t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeMobilitätAktuelles

Tesla Cybertruck: Desaster statt Erfolg – Forbes mit deutlichem Urteil


Tesla Cybertruck
"Der größte Auto-Flop seit Jahrzehnten"

Von t-online, mab

09.04.2025Lesedauer: 3 Min.
Teslas Edelstahl-Monolith: Viel Gewicht – wenig Verstand, urteilen Kritiker.Vergrößern des Bildes
Teslas Edelstahl-Monolith: Viel Gewicht – wenig Verstand, urteilen Kritiker. (Quelle: TJ)
News folgen

Er kam als Zukunft auf Rädern – und wurde zum rollenden Flop. Teslas Cybertruck ist zu schwer, zu teuer, zu unbrauchbar. Jetzt hat das Edelstahl-Desaster einen Titel bekommen, der eigentlich für immer vergeben schien.

Das ist kein Dämpfer, sondern ein Absturz: Der Cybertruck sollte die Zukunft des Pick-ups sein. Doch statt den Markt zu revolutionieren, ist er längst ein stählernes Fiasko. Von den prognostizierten 250.000 Stück pro Jahr wurden 2024 weniger als 40.000 verkauft – 84 Prozent weniger. Und Besserung ist nicht in Sicht. Die Zahlen vom Januar und Februar sind sogar noch schwächer. Das US-Magazin "Forbes" spricht bereits vom größten Flop der Autoindustrie seit Jahrzehnten. Und das hat gute Gründe.

Ein Ruf, der schneller bröckelt als das Panzerglas

Längst ist der Cybertruck mehr als ein ungeliebtes Modell – er wird zunehmend zur Peinlichkeit. Acht Rückrufe in 13 Monaten, zuletzt wegen abfallender Karosserieteile, taten selbst Teslas ramponiertem Image nicht gut. Das Design war von Anfang an ein Streitpunkt: Zu groß, zu klobig, zu unpraktisch sei das Auto.

Musk selbst gestand, keine Marktforschung betrieben zu haben – ein gravierender Fehler. Ein Pick-up sollte ein praktisches Werkzeug und zuverlässiger Lastenträger sein. Der Cybertruck hingegen ist ein massiver Monolith aus Edelstahl, der keinerlei Bedürfnisse der Besitzer berücksichtigt.

Größenwahn statt Pragmatismus

Musk wollte keinen Lack, keine Farbe, keine Rücksicht – und bekam seinen Willen. Edelstahl statt Einsicht. Was als cleverer Schachzug verkauft wurde, um Umweltauflagen zu umgehen, erwies sich als teure Illusion. Edelstahl mag robust wirken, doch er lässt sich schwerer bearbeiten als gedacht. Der Verzicht auf eine Lackierung sollte Kosten sparen – doch Tesla zahlte den Preis beim Biegen, Pressen und Anpassen. Und nicht nur dort.


Quotation Mark

Sie haben sich riesig darüber gefreut, keine 200 Millionen Dollar für eine Lackiererei ausgeben zu müssen, aber wahrscheinlich haben sie genauso viel ausgegeben, um den Edelstahl zum Laufen zu bringen.“


Branchenforscher Glenn Mercer


Tesla investierte rund 900 Millionen Dollar in die Gigafactory in Austin (Texas), die eigens für den Cybertruck umgebaut wurde – aber das Ziel der Massenproduktion blieb unerreicht. Arbeiter wurden bereits nach Hause geschickt, weil es nichts zu tun gab. Das Problem: Der Pick-up ist eine Insel im Sortiment. Er teilt sich keine Plattform, keine Komponenten mit anderen Tesla-Modellen. Es gibt keine Synergie, keine Flexibilität. Und offenbar keinen Plan B.

Ein Marketing-Desaster

Die Präsentation 2019 – als Triumph geplant – endete als Slapstick. Zwei Stahlkugelwürfe, und das als kugelsicher angepriesene Fenster war hinüber. Musks fluchende Reaktion wurde zum Meme. Und zum Auftakt einer Serie von Pannen.

Auch der Preis war eine Fehleinschätzung: Statt der angekündigten 39.900 Dollar lag der Basispreis bei über 82.000 Dollar – viel zu hoch für die geplanten Verkaufszahlen.

Ein Produkt ohne Sinn

Pick-ups sind in den USA nicht nur Fahrzeuge, sondern Werkzeuge, Lastenträger und Lifestyle-Insignien. Der Cybertruck jedoch ist ein futuristischer Fremdkörper ohne wirklichen Nutzen. Clips im Netz zeigen, wie er sich festfährt, während der Ford F-150 oder der GM Silverado – die direkten Konkurrenten – problemlos durch den Schlamm kommen. Und jedes dieser Videos verstärkt das PR-Desaster.

Das Ende der Rechnung

Musk übersah, warum Menschen Pick-ups kaufen: Sie brauchen ein praktisches Fahrzeug. Stattdessen erschuf er ein Symbol seiner eigenen Vorstellungen. Kein Wunder, dass die Preise für gebrauchte Cybertrucks sinken und Tesla auf unverkauften Beständen von rund 200 Millionen Dollar sitzt. Die Lager füllen sich, während sich die Showrooms leeren.

Ein historischer Misserfolg

Der Cybertruck könnte sich zum größten Fehlschlag der Automobilgeschichte entwickeln – nicht wegen seines streitbaren Designs, sondern aufgrund der kläglichen Diskrepanz zwischen den riesigen Erwartungen und der tristen Realität.

Er könnte damit einen Misserfolg wiederholen, der bereits mehr als 60 Jahre zurückliegt: Der Ford Edsel, 1958 mit ähnlichen Hoffnungen auf den Markt gebracht, endete schon zwei Jahre später in der Bedeutungslosigkeit. Ford rechnete mit 200.000 Verkäufen pro Jahr, tatsächlich fanden nur 63.000 Exemplare einen neuen Besitzer. So wurde der Edsel zum größten Flop der bisherigen Automobilgeschichte.

Allerdings: Die Bilanz des Cybertrucks ist bislang noch schlechter.

Verwendete Quellen
  • forbes.com: Elon’s Edsel: Tesla Cybertruck Is The Auto Industry’s Biggest Flop In Decades (Englisch)
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom