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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Skurrile Erfindung, guter Grund Hier kommt der beheizbare Sicherheitsgurt
Wärme direkt am Körper: Auf der CES wurde ein beheizbarer Sicherheitsgurt fürs Auto präsentiert. Warum die Erfindung mehr als nur Technik-Spielerei ist.
"Was soll das?", fragt man sich zuerst. Doch der beheizbare Sicherheitsgurt, den Zulieferer ZF auf der Technikmesse CES in Las Vegas (bis zum 8. Januar) vorgestellt hat, kann insbesondere für die E-Mobilität wichtig werden.
Aber der Reihe nach: Der Wärmegurt besteht aus vier 3,3 Zentimeter breiten und 1,43 Meter langen Heizlitzen, die zu zwei parallelen Heizkreisläufen verbunden sind. Die Dicke des Gurtbandes von rund 1,3 Millimetern unterscheidet sich nur minimal von der eines unbeheizten Sicherheitsgurts, Tragekomfort und Bedienung sind identisch. Anschnallen, einschalten, losfahren – und dann geht es ziemlich flott: Innerhalb von zwei Minuten, so verspricht ZF, werden die Gurte von minus fünf auf 40 Grad erwärmt und sorgen da, wo sie aufliegen, für angenehm gleichmäßige Wärme.
Und was hat das mit der E-Mobilität zu tun? Fahrer von E-Autos kennen das: Die verfügbare Reichweite ist bei Kälte technisch bedingt geringer als bei Plusgraden. Wenn dann noch die Heizung eingeschaltet wird, schrumpft die Reichweite deutlich spürbar.
Deshalb gilt schon jetzt: Lieber die Sitz- und, falls vorhanden, die Lenkradheizung einschalten statt das gesamte Gebläse.
Der beheizbare Gurt ist ein weiteres Puzzleteil: Durch die Kombination der verschiedenen Heizelemente kann die energieintensive Innenraumklimatisierung deutlich reduziert werden, sagen die Entwickler. So seien bis zu 15 Prozent Reichweitengewinn möglich. Und das ohne Einschränkungen beim Insassenschutz.
Auch die Sicherheit im Winter steigt
Zudem verweist ZF auf zwei weitere Vorzüge seiner Innovation: Der Griff zum Gurt ist eine Selbstverständlichkeit – das sorgt dafür, dass auch die Heizung per Gurt immer verfügbar ist. Und: Wegen der Wärme am Körper wird die dicke Winterjacke überflüssig. Folge: Der Gurt liegt enger am Körper an und kann bei einem Crash exakter zurückhalten und besser schützen. Zu den Kosten des serienreif entwickelten Heizsystems äußert sich ZF noch nicht.
So ganz neu ist die Idee mit den Heizdrähten über Solarplexus und Bauch übrigens nicht. Ford ließ sich bereits 2018 eine ähnliche Entwicklung patentieren. Und Mercedes stellte ein Jahr drauf in einem Experimental-Sicherheitsfahrzeug einen Heizgurt vor.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X