Keine Spur von Krisenstimmung Gebrauchte Diesel werden zum Exportschlager
Fahrverbot, Wertverlust – Dieselfrust! Unsere Nachbarn in Europa kennen diese Sorgen nicht. Sie fahren voll auf deutsche Diesel ab. Die Gebraucht-Verkäufe ins Ausland steigen sprunghaft.
Der Diesel in der Krise: Niemand will die Autos mehr kaufen, also lassen sie sich auch kaum mehr verkaufen – oder höchstens deutlich unter Wert. In anderen Ländern Europas gibt es keine Dieselkrise. Dort nutzt man die Lage auf dem deutschen Markt: Die Exporte gebrauchter Diesel-Autos aus Deutschland haben in einem Jahr satt zugelegt – um ein Fünftel auf fast 240.000 Autos. Das zeigt eine Auswertung des „Export-/Import-Seismografen“ (ESD/ISD), die auf Daten des Statistischen Bundesamtes basiert.
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„Neben den EU-Ländern Kroatien, Slowenien, Bulgarien und Rumänien gehen ältere Dieselfahrzeuge auch in die Ukraine“, sagt Christian Kille von der Hochschule Würzburg-Schweinfurt. Sie gibt den ESD/ISD gemeinsam mit dem Softwarehaus AEB heraus. „Offenbar wegen der lockeren Einfuhrbestimmungen und des relativ niedrigen Zollsatzes von 7,3 Prozent für Gebrauchtwagen aus der EU.“
Die Exportzahl in die Ukraine hat sich mehr als verdoppelt, die Zahl der Ausfuhr nach Kroatien legte um gut 89 Prozent zu.
In West- und Mitteleuropa wiederum sind eher jüngere Diesel-Gebrauchtwagen gefragt. Besonders nach Österreich (+41%), Frankreich (+34%) und Spanien (+31%) legten die Exporte zu. „Für Schnäppchenjäger im Ausland gibt es aktuell eine gute Möglichkeit, günstig an einen Diesel zu kommen“, sagt Kille.
- SP-X