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Auto | Test: In einem Fahrzeug wird der Touchscreen zum Sicherheitsrisiko


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Bedienkonzepte im Test
Ein Auto ist ein "großes Sicherheitsrisiko"


Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Augen auf der Straße?: Mit einer speziellen Brille wurde die Ablenkung gemessen.Vergrößern des Bildes
Augen auf der Straße?: Mit einer speziellen Brille wurde die Ablenkung gemessen. (Quelle: ADAC/Ab-Gedreht)

Den Warnblinker aktivieren oder die Heizung höher drehen: In Vergleich zeigen sechs Autos, ob sich Touchscreen oder klassische Knöpfe bei der Bedienung besser schlagen. Eins fällt negativ auf.

Wo war nochmal die Schaltfläche für die Verstellung des Head-up-Displays? – Moderne Autos sind rollende Technikwunder mit einer kaum noch zu überschauenden Vielzahl an Möglichkeiten. Zu den notwendigen Funktionen wie Lichtsteuerung, Heckscheibenheizung oder Klimatisierung kommen etliche Extras wie ein digitaler Tacho oder das Multimediasystem. Vieles funktioniert dabei über das zentrale Display im Auto.

Wie steuert man das Ganze am bequemsten – und noch viel wichtiger: sicher? Der ADAC hat sich die Bedienelemente von sechs Autos der Kompakt- und Mittelklasse angeschaut, drei davon mit Touchscreen, drei mit einem Controller. Mit dabei: VW Golf, Dacia Duster, Mercedes A-Klasse, BMW 1er, Mazda3 und Tesla Model 3.

Mit 50 Prozent der Gewichtung wurde die Bedienung der sicherheitsrelevanten Elemente, beispielsweise das Einschalten des Fahrlichts, bewertet. Darüber hinaus spielten das Einstellen der Klimatisierung und die Handhabung des Infotainments eine Rolle.

Controller liegen vorne, schwächeln aber beim Infotainment

Auf den ersten beiden Plätzen: Mazda3 und BMW 1er. Sie haben jeweils einen Controller in der Mittelkonsole. Beim Eingeben von Adressen ins Navi und beim Anwählen von Funktionen dauert es zwar etwas länger, doch der ADAC lobt die intuitive Bedienung aller sicherheitsrelevanten Funktionen (zum Beispiel Warnblinker) und die separate Steuerung der Klimaeinheit.

Der VW Golf patzt bei der Klimatisierung

Dahinter folgen VW Golf und Dacia Duster auf den Plätzen drei und vier. Bei ihnen wird das Infotainmentsystem per Touchscreen bedient. Sicherheitsrelevante Funktionen finden sich klassisch in einzelnen Bedienelementen. Beim Punkt Klimatisierung patzt der Golf aufgrund seiner umständlichen Bedienung per Touchscreen.

Platz fünf geht an die Mercedes A-Klasse. Laut den Testern lässt sich das Touchpad des Infotainmentsystems recht schwer bedienen.

Tesla Model 3: Wo ist der Warnblinker?

Schlusslicht: das Tesla Model 3. Hier lassen sich fast alle Fahrzeugfunktionen, sogar die sicherheitsrelevanten, nur über den Touchscreen bedienen. Die Sprachbedienung hat der ADAC nicht gewertet.

Vernichtendes Urteil: Die Bedien- und Ablenkungszeiten sind lang, ein enormes Risiko. Der Warnblinkschalter ist intuitiv gar nicht auffindbar – er ist im Dachhimmel angebracht. Das ist insbesondere für Menschen schwierig, die nicht mit dem Auto vertraut sind. Dafür schneidet der Tesla beim Bedienen des Infotainmentsystems am besten ab.

Die Ergebnisse im Detail:

Sicherheitsrelevante Funktionen Klimatisierung Infotainment Gesamtnote
Gewichtung 50 % 30 % 20 %
Mazda3 1,5 1,2 3.9 1,9
BMW 1er 1,1 1,8 5,1 2,1
VW Golf 1,5 3,9 1,6 2,2
Dacia Duster 2,5 2,2 2,2 2,3
Mercedes A-Klasse 2,4 2,8 4,5 3,0
Tesla Model 3 5,0 3,7 1,0 3,8

Forderung des Autoclubs als Ergebnis des Tests: Sicherheitsrelevante oder häufig genutzte Funktionen (wie zum Beispiel das Fahrlicht) gehören unbedingt in ein separates Bedienelement. Wichtige Knöpfe sollten an standardisierten Orten zu finden sein, damit sich auch fremde Autos sicher steuern lassen. Und beim Thema Infotainment sind die Tester pro Touchscreen – im Gegensatz zum Controller lenken sie hier deutlich weniger ab.

So gefährlich ist Ablenkung im Straßenverkehr
Einer Studie der Versicherung DA Direkt gemeinsam mit dem unabhängigen Forschungsinstitut infas quo zufolge wird mehr als jeder vierte Unfall auf deutschen Straßen von abgelenkten Fahrern verursacht. Mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Autofahrer geben an, häufig bis sehr häufig abgelenkt zu sein. Oftmals spielen das Smartphone, eine geänderte Straßenführung oder andere Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Viele Autofahrer fürchten sich auch vor Ablenkung durch intelligente Fahrassistenten.

So hat der ADAC getestet

Der ADAC hat für den Test die Fahrten von 24 Probanden ausgewertet, die mit je zwei ihnen fremden Testfahrzeugen durch einen Parcours bei einer konstanten Geschwindigkeit zwischen 40 und 50 km/h gefahren sind. Dabei mussten sie alltägliche, häufig gebrauchte oder sicherheitsrelevante Bedienaufgaben lösen, wie beispielsweise Klimaanlage einstellen oder das Radio. Das Projekt wurde von dem "User Experience Lab" (UX-Lab) der Hochschule Augsburg mit EyeTracking-Hard- sowie Software begleitet. Die Ablenkung wurde über eine Videobeobachtung mit Blickerfassung aufgezeichnet und anschließend ausgewertet.

Verwendete Quellen
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