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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Guter Räucherlachs muss nicht teuer sein
Rechtzeitig zu den Feiertagen hat die Stiftung Warentest Räucherlachs unter die Lupe genommen. Vier Wildlachsprodukte und 16 aus der Zucht wurden im Labor mikrobiologisch untersucht. Besonderes Augenmerk legten die Tester dabei auf die sensorische Qualität, also auf Geschmack, Geruch und Aussehen. Demnach sollte ein Räucherlachs nicht "fischig" riechen oder schmecken und "buttrig" auf der Zunge zergehen.
Testsieger wurde eines der günstigsten Produkte vom Discounter. So kostet der "Norwegische Räucherlachs" von Lidl/Odin Seafoods nur 1,65 Euro pro 100 Gramm, sensorisch beurteilten die Tester ihn aber mit einer glatten 1,0. Auch sonst hatten sie kaum etwas auszusetzen, so dass es das einzige Produkt mit der Endnote "sehr gut" (1,5) war.
Wildlachs-Testsieger zehnmal so teuer wie Lidl-Lachs
Beim Wildlachs siegte der mit 16,80 Euro pro 100 Gramm weitaus teuerste. Der Rote Königslachs von der Fischtheke im Berliner KaDeWe kam sensorisch auf die Note 1,5 und verfehlte im Gesamturteil mit 1,7 knapp das "Sehr Gut".
Unter den weiteren drei Wildlachs-Fabrikaten gab es ein "Ausreichend" für den "Krone Fisch Sockeye Wildlachs". In zwei von drei Packungen konnten die Tester zwei Nematoden (Fadenwürmer) nachweisen. Der "Stührk Alaska Wildlachs" bekam die Note "mangelhaft". Das Produkt fiel durch eine hohe Anzahl an Fadenwürmern negativ auf. Zwar seien geringe Mengen an toten Fadenwürmern bei Wildlachs akzeptabel, das beanstandete Produkt habe jedoch deutlich die Grenzwerte des Sachverständigen-Gremiums für tierische Lebensmittel (ALTS) überschritten, so die Stiftung Warentest.
Zuchtlachs soll nach Lachs und Rauch riechen
Beim Zuchtlachs schnitten immerhin neun Produkte mit "gut" ab und vier mit "befriedigend". Doch auch hier gab es einmal die Note "ausreichend" und ein "Mangelhaft". Diese zwei Zuchtlachsprodukte erwiesen sich noch vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums als mikrobiologisch auffällig.
Im "ausreichenden" Produkt, dem "Aldi Süd / Norfisk Delikatessen Premium Skandinavischer Räucherlachs" wiesen die Tester Enterobakterien nach, die zwar gesundheitlich nicht bedenklich seien, aber auf Hygienemängel hinweisen könnten. Im anderen Fall, dem "mangelhaften" Zuchtlachs "Norfisk Delikatessen Räucherlachs" wurden Listerien entdeckt, die zwar für gesunde Erwachsene unproblematisch seien, für Schwangere, Neugeborene oder Immungeschwächte aber gefährlich werden können.
Lachs richtig lagern und genießen
Grundsätzlich raten die Tester dazu, Räucherlachs schnell zu verzehren, da er anfällig für Keime sei. Nach Möglichkeit solle man keine Vorräte anlegen, ihn in einer Kühltasche nach Hause bringen und vor Ablauf der Verbrauchsfrist verzehren. Die Kühlschranktemperatur liegt am besten nicht über 7 Grad, angebrochene Packungen seien spätestens am nächsten Tag aufzubrauchen. Damit der Räucherlachs sein volles Aroma entfaltet, sollte man ihn etwa eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen.