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"Öko-Test": In diesem Haarfärbemittel steckt fortpflanzungsgefährdender Stoff


Bei "Öko-Test" im Labor
In diesen Haarfarben steckt "schwere Schadstofffracht"

Vermeintlich natürlich, aber doch voller Chemie: "Öko-Test" kritisiert in einer Untersuchung einige Haarfärbemittel. In ihnen stecken viele umstrittene Stoffe – auch einer, der genetische Defekte verursachen könnte.

Aktualisiert am 26.08.2021|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, cch
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Wer bei Haarfarben auf Chemie verzichten will, nutzt Produkte auf Pflanzenbasis. Allerdings halten nicht alle Haarfarben, die sich grün geben, ihr Versprechen, wie eine Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" (Heft 9/2021) zeigt.

Haare färben: In vielen Haarfärbemitteln stecken aromatische Amine.Vergrößern des Bildes
Haare färben: In vielen Haarfärbemitteln stecken aromatische Amine. (Quelle: simonapilolla/getty-images-bilder)

Während die sieben Produkte, bei denen es sich um reine Pflanzenhaarfarbe handelt, allesamt "sehr gut" abschnitten, fielen fünf vermeintlich natürliche Farben mit "mangelhaft" durch den Test. Sie entpuppten sich als Oxidationsfarbstoffe "mit schwerer Schadstofffracht", wie "Öko-Test" schreibt.

Haarfarbe: Gar nicht so naturnah wie angegeben?

Gleichzeitig werben sie mit Formulierungen wie "naturnah", "100% vegetal" oder "Von der Natur inspirierte Farben, angereichert mit natürlichen, biologischen Pflanzensamenölen und Extrakten" und tragen "Natur" beziehungsweise "Bio" im Namen.

Die Schadstofffracht waren aromatische Amine, meistens gleich mehrere Sorten davon. Einige von diesen stuft das EU-Beratergremium für Verbrauchersicherheit (SCCS) als starke oder sogar extrem starke Kontaktallergene ein, etwa p-Phenylendiamin (PPD), Toluene-2,5-Diamine Sulfate oder HC Red No.3.

In der "Henna Plus Long Lasting Colour Chocolate Brown 5.35" von Frenchtop steckten gleich fünf extrem sensibilisierende Amine.

"Öko-Test" findet toxischen Stoff in Haarfarbe

Besonders negativ fiel den Testern auch die "Biokap Haarfarbe mit Bio-Arganöl 4.0 Naturbraun" von Biosline auf. In ihr wies das Labor sechs verschiedene aromatische Amine nach, darunter p-Aminophenol. Dieser Stoff gilt als reproduktionstoxisch – er steht im Verdacht, genetische Defekte auszulösen. "Von Bio, das so groß im Namen auftaucht, also keine Spur", kritisierten die Tester.

Hinzu kommen weitere umstrittene Inhaltsstoffe: Halogenorganische Verbindungen, PEG/PEG-Derivate, problematische Duftstoffe und Polymere wurden ebenfalls in einigen Produkten gefunden. Viele halogenorganische Verbindungen gelten als Allergien auslösend, manche als Krebs erzeugend. Bei PEG und ihren Derivaten ist das Problem, dass sie die Kopfhaut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Polymere können der Umwelt schaden.

Künstliche Moschusdüfte können sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und zudem der Umwelt schaden. Sie steckten in den Haarfärbemitteln "Dauerhafte Haarfarbe Arganöl 5.0" von Korres und "Sanotint Haarfarbe 3 Naturbraun" von Extracta – ebenfalls zwei der mit Aminen belasteten Farben.

Welche Kriterien spielten für den Test eine Rolle?

"Öko-Test" hat 17 Pflanzen- und alternative Haarfarben in Brauntönen (Kaffeebraun, Aschbraun, Naturbraun, Maronenbraun, Kastanienbraun) geprüft. Im Labor wurden die Farben auf umstrittene Inhaltsstoffe wie etwa Allergien auslösendes Resorcin, bedenkliche Duftstoffe und halogenorganische Verbindungen analysiert.

Zudem schauten die Tester, ob in den Farben aromatische Amine vorhanden waren. Bei der Bewertung orientierten sie sich an der aktuellen EU-Kosmetikverordnung sowie dem wissenschaftlichen Beratergremium der EU-Kommission (SCCS).

Verwendete Quellen
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