Deutscher Automarkt Anteil an Elektroautos bei Neuzulassungen so hoch wie nie
Flensburg (dpa) - Für Autokäufer sind Elektroantriebe zunehmend eine Alternative. Ihr Anteil an den Neuzulassungen stieg im September auf einen Höchstwert, wie aus Zahlen desKraftfahrt-Bundesamts (KBA)vom Dienstag hervorgeht. 17,1 Prozent waren demnach batterieelektrische Autos und 12,7 Prozent Plug-in-Hybride. Reine Diesel-Antriebe kamen auf 15,9 Prozent, Benziner auf 35,9 Prozent.
Der Bund und die Hersteller fördern den Kauf von Elektroautos mit bis zu 9000 Euro. Das soll die Klimabilanz verbessern. Sämtliche im September zugelassenen Fahrzeuge stießen laut KBA im Durchschnitt 111,6 Gramm Kohlendioxid je Kilometer aus, rund 17 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Insgesamt Trend zu weniger neuen Autos
Insgesamt wurden im September 196.972 Autos neu zugelassen. Das war gut ein Viertel weniger als im Vorjahresmonat und der schwächste September-Wert seit 1991. Im zweiten Halbjahr 2020 hatte der Bund die Mehrwertsteuer gesenkt, um in der Corona-Krise die Wirtschaft anzukurbeln.
Im Gesamtjahr liegt der deutsche Automarkt bislang mit rund zwei Millionen Fahrzeugen um 1,2 Prozent im Minus. In den Werken behindern weiter Lieferengpässe bei Halbleitern die Produktion, wie derVerband der Automobilindustriemitteilte. "Der deutsche Pkw-Markt kommt in immer schwierigeres Fahrwasser", kommentierte derVerband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller.
Zulieferer warnten, der Chipmangel sowie hohe Preise für Rohstoffe und Energie brächten viele mittelständische Unternehmen in Existenznot. Lieferungen würden kurzfristig storniert, Lastwagen müssten umkehren, kritisierte die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie. Autohersteller verweigerten Zahlungen mit Hinweis auf den Chipmangel. Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie warnte vor einer Insolvenzwelle kleiner und mittelständischer Autozulieferer bis Weihnachten.