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VW zieht Konsequenzen aus Golf-Debakel und stellt Bedienkonzept um


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Nach Debakel im Golf 8 und ID.3
VW führt neues Bedienkonzept ein


Aktualisiert am 23.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Infotainment des Golf 8: Im Test bekommt es keine Bestnoten.Vergrößern des Bildes
Infotainment des Golf 8: Im Test bekommt es keine Bestnoten. (Quelle: Hersteller-bilder)
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Ein wohl überfälliger Schritt: Nach heftiger Kritik am Funktions-Wirrwarr in Modellen wie ID.3 und Golf 8 überdenkt Volkswagen sein neues Bedienkonzept.

Technik im Auto soll dazu da sein, den Fahrer zu unterstützen. Bis vor einiger Zeit ist das VW in seinen Autos auch weitgehend gelungen: Knöpfe und Schalter waren dort, wo man sie erwartete, Funktionen ließen sich intuitiv bedienen. Aber dann kamen das E-Auto ID.3 und der Golf 8.

Statt Tasten gab es plötzlich Touchfelder auf dem Lenkrad, die Klimaanlage ließ sich nicht mehr per Drehregler, sondern nur noch mit unbeleuchteten Touch-Schiebern (oder per Sprachfunktion) steuern. Und auch die Logik bei der Bedienung des Infotainmentsystems ließ in den Augen vieler Fachmedien und Kunden zu wünschen übrig.

Das soll nun anders werden, hat VW-Markenchef Thomas Schäfer angekündigt: Echte Tasten und übersichtliche Menüs sollen zurückkehren, berichtet "kfz-betrieb". Das bedeutet: Aktuell arbeitet VW an größeren Bildschirmen, einer besseren Benutzerführung in den Menüs des Infotainmentsystems – und der Rückkehr von echten Knöpfen an den Lenkrädern. Das dürfte dem ID.Aero, den überarbeiteten ID.3 und Golf, dem gelifteten T-Cross sowie den Neuauflagen von Tiguan und Passat zugutekommen.

Konflikt zwischen vielen Funktionen und Bedienbarkeit

Die Autohersteller stehen aktuell vor einem Dilemma: Einerseits wird Vernetzung immer wichtiger, der Funktionsumfang wächst. Andererseits haben verschiedene Fachmagazine und der ADAC festgestellt, dass Bediensysteme ganz ohne Knöpfe, die in der Theorie auf mehr Sprachbedienung setzen, zum Sicherheitsrisiko werden können – die Fahrer sind mehr auf die Bildschirme als auf die Straße fokussiert. Lesen Sie hier mehr dazu.

Aktuelle Probleme beim Golf 8

Der Marktstart des aktuellen Golf 8 verlief mehr als holprig. Anhaltende Softwareprobleme führten zu einem Rückruf, Kunden und Medien kritisierten immer wieder die umständliche Bedienung des Kompakten. In einer vergleichenden Auswertung mit dem beliebten Vorgänger Golf 7 stellte der ADAC fest, dass beim Modell der achten Generation der Rotstift kräftig gewütet hat, was an vielen Details spürbar ist (hier lesen Sie mehr dazu). Ein Facelift ist in Arbeit, dürfte aber frühestens 2023 kommen.

2020, im ersten kompletten Verkaufsjahr des Golf 8, wurden in Deutschland gerade einmal 136.324 Neuwagen zugelassen. Im Jahr darauf waren es sogar nur 91.621 Neuzulassungen in Deutschland. Zum Vergleich: 2019 waren es noch 204.550 Stück. Ein Teil des Rückgangs geht auf Corona mitsamt den Lieferproblemen, auf die Chipkrise und den Krieg in der Ukraine zurück.

In den letzten drei Monaten des Jahres 2021 stand der Golf nicht mehr an der Zulassungsspitze in Deutschland, sondern der T-Roc und zuletzt sogar das Tesla Model Y. Das zeigt auch einen anderen Trend: E-Autos und SUV sind bei den Kunden mittlerweile deutlich beliebter – die Zukunft des Golf ist ungewiss.

Verwendete Quellen
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • Archivmaterial
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