Segeljachten: Sie sind die Besitzer der größten Schiffe der Welt

Superlative

Das sind die fünf weltgrößten Segeljachten – und ihre Besitzer

Sie beeindrucken nicht nur mit ihrer schieren Größe: Die fünf längsten Segeljachten der Welt bieten für die Superreichen vor allem Luxus und Spielereien.

Ohne Motorgeräusche über die Meere schippern, nur der Wind treibt das Schiff an: Segeln strahlt für viele Fans eine ganz besondere Schifffahrtsromantik aus – nicht zuletzt, weil die Menschen schon seit Jahrtausenden mit reiner Kraft aus der Luft die Gewässer dieser Erde kreuzen.

Schiffe dieser Gattung sind selten geworden – auch bei den Jachten. Deshalb ist es nicht ganz verwunderlich, dass sich in den vergangenen zwei Jahren im Ranking der größten Segeljachten der Welt nicht viel verändert hat. Unter den Top 200, welche das Fachmagazin "Boote Exclusiv" ermittelt hat, sind zwölf Neuzugänge – fünf davon in den Top 100. Voraussetzung, um auf die Liste zu kommen: eine Mindestlänge von 41 Metern.

Hier sind die fünf größten Segeljachten der Welt:

Platz 1: "A" (142,81 Meter)

Die auf der Pole-Position thronende "A" (142,81 Meter und 12.600 Gross Tons) verfügt über eine Unterwasser-Lounge im Kiel, vier Beiboote sowie ein Mini-U-Boot. An die knapp 100 Meter in den Himmel ragenden Kohlefasermasten werden 4.500 Quadratmeter Segel gesetzt, das entspricht mehr als der Hälfte eines Fußballplatzes.

2022 wurde die auf einen Wert von rund 530 Millionen Euro geschätzte "A" im Hafen von Triest an der nördlichen Adria festgesetzt und beschlagnahmt: Sie wird dem russischen Kohle-Milliardär Andrej Melnitschenko zugerechnet, der nach Russlands Invasion in der Ukraine auf eine EU-Sanktionsliste kam.

Platz 2: "Koru" (125 Meter)

Die "Koru" wurde von Oceano in den Niederlanden gebaut, in diesem Jahr in Mallorca ausgeliefert und soll angeblich von Milliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos in Auftrag gegeben worden sein. Der Dreimastschoner hat laut "Boat International" einen Stahlrumpf und Aluminiumaufbauten. Details über die Ausstattung sind nicht bekannt.

2021 gab es einige heftige Kontroversen um die "Koru": Es war geplant, die historische Koningshaven-Brücke in Rotterdam, die auch unter dem Namen De Hef bekannt ist, zu demontieren. Nur so hätte die Jacht samt Masten darunter hindurchfahren können. Doch es fand sich eine andere Lösung: Die Masten wurden liegend auf dem Fluss transportiert und woanders wieder aufgerichtet. Die Höhe des Hauptmastes wird auf 65 bis 85 Meter geschätzt.

Platz 3: "Black Pearl" (106 Meter)

Wie die "Koru" von Oceano in den Niederlanden gebaut, wurde die "Black Pearl" 2018 an ihren Besitzer ausgeliefert. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 17,5 Knoten (32,4 km/h), bei Flaute liefern zwei Dieselmotoren Kraft für den Vortrieb. Bis zu 12 Gäste finden in sechs Kabinen Platz. Sie besteht aus einem Stahlrumpf mit Aluminiumaufbauten und einem Teakdeck.

Das Schiff ist laut "Mallorca Zeitung" mit insgesamt 15 Segeln ausgestattet, die sich in sechs Minuten aufziehen lassen. Zwischen den fünf Segeln auf jedem Mast gibt es keine Zwischenräume, sodass die Windkraft effektiver genutzt werden kann. Fachmedien schreiben davon, dass die "Black Pearl" ein besonders ökologisches Schiff sei, das mit Hybridantrieb und Energierückgewinnung betrieben werde.

Die "Black Pearl" gehörte dem russischen Oligarchen Oleg Burlakov, der 2021 an einer Corona-Infektion starb. Über die Innenräume ist wenig bekannt. Angeblich soll der Oligarch den Architekten gebeten haben, Platz für ein Klavier zu schaffen, das einst Napoleon gehörte. Ebenfalls sollen 4.000 Flaschen Wein an Bord sein. Nach Burlakovs Tod gab es einen langwierigen Erbstreit; die Jacht soll sich noch im Besitz seiner Familie befinden.

Platz 4: "Eos" (92,92 Meter)

Die "Eos" ist eine der wenigen von der Lürssen-Werft in Bremen gebauten Segeljachten. 2006 wurde sie fertiggestellt und war bis 2017 die größte der Welt. Der dreimastige Schoner besitzt einen komplett aus Aluminium konstruierten Aufbau, die zusätzlichen Dieselmotoren verhelfen ihm zu einer Geschwindigkeit von bis zu 16 Knoten (29,6 km/h). Sieben Kabinen bieten Platz für bis zu 14 Personen. 2011 gehörte sie dem US-Medien-Mogul Barry Diller.

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Platz 5: "Athena" (90 Meter)

2004 wurde die "Athena" von Royal Huisman an ihren Besitzer ausgeliefert. Auftraggeber war der Softwaremogul Jim Clark (Netscape). 10 Gäste finden in den fünf klassisch gestalteten Kabinen Platz, darunter sind eine Suite, drei Doppelkabinen und eine Twin-Bett-Kabine. Damit es den Passagieren nicht langweilig wird, gibt es unter anderem ein Fitnessstudio und Angelausrüstung an Bord. Clark versuchte lange, die "Athena" zu verkaufen, schreibt "yacht.de". Von 95 Millionen Dollar sank ihr Preis auf 59 Millionen, bis sie schließlich vom Markt genommen wurde.