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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuvorstellungen & Fahrberichte Rückkehr des Pony Car - Ford Mustang Cabrio
Er ist da: Seit einigen Wochen steht der neue Ford Mustang bei den Händlern. Und die Neuauflage der Auto-Ikone überzeugt. Gerade das Cabriolet dürfte sich großer Beliebtheit erfreuen. Denn der Wagen bietet Emotion pur zum überschaubaren Preis, wenn er auch nicht an die Premium-Konkurrenz heran reicht. Ein Fahrbericht im .
Zurück zu den Wurzeln: Ford, in Europa seit geraumer Zeit nahezu orientierungslos vor sich hindümpelnd, scheint seinen neuen Weg gefunden zu haben. Die neue Sportlichkeit kommt bei den Kunden ebenso gut an wie eine frische Emotionalität und das Bekenntnis zu seinen Ikonen. Da kommt die Markteinführung des Ford Mustang in Europa gerade Recht. Endlich muss der Markenfan nicht mehr selbst importieren oder zum US-Importeur fahren, der sich Einfuhr und Abnahme meist teuer vergolden ließ.
Besser kein Vierzylinder
Insbesondere der aufgeladene Vierzylinder mit 314 PS und überschaubaren 2,3 Litern Hubraum soll in Zentraleuropa seine Abnehmer finden. So gut dessen Fahrleistungen auch sind: Der Mustang-Fan sollte keinen Gedanken an diesen flotten, aber überwiegend blutleeren Vierzylinder verschwenden. >>
Wenn schon Mustang und dessen klare Abgrenzung zu Coupés und Cabriolets aus europäischer Produktion, dann bitte auch den kräftig blubbernden Achtzylinder mit fünf Litern Hubraum aus acht prachtvoll gefluteten Brennkammern.
Dieser Wagen leistet 418 PS und ein maximales Drehmoment von 524 Nm bei 4250 U/min. Von 0 auf Tempo 100 geht es mit der knackigen, aber etwas knochigen Sechsgang-Handschaltung in unter sechs Sekunden. Der Aufpreis für die Sechsgang-Automatik beträgt übrigens 3000 Euro.
Die Höchstgeschwindigkeit des Mustang V8: 250 km/h. Ford gibt ohne Skrupel einen Normverbrauch von üppigen 13,5 Liter an und mit 15 bis 17 Litern sollte man allemal kalkulieren, um Spaß zu haben. Das sonore Grollen beim Gasgeben ist jeden Tropfen des edlen Kraftstoffs wert. Doch bei nur 61 Liter Tankvolumen sieht man den Tankwart öfter als es einem lieb ist. Die Unterschiede zwischen dem seit November angebotenen US-Modell und der Euro-Version, die bei 35.000 Euro für das Vierzylinder Coupé beginnen, sind gering. >>
Leichte Modifikationen bei den Lichtmodulen, Hochgeschwindigkeitsreifen und ein besseres Standard-Infotainment sollen den Amerikaner aus dem Flat-Rock-Werk in Michigan konkurrenzfähiger auf den anspruchsvollen hiesigen Märkten machen. Der Fußgängerschutz kostet die GT-Version zum anderen die schmucken Lufteinlässe auf der Motorhaube.
Ab Juni 2015 in Deutschland
Die ersten Vorführwagen sollen laut Ford voraussichtlich ab Anfang Juni bei den Händlern stehen. Der Andrang dürfte sich sehen lassen: Insgesamt sind dem Unternehmen zufolge in Europa 2600 Bestellungen eingegangen, in Deutschland waren es 1100.
Der Sommer steht vor der Tür und wieso sollte man sich nicht gleich in das offene Ford Mustang V8 Cabrio verlieben? Echte US-Car-Fans lieben den Amerikaner zwar insbesondere wegen seiner scharfen Coupé-Linien. Doch für 44.000 Euro gibt es einen coolen Charakterkopf, der nicht nur Fans von Autos made in USA den Kopf verdreht. Auch wenn im Innenraum vieles besser geworden und der Retrolook allemal sehenswert ist, sollten Sie für die fairen 44.000 Euro keine Wunder erwarten. Materialien und Verarbeitung liegen nicht auf Premium-Niveau, doch Ford ist auf einem guten Weg, die US-Ikone auch im Innenraum in Szene zu setzen.
Der fünf Liter große V8-Sauger ist kein Hightech-Triebwerk. Aber der Motor passt zum 4,78 Meter langen Mustang, wie die Faust aufs Auge. Am Steuer genießt man insbesondere offen den Tatendrang des bulligen Achtzylinders und lässt seine Ohren akustisch verwöhnen, während einen die Leistung ins Ledergestühl drückt. Wer es kurvenhungrig angehen lässt, spürt schneller als es ihm lieb ist, das Übergewicht des 2+2-Sitzers: 1,8 Tonnen. "Ein Sportwagen wie der Mustang muss sich seinen bezahlbaren Charakter erhalten", räumt Dave Perick ein, er ist Entwicklungsleiter des neuen Mustang. Schließlich startet der Preis der Pony-Ikone im Heimatland USA bei umgerechnet unter 25.000 Euro. >>
Zum Hintergrund: Ein Pony-Car war seit Einführung des Namensgebers Ford Mustang im Jahr 1964 ein Cabrio oder Coupé mit großvolumigem 6- oder 8-Zylinder-Motor. Diese im Vergleich zu anderen US-Wagen eher kleine Gattung von Muscle Cars hatte Power und war relativ günstig im Preis - was die jüngeren Käufer freute.
Kleine Mankos und viel Emotion im Mustang Cabrio
Zurück zum neuen Cabrio. Nicht nur die Amerikaner dürften sich darüber ärgern, dass zwar die elektrische Stoffmütze mit gerade einmal sieben Sekunden konkurrenzlos schnell ihre Arbet verrichtet. Allerdings wird der Job nur bis zu einer realitätsfremden Geschwindigkeit von 5 km/h erledigt, was bedeutet, dass Sie besser gleich stehen bleiben. Immerhin wuchs der Laderaum auf 332 Liter, das sind aber immer noch rund 70 Liter weniger als im Mustang Coupé. Nur leicht verbessert wurde die Geräuschdämmung des Stoffdachs durch eine zusätzliche Zwischenschicht. Schnell macht sich am Steuer die verbesserte Karosseriesteifigkeit der offenen Version bemerkbar.
Auf dem Niveau der deutschen Premium-Cabrios ist Ford mit dem Mustang Cabriolet jedoch noch lange nicht angelangt. Wer offen fährt, wird den in dieser Liga obligatorischen Windschutz hinter den Frontsitzen vermissen und bei geschlossenem Dach ist der Amerikaner einfach zu laut.
Der Basispreis für das Ford Mustang 2.3 Cabrio mit dem 314 PS starken Turbo-Vierzylinder liegt bei fairen 39.000 Euro. Doch der Preisunterschied von gerade einmal 5000 Euro zum blubbernden V8-Cabrio macht einem die Auswahl leicht. Das offene Topmodell ist gut ausgestattet, bietet Fahrspaß und Dampf, wie man es sich von einem offenen US-Spaßmacher wünscht. Nicht nur Sonnenanbeter dürften sich für das sinnvolle Premiumpaket entscheiden, das für 2500 Euro Aufpreis unter anderem Navigationssystem, Einparkhilfe, klimatisierte Sitze, 19-Zöller und zwölf Lautsprecher bietet. Auf solch ein emotionales Auto haben nicht nur Ford-Fans gewartet. Impressionen sehen Sie in unserer Fotoshow.