Audi S3 im Test Kompakter fährt mit 300 PS
300 PS. Vor nicht allzu langer Zeit war diese Leistung Sechs- und Achtzylindern vorbehalten. Heute kitzelt man diese Leistung dank Aufladung & Co. mit links aus vier Töpfen heraus. Wir sind den jüngsten Spross aus der Familie der kompakten Kraftmeier gefahren - den neuen Audi S3.
Audi S3: neuer Vierzylinder
Das Wichtigste am S3 ist natürlich der Motor: Das zwei Liter große Vierzylinder-Aggregat wurde komplett neu entwickelt. Die starken 380 maximalen Newtonmeter liegen zwischen 1800 und 5500 Touren an. Der Turbolader geht mit maximal 1,2 bar Ladedruck zu Werke. Beste Voraussetzungen also für einen flotten Ritt.
Knackige Schaltung
Wunderbar direkt lassen sich die sechs Gänge durch die Gassen dreschen. Allerdings: Der Turbo will schon ein bisschen Drehzahl haben. Ab etwa 2500 Touren gibt es dann aber wirklich keinen Anlass zur Kritik. Dann hält den Kompakten nichts mehr in seinem Vorwärtsdrang auf. Nur 5,2 Sekunden braucht der Ingolstädter, bis er Landstraßentempo erreicht hat - das ist fast 911er Niveau. Wer es noch flotter braucht: Mit Automatik lassen sich noch vier Zehntel einsparen.
Soundverstärker an Bord
Nicht nur die Landstraße, auch die Autobahn ist das Revier, in dem der S3 gerne wildert. Erstaunlich ruhig bleibt es im Inneren - sogar bei Tempi jenseits der 180 km/h. A propos ruhig: Ein so genannter elektromechanischer Soundaktuator soll den Klang für die Insassen erlebbarer machen. Zwei Soundklappen in der Abgasanlage sollen zudem den Ton des Triebwerkes verstärken - der dürfte aber ruhig etwas präsenter zu Werke gehen.
Direkte Lenkung
Dank permanenten Allradantrieb und Progressivlenkung kommt der Fahrer selten in Schwulitäten: Der S3 lenkt auf kurvigem Terrain direkt ein, Nachkorrigieren ist nur selten notwendig. Die Federung ist moderat straff, man hat zuweilen nicht das Gefühl, einen sehr starken Kompaktwagen zu steuern.
Moderater Verbrauch
Überrascht hat der Verbrauch: Trotz durchweg flotter Fahrweise geht der Audi S3 nicht verschwenderisch mit Kraftstoff um. Mit gut acht Litern kommt man hin - das ist nicht allzu weit von den versprochenen 6,9 Litern des Datenblattes entfernt. Sicher - wer den Wagen tritt, wird nicht mit einem Verbrauch im einstelligen Bereich hinkommen.
Um die 40.000 Euro werden fällig
Knapp 39.000 Euro müssen Freunde des Handbetriebes investieren, um den kompakten Kracher ihr Eigen nennen zu dürfen. Wer lieber schaltet und sich mit der 6-Gang-S-Tronic anfreundet, ist mit gut 2000 Euro Aufpreis dabei. Ab Sommer ist der S3 zu haben.
Audi A3/S3: technische Daten und Preise
Motor | PS | Nm | Vmax | 0-100 | Verbrauch | CO2 | Preis ab |
1,2 TFSI | 105 | 175 | 193 km/h | 10,3 s | 4,9 l | 114 g | 21.600 € |
1,4 TFSI | 122 | 200 | 203 km/h | 9,3 s | 5,2 l | 120 g | 22.500 € |
1,8 TFSI | 180 | 250 | 232 km/h | 7,2 s | 5,6 l | 130 g | 28.800 € |
2,0 TFSI | 300 | 380 | 250 km/h | 4,9 s | 7,0 | 162 g | 38.900 € |
1,6 TDI | 105 | 250 | 193 km/h | 9,7 s | 3,8 l | 99 g | 24.500 € |
2,0 TDI | 150 | 320 | 216 km/h | 8,6 s | 4,1 l | 106 g | 26.300 € |
Fazit Audi S3
Der S3 ist ein Alltagsauto mit Spaßfaktor, aber kein Brutalo-Sportler. Ob man ihn haben muss? Das muss jeder bei einem Blick auf die Kontoauszüge beurteilen. Schließlich ist der 180 PS starke 1,8 TFSI auch alles andere als ein Kriecher. Und der ist für 10.000 Euro weniger zu haben.
Es geht immer noch stärker
Übrigens: Die 300 PS sind nicht das Ende der Fahnenstage. Denn wo bei Audi ein "S" ist, ist auch ein "RS" nicht weit. Und der wird auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Mit mindestens 360 PS.