-tron / Sportback | ab ca. 45.000 Euro | 1.000 bis 1.200 kg |
Citroen e-Jumpy Kombi | ab ca. 36.000 Euro | 1.000 kg |
Citroen e-Spacetourer | ab ca. 52.000 Euro | 1.000 kg |
Opel Vivaro-e Kombi | ab ca. 51.000 Euro | 1.000 kg |
Opel Zafira e-Life | ab ca. 63.000 Euro | 1.000 kg |
Peugeot e-Expert | ab ca. 43.000 Euro | 1.000 kg |
Peugeot e-Traveller | ab ca. 59.000 Euro | 1.000 kg |
Skoda Enyaq iV | ab ca. 42.000 Euro | 1.000 bis 1.200 kg |
Tesla Model 3 | ab ca. 50.000 Euro | 910 kg |
Toyota Proace Electric Verso | ab ca. 65.000 Euro | 1.000 kg |
VW ID.4 | ab ca. 46.000 Euro | 1.000 bis 1.200 kg |
Aiways U5 | ab ca. 38.000 Euro | 1.500 kg |
Polestar 2 | ab ca. 47.000 Euro | 1.000 bis 1.500 kg |
BMW i4 | ab ca. 59.000 Euro | 1.600 kg |
Hyundai IONIQ 5 (72,6 kWh) | ab ca. 59.000 Euro | 1.600 kg |
Kia EV6 (77,4 kWh) AWD | ab ca. 59.000 Euro | 1.600 kg |
Tesla Model Y Maximum Range AWD | ab ca. 60.000 Euro | 1.600 kg |
E-Autos, die auch größere Wohnwagen ziehen können
Auch für schwere Transporte finden sich bei den E-Autos mittlerweile echte Kraftpakete mit Durchhaltevermögen. Doch wer richtig hohe Gewichte schleppen will, muss zu einem Hybriden greifen, bei dem ein Verbrennungsmotor unterstützt:
Modell | Preis* | Maximale Anhängelast |
---|---|---|
Audi e-tron / Sportback | ab ca. 83.000 Euro | 1.800 kg |
Mercedes EQA 4MATIC | ab ca. 54.000 Euro | 1.800 kg |
Mercedes EQC | ab ca. 66.000 Euro | 1.800 kg |
Volvo C40 Recharge Pure Electric Twin | ab ca. 59.000 Euro | 1.800 kg |
Volvo XC40 Recharge Pure Electric | ab ca. 62.000 Euro | 1.500 kg |
VW Passat GTE (Hybrid) | ab ca. 46.000 Euro | 1.600 kg |
Volvo V90 T8 Twin Engine (Hybrid) | ab ca. 76.000 Euro | 2.100 kg |
Tesla Model X | ab ca. 106.000 Euro | 2.250 kg |
BMW iX | ab ca. 77.000 Euro | 2.500 kg |
Porsche Cayenne E-Hybrid | ab ca. 98.000 Euro | 3.500 kg |
*Preise ohne Prämien, gerundet
Kräftige Zugmodelle finden sich in erster Linie in den hochpreisigen Kategorien, für gelegentliche Ausflüge zum Baumarkt oder einen Fahrradtransport jedoch gibt es inzwischen bezahlbare Stromer. Seien Sie sich aber klar darüber, dass im Anhängerbetrieb die Reichweite deutlich abnimmt (mit einem schweren Wohnwagen im Schlepptau sogar um bis zu 50 Prozent).
Falls Sie eine Anhängerkupplung bei Ihrem E-Auto nachrüsten wollen, rät der ADAC: Informieren Sie sich gründlich, ob Ihr Auto dafür freigegeben ist.
- EnBW Magazin: "E-Autos mit Anhängerkupplung 2022: Modelle und Herausforderungen"
- adac.de: "Elektroautos mit Anhängerkupplung: Diese Modelle gibt es"
- Webseiten der Autohersteller zu Anhängelasten und Preisen
- bussgeldkatalog.de: "Die zulässige Anhängelast beim PKW: Was gilt?"
- adac.de: "Anhängelast: Was dabei zu beachten ist"