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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuer EV3 Das kostet Kias neues Kompakt-SUV
Mit markantem Design und Technik aus größeren Modellen will der Kia EV3 im Kompaktsegment punkten. Das hat das Elektro-SUV auf dem Kasten.
Mit dem EV3 bringt Kia sein erstes rein elektrisches Kompakt-SUV auf den Markt. Die Koreaner wollen damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits rechnen sie damit, dass das schnell wachsende Segment der kompakten Pseudo-Geländewagen noch weiter wächst, andererseits kalkulieren sie mit einem Stromer-Anteil in diesem Segment von bis zu 72 Prozent im Jahr 2030. Ab kommendem Jahr will Kia auch Stromer in Europa produzieren.
Und so tritt der EV3 in den Ring gegen aktuelle Modelle wie VW ID.3, Smart #1, Volvo EX30 oder Renault Megane E-Tech. Allerdings beweisen die Koreaner bei der Gestaltung mehr Mut: mit einem kantigen Design, das bereits Anfang 2024 auf der CES Las Vegas an einer Konzeptstudie zu sehen war und stark an das große SUV EV9 angelehnt ist. "Opposites united" nennt es sich, als "Gegensätze vereint".
Die massiven Dimensionen des großen Bruders (5,02 Meter Länge, 1,78 Meter Höhe) übernimmt der Kompakte nicht: Mit 4,30 Metern Länge und einer Höhe von 1,56 Metern ist er ähnlich proportioniert wie Konkurrent VW ID.3 (4,26 Meter) oder Volvo EX30 (4,23 Meter). Der Radstand von 2,68 Metern entspricht dem des Kia Sportage, der jedoch 26 Zentimeter länger ist. Typisch E-Auto.
Reduzierter Innenraum, viele Bildschirme
Der Innenraum mit fünf Sitzplätzen gibt sich reduziert, Kia betont in einer Pressemitteilung den "Loungecharakter". Zudem setzt der Kompaktstromer auf verschiedene Recyclingmaterialien, beispielsweise in den Türpaneelen oder in der Mittelkonsole mit integriertem, verschiebbarem Tisch. Ähnlich wie beim EV9 hat auch der EV3 eine dreiteilige, insgesamt 30 Zoll (ca. 76 cm Diagonale) große Displaywand: Hinter dem Lenkrad befindet sich ein 12,3-Zoll-Screen mit den Instrumenten, daneben ein schmaleres 5,3-Zoll-Display für die Klimasteuerung und daneben ein weiteres 12,3-Zoll-Touchdisplay, das unter anderem Navigation und andere Informationen anzeigt.
Zumindest die Lautstärke lässt sich über einen klassischen Regler zwischen den zentralen Lüftungsdüsen einstellen, zudem sollen viele Funktionen auch über Lenkradtasten und Knöpfe unterhalb des Zentralbildschirms steuerbar sein. Und wem das Bildschirmgewitter nicht reicht: Zusätzlich gibt es ein 12,3 Zoll großes Head-Up-Display, das alle wichtigen Informationen in die Frontscheibe projiziert.
Die Anzeigen lassen sich vielfach personalisieren, und auch in Sachen Entertainment soll bei EV3-Fahrern bei Ladestopps keine Langeweile aufkommen: Spiele und Streamingdienste zum Zeitvertreib erinnern an die Strategie von Tesla, das Auto zur fahrenden Spielkonsole zu machen (die nur beim Stehen nutzbar ist). Passend dazu lassen sich die Sitze in eine Liegeposition bringen. Integriert sind auch die Künstliche Intelligenz (KI) von ChatGPT, die als persönlicher Reiseassistent dienen soll, ein digitaler Schlüssel per Smartphone und Assistenztechnik ähnlich wie im großen EV9: Spurwechselassistent und Kollisionswarner sowie ein Tempomat mit automatischer Geschwindigkeitsanpassung gehören unter anderem dazu.
Kofferraum und Motoren
In den Kofferraum passen zwischen 460 und 1.250 Liter auf einer relativ ebenen Fläche, wenn die Rücksitze umgeklappt werden – plus das "Frunk" genannte Staufach unter der Fronthaube, das 25 Liter fasst und sich damit für Ladekabel und Co. anbietet.
Zum Marktstart kommt der EV3 mit einer 150 kW/204 PS starken Motorisierung und Vorderradantrieb. Zwei Batterievarianten (58,3 kWh und 81,4 kWh) sollen dann zur Verfügung stehen und Reichweiten von 410 beziehungsweise 605 Kilometern ermöglichen. Am Wechselstrom sind übliche 11 kW Ladeleistung möglich, mit Gleichstrom 102 kW bei der kleineren und 128 kW bei der größeren Batterie. Entsprechend verspricht Kia, dass die Batterie beim Gleichstromladen in gut 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt ist. Dazu soll die Plug&Charge-Technologie ("Reinstecken und Aufladen") das Stromtanken möglichst einfach gestalten – und das sogenannte bidirektionale Laden macht es möglich, dass der EV3 auch als Stromquelle für entsprechend ausgerüstete Häuser und elektrische Geräte dient.
Preise und Marktstart
Die Preise starten bei 35.990 Euro für das Modell mit Standardakku und bei 41.390 Euro für die Langstreckenversion. Damit ist der EV3 rund 10.000 Euro teurer als das Kompaktmodell Ceed mit Verbrennungsmotor. Bestellbar ist der EV3 bereits, die Auslieferungen starten Ende des Jahres. Eine Allrad- und eine sportliche GT-Version sollen 2026 folgen.
Wachstum mit Stromern
Mit e-Soul, e-Niro, EV6 und EV9 hat Kia bereits einige rein elektrische Modelle im Angebot, doch das soll nicht alles sein: Bis 2027 wollen die Koreaner insgesamt 15 Stromer im Angebot haben und in Europa um mehr als 28 Prozent wachsen. Ein bald kommendes Modell dürfte der EV4 sein, eine coupéhafte Limousine, wie sie Kia bereits als Designstudie gezeigt hat.
- Pressemitteilung von Kia
- Eigene Recherche