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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Flirtfaktor: Die besten Autos zum Abschleppen
Im Wagen vor mir fährt ein hübsches Mädchen - im Feierabendstau, an der Ampel oder bei der Parkplatzsuche. Stets gilt: Augen auf, denn nun wird geflirtet. Doch Chancen hat nur der richtige Typ. Und zwar hinter dem Steuer als auch auf vier Rädern. Frauen schauen sehr wohl auf das Modell. wanted.de erklärt, – und warum.
Wow. Diese Augen, diese Haare. Die Figur scheint auch super zu sein - sehr sexy. Verdammt, kann die nicht mal die Tür aufmachen? Hey, sie schaut rüber! Sie lächelt! Und schon ist sie aus dem Blickwinkel verschwunden. Egal ob am Morgen, zum Feierabend oder am Wochenende, im Stau, in der City oder auf der Bundesstraße: Wer auf der Suche ist, flirtet auch mit Sicherheitsgurt.
Ein Fünftel der Frauen im Auto ist flirtwillig
Nach einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov sind etwa 20 Prozent der Verkehrsteilnehmer beider Geschlechter im Auto im Flirtmodus. Dabei sind vor allem die Männer aktiv: Etwa 25 Prozent der Männer am Steuer checken, ob nicht was laufen könnte. Frauen sind dabei zurückhaltender: Nur etwa 15 Prozent von ihnen halten auf der Fahrt Ausschau. Doch im Ampelstau kommt es zunächst nicht auf die inneren Werte an – jetzt spielt erst mal das Auto die wichtigste Rolle. Wer einen Kleinwagen >>
etwa von Opel, Honda, Nissan, Ford oder eine uralte Kompaktkarre fährt, kann sich die Mühe gleich sparen. Die sind laut einer Studie, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen, für Frauen nämlich total uninteressant.
Auch die Farbe ist wichtig: Denn das Auto muss zunächst das silber-schwarze Einerlei durchbrechen, das die Straßen überflutet. Aber nicht jeder PS-starke Bolide macht den Beamtentyp zum Frauenschwarm, betont die Diplompsychologin Lisa Fischbach. Sie leitet die Forschung bei der Online-Partnerbörse elitepartner.de und hat bereits 2009 in der größten deutschen Single-Onlinestudie mit 10.000 Teilnehmern auch die interessantesten Flirt-Automarken ermittelt.
Porsche und Ferrari floppen
"Die Ergebnisse sind langfristige Trends, sie haben sich bis heute fast nicht verändert. Die Daten haben Bestand", erklärt Fischbach. Demnach schneiden Porsche oder Ferrari >>
interessanterweise ziemlich schlecht ab. Laut der Studie halten nur 18,6 Prozent der befragten Frauen deren Fahrer für einen Flirt interessant – kaum mehr als die eines familientauglichen Passat Kombi, der 18,4 Prozent erreicht. "Porsche und Ferrari sind für Frauen sehr polarisierend", erklärt Lisa Fischbach das Ergebnis. "Die einen finden sie echt sexy, für viele andere gelten die Modelle aber nur als prollig und laut. Das hat uns auch überrascht."
Porsche hat übrigens in den USA einen viel besseren Ruf als hierzulande, US-Frauen finden ihn verdammt attraktiv – allerdings nicht den Boxster. Den gibt’s nämlich bei Internetfirmen im Silicon Valley schon mal als Startprämie für neue Mitarbeiter – nichts Besonderes also. In Osteuropa dagegen brauchen die Autos viele Muskeln – bei vielen Frauen der "besseren Kreise" sind der Cayenne, der Q7 und die Topmodelle von Mercedes ein guter Grund, mal einzusteigen.
BMW Cabrio und Oldtimer liegen vorne
Damit zurück nach Deutschland. Das beste Auto zum Flirten fährt im Sommer oben ohne: Ein BMW Cabrio ist mit Abstand das Killer-Auto. 46,5 Prozent, also fast jeder zweite weibliche Single, findet den flachen Münchner samt Fahrer attraktiv. "Single-Frauen sehen das Auto und packen im Kopf schon den Picknickkorb und überlegen, welches Tuch sie um den Kopf binden", erklärt Lisa Fischbach den Gedankenblitz, den dieses Auto auslöst. Das klingt nach einem guten Anfang.
