Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online."Öko-Test" In dieser Margarine steckt potenziell krebserregender Stoff
Insgesamt 20 Pflanzenmargarinen hat "Öko-Test" im Labor untersucht. Mit einem Schadstoff sind sie alle belastet, andere stecken nur in bestimmten Marken.
Margarine ist in der Regel mit Schadstoffen belastet. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von 20 Pflanzenmargarinen durch die Zeitschrift "Öko-Test" (Ausgabe 11/2021). In allen geprüften Produkten wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nach. In drei Vierteln der Fälle in einer Menge, die "Öko-Test" als "erhöht" oder gar "stark erhöht" einstufte.
In einigen Margarinen steckten zudem auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) oder weitere bedenkliche Stoffe. Darüber hinaus kritisierten die Tester, dass sich viele Hersteller zu wenig um die Herkunft des von ihnen eingesetzten Palmöls kümmerten.
Insgesamt schnitten nur zwei Margarinen mit "gut" ab. Jeweils sechs landeten mit "befriedigend" beziehungsweise "ausreichend" im Mittelfeld. Fünf Produkte fielen mit "ungenügend", eins mit "mangelhaft" durch den Test.
"Öko-Test" untersucht Margarine: die Testsieger
Die Nase vorn hatten "Bellasan Pflanzen Margarine" von Aldi Nord und "K-Classic Pflanzenmargarine" von Kaufland (Testurteil jeweils "gut"). Beide haben laut den Testern ein optimales Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren und einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren.
Die Margarine von Aldi war zudem die einzige im Test, in der MOSH nur in Spuren nachgewiesen wurden. Zudem konnte sie die Ansprüche von "Öko-Test" beim Thema Palmöl zumindest befriedigen. In der Margarine von Kaufland waren MOSH leicht erhöht. Sie punktete vor allem, indem der Hersteller seine unternehmerische Sorgfaltspflicht rund um die tropischen Fette belegen konnte.
Erhöhte Werte an Mineralölbestandteilen
Stark erhöht waren die Werte am MOSH zum Beispiel in der "Ja! Pflanzenmargarine" von Rewe ("ungenügend") und der "Pflanzen Margarine" von Penny ("ungenügend"). MOSH können sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. Die Folgen davon sind bisher unbekannt. Auch in Sachen tropische Fette und Transparenz machten die zwei Streichfette keine gute Figur.
Potenziell krebserregender Stoff in einer Margarine
Noch schlimmer war das nur bei "Sojola, vegan" von Vandemoortel ("mangelhaft"). Das Produkt kommt zwar ohne Palmöl aus. Dafür verwendet der Hersteller Sojaöl aus Brasilien – und in dem Land verschwinden große Waldflächen für den Sojaanbau. "Eine nachhaltige Alternative zu Palmöl ist das also keineswegs", kritisiert "Öko-Test".
Auch bei den Inhaltsstoffen fiel das Produkt negativ auf. So entdeckte das Labor Glycidol in einer "erhöhten" Menge. Der Fettschadstoff ist möglicherweise krebserregend.
Getestet wurden 20 Pflanzenmargarinen, darunter fünf Bioprodukte. Sie wurden auf wichtige Problemstoffe wie Mineralölbestandteile, Fettschadstoffe, Weichmacher, Pestizide und polyzyklische Kohlenwasserstoffe geprüft. Zudem schauten sich die Tester die Fettzusammensetzung genauer an.
In allen geprüften Produkten stecken festes Palm-, Kokos- und/oder Sheafett, in einem Sojaöl. Da der Anbau dieser Fette Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen zur Folge haben kann, sollten die Hersteller Auskunft zu Lieferketten und Zertifizierungen geben.