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Großstädte investieren wenig in sicheren Radverkehr


Greenpeace-Studie
Großstädte investieren wenig in sicheren Radverkehr

Von dpa, hs

28.08.2018Lesedauer: 2 Min.
Fahrradfahrerin in Berlin: Nach einer Untersuchung des Umweltverbandes Greenpeace gibt die deutsche Hauptstadt 4,70 Euro pro Kopf und Jahr für den Radverkehr aus.Vergrößern des Bildes
Fahrradfahrerin in Berlin: Nach einer Untersuchung des Umweltverbandes Greenpeace gibt die deutsche Hauptstadt 4,70 Euro pro Kopf und Jahr für den Radverkehr aus. (Quelle: Silas Stein/dpa)

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, riskiert sein Leben. Schuld sind der Umweltorganisation zufolge die geringen Investitionen in Fahrradinfrastruktur. Eine Stadt gibt besonders wenig Geld aus.

Die sechs größten deutschen Städte investieren aus Sicht des Umweltverbandes Greenpeace viel zu wenig Geld in einen sicheren Radverkehr. Demnach gibt keine der sechs größten deutschen Städte mehr als 5 Euro pro Kopf und Jahr für den Radverkehr aus – Städte wie Amsterdam und Kopenhagen dagegen investierten seit Jahrzehnten ein Vielfaches dessen.

Dort werde deutlich mehr Rad gefahren, gleichzeitig verunglückten Radfahrende etwa zehnmal seltener. Das zeigt eine Untersuchung des Umweltverbandes.

So viel investieren deutsche Großstädte in Radverkehr

Greenpeace hat für die Untersuchung die öffentlichen Haushalte der sechs größten deutschen Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt und Stuttgart unter die Lupe genommen.

Stadt Euro/Einwohner im Jahr
Kopenhagen 35,60
Amsterdam 11,00
Stuttgart 5,00
Berlin 4,70
Frankfurt 4,30
Hamburg 2,90
Köln 2,80
München 2,30

Mit Pro-Kopf-Investitionen in der Größenordnung von 100 Euro könnten deutsche Städte ihren enormen Rückstand in der Radinfrastruktur aufholen, so Greenpeace. Der Verband verwies auch auf Rad-Unfälle.

Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer bleibt konstant

Wie das Statistische Bundesamts im Juli mitgeteilt hatte, kamen in Deutschland im vergangenen Jahr 382 Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben. Während die Zahl der Verkehrstoten insgesamt zwischen 2010 und 2017 um 13 Prozent sank, blieb die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer nahezu konstant. Besonders schwere Folgen haben Unfälle mit Lastwagen.

"Die Bundesregierung muss Geld bereitstellen, damit Menschen mit dem Rad künftig sicher durch die Stadt kommen", sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. Bis zu 30 Prozent aller Autofahrten in Ballungsgebieten ließen sich auf das Fahrrad verlagern. Etwa die Hälfte der mit dem Auto zurückgelegten Wege sei kürzer als fünf Kilometer. Die Bedeutung des Rads im Verkehrsaufkommen steige kontinuierlich.

Verwendete Quellen
  • dpa
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