"Es ist ein Auto, das sich nicht jeder leisten kann, es ist sportlich, aber zugleich auch gediegen, der Fahrer ist wohlhabend, nicht der Jüngste, aber freiheitsliebend", erläutert sie. "Dieses Auto hat zudem die Ausstrahlung, der Fahrer sei Single", fügt sie hinzu, "als Familienkutsche taugt so ein Cabrio ja nicht." Auch bei den Frauen in den USA ist BMW die richtige Abschlepp-Marke: In Kalifornien etwa gelten die Münchner Cabrios als heißes Statussymbol – und erfolgreiche Männer sind dort besonders sexy.
BMWs scharfer Konkurrent Audi ist in der Bundesrepublik zum Auto-Baggern dagegen die ganz falsche Marke – sie taucht unter den Top Ten dieser Studie gar nicht auf. Nur auf Platz vier landet in der Studie Mercedes – trotz schnittiger Cabrios und sportlicher Luxusmodelle. Mit 34,2 Prozent würde aber immerhin jede dritte Frau mal einen zweiten Blick ins Innere werfen.
Überraschend hingegen ist der zweite Platz: 44 Prozent finden die Fahrer eines Oldtimers auf den ersten Blick ziemlich interessant und das unabhängig von der Marke. "Ein gut gepflegtes, altes Auto ist anders als die anderen, es zeugt von Stil, Klasse – und von Wohlstand", sagt die Diplompsychologin. >>
Ein alter Jaguar, ein Flügeltüren-Mercedes, ein roter MG – damit ist der Erfolg fast garantiert. Denn die Assoziation geht für sie weiter: "Wer so ein Auto fährt, hat ein zweites Auto, eine Garage und damit vermutlich ein Haus." Klingt nach Wohlstand. Das seien weibliche Wünsche und Werte, die "sich seit den 50-er Jahren bei der Partnerwahl in Deutschland nicht verändert haben", betont Fischbach.
Absolut politisch inkorrekt und gänzlich ohne Rücksicht auf die Emanzipation drückte das einst der Journalist Henry Manney aus: Er nannte den legendären Jaguar E-Type "the greatest crumpet-catcher known to man". Also den großartigsten Schneckchenfänger für Männer.
Ladys lieben harte Kerle im Jeep
Dann ein Ergebnis, das uns frohlocken lässt: Viele Frauen stehen noch auf echte Kerle und Naturburschen. Denn auf Platz 3 steht mit 40 Prozent der interessierten Frauen der echte Jeep. Safari, Wüste durchqueren, ab in die Wildnis – das verkörpert er für Frauen. "Sie sehen im Fahrer den Alphamann, den kernigen, puren Typen mit Lust aufs Abenteuer. Da geht’s um Männlichkeit", sagt Lisa Fischbach. Das Lieblingsauto der Hipster, der Smart, hat dagegen beim Flirten nur eine minimale Chance: Nur zehn Prozent der befragten Frauen würden mit einem Smart-Fahrer flirten – so viele wie mit dem Besitzer eines bunten Hippiebusses.
Doch lässt sich die Sache feiner analysieren? Leider nicht. Frauentyp und Autotyp – die Klischees funktionieren da nur selten. Es lässt sich also nicht mit einem barocken Oldtimer auch eine kurvige Frau abschleppen. Nur das Kopfkino zählt: "Es kommt darauf an, wie die Übertragung des Statussymbols zu den Träumen und Wünschen der einzelnen Frauen funktioniert, was sie mit einem Automodell emotional verbinden", erklärt Lisa Fischbach.
Hat das Auto das Interesse einer Frau erst geweckt, folgt der schwierige Teil, das Abchecken des Fahrers. "Für viele Besitzer ist das PS-starke Auto nur ein Selbstbewusstseins-Spoiler", weiß Psychologin Fischbach. Sitzt im Cabrio oder dem Jeep ein fülliger Mann im buntem Hemd mit Schweißflecken und erzählt von Schnäppchenjagd und Beamtenjob, ist das Abenteuer im Kopf der Frau zu Ende. Das richtige Auto braucht auch den richtigen Kerl. Dann klappt das schon. Impressionen zu unseren Ergebnissen sehen Sie in der Fotoshow.