Alles nur geklaut? Darum sehen so viele Autos gleich aus
Jedes Jahr rollen Millionen Neuwagen auf die Straßen – und kaum jemand kann sie voneinander unterscheiden. Der Unterschied zwischen einem Kia, einem Hyundai und einem Toyota? Oft nur ein paar Details. Aber warum?
Sehen alle Autos gleich aus? Nicht ganz. Aber der Eindruck täuscht nicht. Vor allem Geländewagen ähneln sich teilweise extrem – und jeder dritte Neuwagen in Deutschland ist ein SUV. Doch warum wirken viele Modelle so austauschbar? Hier sind die Gründe.
Sicherheit gebietet Einheitlichkeit
Stoßfänger, Motorhauben, Windschutzscheiben – sie alle müssen Energie absorbieren, sei es bei einem Aufprall oder zum Schutz von Fußgängern. Das lässt den Designern wenig Spielraum. Funktion schlägt Form.
Designer sind Wanderer
Die Autowelt ist klein. Designer wechseln von Audi zu Mercedes, von dort zu Hyundai. Sie nehmen ihre Ideen mit – und prägen ganze Modellreihen.
Erfolg lähmt Kreativität
Was sich verkauft, wird kaum verändert. Wer beim Design zu experimentierfreudig ist, riskiert Millionen. Warum also ein Erfolgsmodell radikal überdenken? Manchmal kann das Beharren sogar einen Klassiker erschaffen – wie den Porsche 911, der seit Jahrzehnten in seiner Grundform beinahe unverändert geblieben ist und trotzdem immer wieder neu begeistert.
Vorschriften globalisieren das Design
Autos sollen weltweit verkauft werden – von den USA bis nach Japan. Doch jedes Land hat seine eigenen Vorschriften für Maße, Sicherheit und Verbrauch. Das Ergebnis? Ein globaler Kompromiss, der vieles angleicht.
Gleiche Teile, gleiche Plattform – aber unterschiedliche Logos
Warum ein Auto nur einmal verkaufen, wenn man es viermal bauen kann? Die großen Konzerne mit etlichen Marken setzen auf Plattformstrategien, die aus einer Idee eine Gewinnmaschine machen. Unter der Oberfläche ist vieles gleich: Motoren, Getriebe, Fahrwerk – alles standardisiert, alles austauschbar. Was sich unterscheidet, sind Blech und Emblem.
Das Prinzip: Entwickle eine technische Basis, die flexibel genug ist, vom Kleinwagen bis zum SUV alles zu tragen. Die Karosserie wird angepasst, der Innenraum leicht variiert, und unter neuem Namen rollt das nächste Modell vom Band. Für den Hersteller ein Traum: Die Entwicklungskosten sinken, die Produktion läuft schneller, der Gewinn steigt.
Das Muster der Zeit
Jede Epoche hat ihren Stil, und Autos folgen ihm wie Mode. Deshalb sehen sich die Autos einer bestimmten Zeit immer ähnlich – egal, ob die Modelle jeweils aus den 1980er-Jahren oder aus den 2020er-Jahren stammen. Die Gründe liegen auf der Hand: Jede Zeit hat ihre Trends, ihre technischen Zwänge, ihre modischen Strömungen. Vielfalt gibt es im Detail, aber das große Bild bleibt erstaunlich einheitlich.
- subcontracteu.com: Designtrends im Automobilbau
- dasfilter.com: „Nur geil aussehen reicht nicht“ Worum geht es heute beim Auto-Design?
- autohäuser-reutlingen.de: Das Auto als Kunstwerk: Designtrends in der Automobilindustrie
- bild.de: Individualität bleibt auf der Strecke: Warum immer mehr Autos gleich aussehen
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