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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Namhaftester Ferrari-Händler Europas kommt aus Kassel
Promis, Multimillionäre und Fußballspieler kaufen ihre Sportwagen seit 25 Jahren in Kassel - bei Helmut Eberlein, einem der renommiertesten Ferrari-Händler Europas.
Kassel ist in der Automobilszene eigentlich ein unbeschriebenes Blatt. Da gibt es zwar die Komponentenproduktion des Volkswagen-Konzerns und für eine Stadt mit knapp 200.000 Einwohnern die übliche Zahl von gesichtslosen Automeilen, aber das war es - fast. Spektakulär ist nur einer: Ferrari Eberlein.
Selbst in Maranello spricht man über den Mann aus Kassel
Das Eberlein-Grundstück wuchs im Laufe der Jahre auf 12.000 Quadratmeter. Die Boliden aus Maranello erstrahlen mittlerweile in einem 1800 Quadratmeter großen Ausstellungsraum und die einstige Werkstatt wurde zu einem 4300 Quadratmeter großen Ferrari-Servicecenter. Kassel, eher Mittelpunkt Deutschlands als Hochburg der norditalienischen Edel-Renner, sollte vor 25 Jahren zu einer ebensolchen werden. Daher richtete Eberlein einen Hol- und Bringservice ein und brachte die italienischen Sportwagen per Anhänger zur Reparatur in die eigene Werkstatt. >>
Die daraus resultierende Beliebtheit unter den Ferrari-Kunden sprach sich bis nach Maranello herum. Mit dem Ergebnis: Ferrari Eberlein wurde offizieller Vertreter von Ferrari in Deutschland. Das Ferrari-Classiche-Zertfikat mit Unterschrift von Pierro Ferrari wird zwar in Maranello ausgestellt, Eberlein ist jedoch befugt, die Prüfung durchzuführen. Er stellt das Fahrzeug dann im Werk vor, ohne dass es physisch anwesend sein muss.
Neben diesem besonderen Service brachte er sich in der Ferrari-Szene aber auch durch die Teilnahme der 1992 ins Leben gerufenen Ferrari Challenge ins Gespräch, an der er von Anfang an mit einem eigenen Rennteam teilnahm.
Ein Mitarbeiter der ersten Stunde im Eberlein-Team ist Thomas Kunz. Bei klassischen Modellen gibt es viele Indikatoren, die auf die Originalität schließen lassen. Zum Beispiel die Motornummer außen am Gehäuse und eine werksinterne Nummer, die zeigt, ob ein Motor echt ist. Hinzu kommt die Karosserienummer, die jeder Ferrari-Typ an einer anderen Position trägt und in nicht gerade seltenen Fällen unter einer dicken Lackschicht verborgen ist. Thomas Kunz kennt sie alle. >>
Wer heute einen Blick in die Werkstatt wirft, die durch große Glasscheiben vom Verkaufsraum einzusehen ist, wird daher nicht selten Millionenwerte zu Gesicht bekommen. Ob nun ein auseinandergebauter Ferrari Enzo, ein seltener F40, ein 512 M oder ein Dino - zu Eberlein kommt alles, was mit Ferrari zu tun hat.
Immer wieder parken Einzelstücke wie der La Ferrari oder historische Rennwagen in der Leipziger Straße 282 in Kassel. Neben den funkelnden Neuheiten im Verkaufsraum, deren Preise zumeist deutlich jenseits der 200.000-Euro-Marke liegen, stehen in einer erst vor kurzem fertiggestellten Halle und im Untergeschoss des nicht nur von innen edel wirkenden Baus noch jede Menge weiterer automobiler Schönheiten. Hier können zum einen Kunden ihre Fahrzeuge überwintern lassen. Zum anderen steht dort auch die private Sammlung Eberleins: nicht nur zahllose Ferrari-Modelle, sondern auch ein nachgeschärfter Land Rover Defender.
Die Arbeitskluft: Jeans statt Armani
Und damit ihm kein Kunde, ob mittel- oder schwerreich, entgeht, heißt er jeden herzlich willkommen. "Mir ist wichtig, dass jeder so behandelt wird, als wenn er mit einem unserer Fahrzeuge nach Hause fahren könnte." Hinzu kommt, dass der eine oder andere gut betuchte Interessent es auch drauf anlegt und im Schlabberlook hereinkommt. Doch damit hat Helmut Eberlein, der wie alle seiner Angestellten nicht hochnäsig im edlen Armani, sondern bodenständig in Jeans und firmeneigenem Pullover durch die Verkaufsräume wandelt, noch nie Probleme gehabt - was zahllose Kundenzufriedenheits-Urkunden an den Wänden bestätigen.
So wundert es nicht, dass drei originale Fußballtrikots ehemaliger Fußball-Bundesligaprofis ihren festen Platz bei Eberlein gefunden haben. Auf einem ist zu lesen: "Ich habe eindeutig zu viel Geld bei Dir gelassen, aber Deine Autos sind leider gut. Vielen Dank!" Helmut Eberlein hat es geschafft, dass auch die ganz Großen ihm immer wieder vertrauen – eben seit einem Viertel Jahrhundert. Besonders stolz ist er daher auch auf seine schwere Armbanduhr des Typs Panerai Ferrari Scuderia FER00009. "Die hat mir Jean Todt, der Präsident des Welt-Automobilverbands FIA, geschenkt", verrät er. Sehen Sie das Autohaus auch in unserer Fotoshow.