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E-Autos: Tesla Model 3 versagt bei HU – diese Stromer sind besser


Die besten und schlechtesten E-Autos
Tesla Model 3 versagt beim TÜV

Von t-online, ccn

28.11.2024 - 13:57 UhrLesedauer: 4 Min.
Tesla Model 3 in ChinaVergrößern des Bildes
Tesla Model 3: Bei der Hauptuntersuchung schneidet es schlecht ab. Das hat mehrere Gründe. (Quelle: Ding Ting/XinHua/dpa/dpa-bilder)

Welche E-Autos sind gut – und welche sind echte Mängelexemplare? Die TÜV-Statistik kennt klare Gewinner und Verlierer. Das Tesla Model 3 hinterlässt keinen guten Eindruck.

Wie haltbar sind E-Autos wirklich, und wie ausgereift sind sie? Einen Teil der Antwort können die Ergebnisse von bereits fahrenden Stromern bei der Hauptuntersuchung (HU) geben. Im vergangenen Jahr sind zehn Modelle in die Auswertung des TÜV-Reports 2025 eingeflossen, der die Ergebnisse von 10,2 Millionen Hauptuntersuchungen zusammenfasst.

Dabei gibt es sehr gute, aber auch sehr schlechte Fahrzeuge: Schlusslicht ist in diesem Jahr das Tesla Model 3 aus dem Autokonzern von Milliardär Elon Musk. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, sagt: "Die Hauptuntersuchung zeigt: Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrennern."

In der Altersklasse bis drei Jahre – also Autos, die das erste Mal zur HU mussten – waren unter 111 Modellen zehn vollelektrische Autos. Bei vier- und fünfjährigen Autos, die zum zweiten Mal bei der HU vorgestellt wurden, waren es sechs von 113 Modellen. Hier sind die Ergebnisse und die sogenannte Mängelquote:

Das bedeutet die Mängelquote

Hier ist die Quote erheblicher Mängel und zugleich die Durchfallquote bei der HU gemeint. Je kleiner sie ausfällt, desto besser ist ein Fahrzeug im Schnitt. Eine Mängelquote von 10 Prozent bedeutet, dass beim betreffenden Modell aus dieser Altersklasse zehn von 100 Autos nicht beim ersten Anlauf die HU beim TÜV bestanden haben.

Das sind die Elektro-Flops bei der HU

Tesla Model 3 (Gesamtplatz 111 und von 111)

14,2 Prozent der geprüften Stromer aus dem Konzern von Elon Musk fallen bei der ersten HU nach drei Jahren mit erheblichen Mängeln durch. "Über das schlechte Abschneiden des Model 3 kann auch die hohe Laufleistung nicht hinwegtäuschen", so Joachim Bühler vom TÜV-Verband. "Neben Mängeln an Bremsen und Achsen treten beim Tesla auch besonders viele Beleuchtungsmängel auf. Das spricht für Defizite bei Service und Wartung."

Renault Zoe (Gesamtplatz 94 von 111)

Mit einer Mängelquote von 8,9 Prozent liegt auch der Renault Zoe unterm Durchschnitt. Die Vorderachse ist mit dem hohen Gewicht oftmals überfordert, auch die Bremsen sind nicht so stark, wie sie sein sollten.

Diese Stromer sind Mittelmaß

Opel Corsa-e (Platz 89 von 111)

Mängel an Achsaufhängungen und Bremsbauteilen führen am Ende zu einem durchwachsenen Ergebnis. Mängelquote: 8,3 Prozent.

VW e-Up (Platz 81 von 111)

Die 2020 eingeführte Faceliftversion mit größerem Akku ist empfehlenswerter – allein schon wegen der höheren Reichweiten. Probleme an Bremsanlage, Beleuchtung und Achsaufhängungen treten beim Elektro-Zwerg häufiger auf. Mängelquote: 7,5 Prozent.

Peugeot e-208 (Platz 69 von 111)

Hier hakt es vor allem früh an Achsaufhängungen und Bremsbauteilen – ansonsten ist der elektrische Franzose mit einer Mängelquote von 6,4 Prozent ein guter Alltagsbegleiter.

