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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schauspiel am Nachthimmel Was sind Sternschnuppen? – Einfach erklärt
Am Nachthimmel geht es turbulent zu, wenn mal wieder besonders viele Sternschnuppen zu sehen sind. Was verursacht dieses faszinierende Leuchten?
Ein heller Lichtstreifen zieht am Nachthimmel entlang. Es ist die Zeit, sich etwas zu wünschen. Sternschnuppen sind nicht nur für Kinder ein faszinierendes Schauspiel. Auch Wissenschaftler beschäftigen sich seit Anbeginn unserer Zeit mit den Leuchtstreifen am Himmel.
Was wir wissen: Sternschnuppen entstehen, wenn kleine Teile, sogenannte Meteoriten, auf die Erdatmosphäre treffen. Meteoriten gibt es fast überall in unserem Sonnensystem. Sie stammen von Asteroiden oder Kometen ab, die meist am äußersten Rand unseres Sonnensystems herumfliegen und sich manchmal zu uns verirren.
Warum leuchten die Partikel?
Wenn die kleinen Teilchen, die oft so winzig wie ein Staubkorn sind, sich durch die Erdatmosphäre bewegen, entsteht Reibungshitze. Die führt dazu, dass die Teilchen verglühen und das Leuchten hinterlassen, das wir als Sternschnuppen bezeichnen.
Wissenschaftler bezeichnen das Aufleuchten der Sternschnuppen als Meteore. Meist verglühen die Partikel ungefähr in einer Höhe von 90 bis 120 Kilometern über der Erde.
Wann kann ich Sternschnuppen beobachten?
Normalerweise lassen sich das ganze Jahr über Sternschnuppen beobachten – mit viel Geduld. Denn es lässt sich nicht vorhersagen, wann mal wieder ein Meteorit in der Erdatmosphäre verglüht.
An bestimmen Zeiten im Jahr treten jedoch sogenannten Meteorschauer auf. Dann kann es manchmal sein, dass bis weit über 100 Sternschnuppen pro Stunde am Nachthimmel zu sehen sind.
Das passiert, wenn die Erde auf ihrem Weg um die Sonne zum Beispiel die Bahn einer Staubwolke kreuzt. Solche Staubwolken sind vermutlich die Überreste von anderen Himmelskörpern, die vor etlichen Millionen Jahren zerbrochen sind.
Was sind die wichtigsten und größten Meteorschauer?
Quadrantiden: Immer zu Jahresbeginn erscheinen die Meteore der Quadrantiden. Dieser periodische Meteorstrom liefert bis zu 130 Sternschnuppen pro Stunde. Damit zählen die Quadrantiden zu den vier ergiebigsten Meteorströmen des Jahres.
Sie scheinen dem Sternbild Bootes zu entströmen, das sich in der Nähe des Großen Wagens befindet. Der Bootes oder auch Bärenhüter wurde einst als Sternbild Mauerquadrant angesehen, daher der Name für diesen Meteorstrom.
Lyriden: Mitte April werden die Lyriden aktiv. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild der Leier, etwa 7 Grad südwestlich von Wega. Die Lyriden sind schnelle Objekte. Im Mittel treten sie mit Geschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein.
Eta-Aquariden: Die Eta-Aquariden flammen etwa Anfang bis Ende Mai auf. Ihr Ausströmungspunkt liegt im Sternbild Wassermann. Im Durchschnitt sind etwa zwanzig Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten, um die Zeit des Maximums sogar bis zu sechzig.
Wegen ihres horizontnah liegenden Ausströmungspunktes sind die Mai-Aquariden in unseren Breiten schwierig zu beobachten.
Perseïden: Der aktivste Meteorstrom des gesamten Jahres macht sich in der zweiten Augustwoche bemerkbar. In den ersten Augusttagen erscheinen die sogenannten Perseïden, wobei manche Objekte dieses Stromes bereits Ende Juli auftauchen. Nachzügler sind auch noch in der dritten Augustwoche zu erwarten.
Helle Meteore, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, treten häufiger auf. Der Ausstrahlungspunkt dieses Stromes liegt im Sternbild Perseus.
Leoniden: Im November treten am Morgenhimmel die Leoniden in Aktion. Die in der Erdatmosphäre verglühenden Kometenpartikel sind zwar nicht so häufig wie bei anderen Sternschnuppenschauern; die zehn bis 15 Meteore pro Stunde sind dafür aber oft sehr hell und mit 70 Kilometern pro Sekunde auch sehr schnell. Die Leoniden scheinen dem Sternbild Löwe zu entspringen, was ihren Namensursprung erklärt. Leon ist Latein und heißt Löwe.
Geminiden: Im Dezember lassen sich dann wieder viele Sternschnuppen beobachten. Dann erreicht uns der Meteorstrom der Geminiden. Mit 150 Meteoren pro Stunde gelten sie als reichster Strom des Jahres.
Die Meteore entspringen dem Sternbild Zwillinge. Der Grund für ihr Auftreten ist, dass die Erde eine kosmische Staubwolke durchquert, die vermutlich von dem Kleinplaneten Phaethon stammt. Der soll laut Astronomen vor langer Zeit zerbrochen sein und hat uns seine Trümmerteile hinterlassen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa