Nur mit E-Antrieb DS kündigt neues Flaggschiff-SUV an
DS bringt kommendes Jahr ein großes SUV-Coupé auf den Markt, das vollständig elektrisch fährt. Das neue Modell verspricht eine Reichweite von 750 Kilometern.
Die französische Automobilmarke DS hat es hierzulande bisher nicht aus dem Schatten seiner bekannten Schwestermarke Citroën geschafft. Gestartet 2009 als Modellvariante in Anlehnung an die legendäre DS aus den 1950er-Jahren, ab 2014 als eigenständige, noble Marke im Stellantis-Konzern (u. a. Opel, Peugeot, Fiat, Jeep), war die Zukunft von DS in den vergangenen Monaten mehr als fraglich: Im Zuge von Sparmaßnahmen stellte Stellantis-Chef Carlos Tavares mehrere Tochterfirmen zur Disposition, darunter auch DS. Doch offenbar geht es vorerst weiter bei den Franzosen: Im kommenden Jahr soll ein großes SUV-Coupé auf den Markt kommen.
Neues Flaggschiff zum DS-Geburtstag
Bereits Ende dieses Jahres wird das Elektromodell als neues Flaggschiff der Marke präsentiert und soll auf Basis der Konzern-Plattform STLA Large eine Reichweite von 750 Kilometern im WLTP-Zyklus bieten. Aerodynamik war den Franzosen zufolge besonders wichtig: Trotz des SUV-Formats soll das Modell einen cw-Wert von 0,24 vorweisen und entsprechend sparsam unterwegs sein. Zum Vergleich: Ein Mercedes EQS hat einen Luftwiderstandswert von 0,20, der VW Golf liegt bei 0,28.
Mit dem Topmodell DS N°8 (deutsch: DS Nummer 8) läutet die Marke eine neue Strategie der Modellnamen ein, heißt es. Die jeweilige Nummer steht dabei für Größe und Segment des Modells. Aktuell hat DS vier Modelle im Angebot: den Kleinwagen DS 3, den Kompaktwagen DS 4 als Golf-Konkurrenten, den Kompakt-SUV DS 7 und den DS 9 als Limousine mit Steilheck. Bereits im Frühjahr hatte DS-Chef Olivier François angekündigt, ein neues Modell mit vielen Anleihen an die ursprüngliche DS zu entwickeln – zumal diese 2025 ihren 70. Geburtstag feiert.
Die DS: Das machte sie zur Legende
Am 6. Oktober 1955 wurde die DS auf dem Pariser Salon enthüllt. Im Französischen wird sie genauso ausgesprochen wie "(la) déesse", "(die) Göttin". Für frankophile Automobilfans steht sie vor allem für die Vorherrschaft von Citroën bei extravaganten Formen und technischen Innovationen. Dazu gehörten Scheinwerfer mit Kurvenlicht, die hydropneumatische Federung, Niveauregulierung und natürlich die spezielle Form. Auch der französische Staatspräsident Charles de Gaulle ließ sich in einer DS chauffieren. Neben der Limousine wurden auch eine Kombiversion und ein Cabrio produziert. Nach 20 Jahren Bauzeit war 1975 Schluss mit der Legende.
An der Frontpartie gibt es eine DS-typische Lichtsignatur mit LED-Matrix-Scheinwerfern und vertikal angeordneten Tagfahrlichtern. Die Windschutzscheibe ist weit nach hinten gerückt, die Motorhaube ist tief heruntergezogen. Aktive Lufteinlässe im unteren Teil des vorderen Stoßfängers steuern die Kühlung. Noch etwas schwer zu erkennen sind die hinteren Kotflügel, die laut DS markant ausgeformt sein sollen – ebenso wie die dreidimensional aus der Karosseriefläche heraustretenden Rückleuchten.
Laut DS sind derzeit mehr als 50 Vorserienfahrzeuge auf den Straßen Frankreichs im Prototypenlook im Alltagstest unterwegs, bevor es dann im kommenden Jahr zu den Kunden geht.
- DS-Pressemitteilung
- auto-motor-und-sport.de: "Das ist der neue DS8, doch DS gibt's nicht zu" (kostenpflichtig)
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