Maybach EQS SUV So viel kostet das Luxus-SUV von Mercedes
Der Name Maybach steht bei Mercedes für die oberste Luxusausstattung. Jetzt kommt das erste E-Auto der Marke – ein SUV. Der Preis ist extrem.
Der Begriff Luxus ist in der Mercedes-Welt klar definiert. 99 Prozent der Kunden greifen in diesem Segment zu S-Klasse, EQS oder GLS. Wer es sich jedoch leisten kann, steigt in einen Mercedes-Maybach. Die Submarke bedient besonders zahlungskräftige Käufer, die es noch exklusiver wollen, aber vielleicht nicht den Sprung in die distinguierte automobile Elite um Rolls-Royce und Bentley schaffen oder wollen.
Im Mai bringt Maybach nach den Edel-Ablegern von S-Klasse und GLS unter der etwas sperrigen Bezeichnung Mercedes-Maybach EQS SUV 680 das erste vollelektrische Modell auf den Markt, 484 kW/658 PS stark, mit 108-kWh-Akku, 210 km/h Spitzengeschwindigkeit und über 600 Kilometern Reichweite. Leisten dürften sich das Auto nur wenige können.
In den USA ist der elektrische Maybach bereits zu Preisen ab umgerechnet rund 165.500 Euro erhältlich. In Deutschland ist er seit Januar bestellbar; der Autobauer ruft einen Grundpreis von 200.634 Euro auf. Im Preis enthalten: ein serienmäßiger Wartungsservice, der alle Servicearbeiten über sechs Jahre oder 90.000 Kilometer abdeckt.
Ein GLS mit mehr Ausstattung
Technisch basiert der Maybach auf dem Mercedes EQS SUV, wurde aber in Sachen Aerodynamik und Effizienz verbessert. So koppelt das fast drei Tonnen schwere Luxus-SUV den vorderen Antrieb ab, wenn er nicht benötigt wird, und lässt die Fronträder frei rollen. Außerdem nutzt eine Wärmepumpe die Abwärme der Batterie, um den Innenraum zu heizen.
Was beim normalen EQS SUV Aufpreis kostet, ist im Maybach serienmäßig. Beispielsweise die Luftfederung, für den die extra ein zusätzliches Fahrprogramm programmiert wurde. Damit sollen die Dämpfer noch sensibler ansprechen und Schlaglöcher sanfter wegbügeln. Auch für leichte Offroad-Einsätze ist der Luxusdampfer vorbereitet. Bis 8 km/h scannt eine Kamera die Umgebung und projiziert Hindernisse ins Display.
Luxus läuft weltweit und gibt der Marke Aufwind: Im letzten Jahr wurden 21.600 Maybach geordert, 37 Prozent mehr als 2021. Mindestens 170.000 Euro musste man bisher für einen Maybach auf Basis S-Klasse oder GLS ausgeben. Das EQS SUV legt noch eine Schippe drauf.
Maybach-Logos überall
Dafür bekommen sie ein Auto, das seine Herkunft offensiv zeigt. Auf dem wuchtigen, geschlossenen Grill – intern Black Panel genannt – mit seinen senkrechten, verchromten Zierstäben trägt der Wagen als einziger Mercedes einen stehenden Markenstern, darunter den Maybach-Schriftzug. Das Maybach-Logo mit dem Doppel-M findet sich überall: im Stoßfänger, in Türverkleidungen oder auf den Sitzen und sogar auf den Pedalen. Werden die Türen geöffnet, projiziert der Wagen vor den beleuchteten Trittbrettern eine Lichtshow aus pulsierenden Logos auf die Straße. Und beim Start spielen Scheinwerfer und Leuchtband am Heck eine eigene Lichtsinfonie ab.
Mit diversen Kniffen haben es die Designer geschafft, dem Wagen optisch die Wucht seiner 5,12 Meter Länge zu nehmen. Chromleisten ziehen sich über die gesamte Länge und laufen an der D-Säule an einem weiteren Maybach-Logo zusammen. Besonders aber die optionale Zweifarblackierung verleiht dem Wagen eine gewisse Eleganz. So bricht ein feiner Streifen unterhalb der Fenster die untere Farbfläche auf, wie eine Reminiszenz an die seitlichen Chromleisten der legendären Riva-Boote.
253 LEDs leuchten in 64 Farben
Innen trifft digitaler auf analogen Luxus, feinstes Leder – nachhaltig chromfrei gegerbt, aber nicht vegan – auf jede Menge Bildschirme. Wie im EQS zieht sich der hier serienmäßige Hyperscreen mit drei ineinander verschmelzenden Displays über die gesamte Breite des Cockpits. Allerdings mit eigener Optik. So ändern die Zahlen des Tachos entsprechend der Geschwindigkeit ihre Größe und werden dynamisch ein- und ausgeblendet. Weitere 11,6 Zoll große Bildschirme hinter den Lehnen bringen sämtliche Entertainment-Funktionen in den Fond. Auch Navigation oder Fahrzeugfunktionen lassen sich von dort ansteuern. Etwa die 253 einzeln regelbaren LED, die Fußraum, Türen, Fächer oder Dachhimmel in 64 Farben ausleuchten.
Ab Werk wird der Wagen als Fünfsitzer ausgeliefert. Doch erst die Version First-Class Fond vermittelt den Luxus, für den die Marke stehen will. Dann setzt sich die vordere Mittelkonsole wie ein schwebendes Band nach hinten fort, samt großem Fach und Tablett zwischen den beiden Sitzen. In Chauffeurstellung surrt der Beifahrersitz ganz nach vorne, während sich der oder die Besitzerin dahinter in den klimatisierten Liegesitz kuschelt, sich Waden oder Rücken massieren lässt und mit einem gestreamten Video die Zeit vertreibt. Den Sound dazu liefert das serienmäßige 4D-Surroundsystem von High-End-Schmiede Burmester. Wer sich ein solches Auto leisten kann, hat eben auch Ansprüche.
- Nachrichtenagentur SP-X