VW ID.4/5 (Platz 59 von 111)

Vor allem die Fußbremse und die Achsaufhängungen werden überdurchschnittlich oft bemängelt. Die Mängelquote liegt bei 5,9 Prozent.

VW ID.3 (Platz 40 von 111)

Der erste reine Stromer von VW macht bei der HU insgesamt eine gute Figur. Mängelquote: 5,0 Prozent – Vorsicht nur bei Softwareproblemen, die teils noch immer nicht vollständig behoben sind.

Das sind die Elektro-Top-3 im TÜV-Report

In Sachen Haltbarkeit von Elektroautos liegen den TÜV-Experten zufolge Modelle vorne, die auf Verbrenner-Plattformen basieren. Hier gewährleistet bewährte Technik, dass die Zahl der Mängel im Schnitt geringer ausfällt. Das sind die Top 3:

Mini Cooper SE (Platz 22 von 111)

Vor vier Jahren startete der Elektro-Mini und gibt bei der HU eine gute Figur ab. Mit 4,4 Prozent Mängelquote gibt es nur selten Ausreißer nach unten.

Hyundai Kona Elektro (Platz 15 von 111)

Nur Kleinigkeiten wie Mängel am Abblendlicht und den Blinkern sowie den Bremsscheiben sollten Gebrauchtkäufer vorher gründlich checken. Ansonsten ist der Kona Elektro ein sehr solides E-Auto mit einer Mängelquote von 4,0 Prozent.

VW e-Golf (Platz 9 von 111)

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Er landet mit einer Mängelquote von 3,4 Prozent insgesamt auf dem neunten Platz, gewinnt die Kompaktklasse – und ist zudem das beste E-Auto. Ab und zu gibt es kleine Mängel an der Bremsanlage – und die Reichweite ist mit 230 Kilometern nach heutigen Maßstäben nicht sonderlich hoch.

Das sind die Hauptprobleme bei E-Autos

Der Blick auf die Mängelgruppen der E-Fahrzeuge auf eigener Plattform zeigt: Beanstandet werden hauptsächlich Bauteile, die nichts mit dem Antrieb zu tun haben, wie es vom TÜV Süd heißt. "Die Achsaufhängungen kommen bei vielen Elektroautos nicht mit dem hohen Gewicht der Antriebsbatterie zurecht und verschleißen vorzeitig", so Joachim Bühler vom TÜV-Verband.

Bereits bei der ersten Prüfgassenrunde hat das Tesla Model 3 hier eine EM (Erhebliche Mängel)-Quote von 3,0 Prozent. Der Renault Zoe liegt mit 0,3 Prozent leicht über dem Durchschnitt. VW e-Golf (null Prozent) oder der Mini Cooper SE (0,1 Prozent) liegen teils weit darunter.

Und auch die Bremsen sind ein Thema. Dadurch, dass die Bremsen aufgrund der Rekuperation (Energierückgewinnung durch automatische Verzögerung, wie bei einem Dynamo) seltener genutzt werden, weisen diese schneller Mängel auf.

Kritik äußern die Prüfer daran, dass Hersteller wie Tesla kaum auf Wartung in der Werkstatt setzen: Fehlende Service-Intervalle wie beim Tesla hinterließen ihre Spuren, die dann erst beim TÜV erkannt werden.

Jürgen Wolz vom TÜV Süd hält klar fest: Es stimmt nicht ganz, dass E-Autos weniger Wartung benötigen als Autos mit Verbrennungsmotor. "Das betrifft lediglich den Antriebsstrang, weil keine Flüssigkeiten oder beweglichen Teile ausgetauscht werden müssen. Das Fahrwerk etwa kann von der Elektronik nicht überwacht werden." Auch ein E-Auto brauche exakt eingestellte Scheinwerfer und funktionierende Blinker.

Stimmt hier etwas nicht, wird schnell ein erheblicher oder sogar gefährlicher Mangel daraus. Beim Tesla Model 3 beispielsweise fallen bereits bei der ersten HU 4,3 Prozent wegen Mängeln am Abblendlicht durch. Zum Vergleich: Beim e-Golf sind es nur 0,5 Prozent.

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