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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Öko-Test" findet Schadstoffe Fertig-Pizzateig: Das sind die Testsieger
Wer keine Zeit oder Geduld hat, den Teig für die Pizza selbst zu machen, greift gerne zu Fertigteig. Ein Test zeigt nun, welcher der beste ist.
Ob mit viel obendrauf oder eher spartanisch belegt: Bei einer selbst gemachten Pizza kann jeder bestimmen, wie er es am liebsten mag – und vor allem, was er als Belag bevorzugt. Wer dabei zu einem Pizza-Fertigteig greift, spart darüber hinaus noch Geld – im Vergleich zur Pizza aus dem Restaurant. Ob die Produkte allerdings gut und gesund sind, haben die Experten von "Öko-Test" in ihrer aktuellen Ausgabe (01/2024) getestet.
Pizzateig im Test: Markenhersteller fallen mit "mangelhaft" durch
In der Untersuchung von "Öko-Test" zeigt sich erneut, dass teure oder auch Markenprodukte nicht immer gut sind. So erhielt beispielsweise der Fertig-Pizzateig "Knack & Back Glutenfreier Pizzateig" (Hersteller Cérélia SAS) die Gesamtnote "mangelhaft". Als Grund nannten die Tester neben dem erhöhten Wert an Bacillus cereus und der Verwendung von natürlichen Aromen auch den bedenklichen Inhaltsstoff Phosphat.
Letzterer ist in erhöhten Mengen für den Körper schädlich und kann leicht durch eine unbedenkliche Alternative ersetzt werden. Der Einsatz von Phosphat in Fertiggerichten ist daher nicht nötig. Aber auch der Salzgehalt, der mit 1,6 Gramm pro 100 Gramm deutlich zu hoch ist, sowie die Verwendung von Rapsöl statt Olivenöl führten zu Punktabzug. "Knack & Back Glutenfreier Pizzateig" zählt damit zu den Verlierern im Fertigteig-Test.
Ein weiterer Verlierer bei "Öko-Test" ist das Fertigprodukt "Henglein Frischer Pizzateig XXL" von Hans Henglein & Sohn. Mit 1,92 Gramm Salz pro 100 Gramm Teig ist es fast Spitzenreiter, wenn es um den Salzgehalt bei gekühlten Pizzateigen geht. Als wesentlich schlechter bewerteten die Tester jedoch die bedenklichen beziehungsweise umstrittenen Inhaltsstoffe, die bei Laboruntersuchungen festgestellt wurden: ein erhöhter Wert an Enterobakterien, STEC und Phosphat.
- Bacillus cereus: Das sporenbildende Bacillus (B.) cereus ist hitzeresistent und kann beim Menschen zu Übelkeit, aber auch zum Erbrechen führen oder Durchfall auslösen. Problematisch ist, dass der Keim sowohl bei Trockenheit als auch bei Temperaturen über der gängigen Kochtemperatur hinaus überleben kann.
- Enterobakterien: In hoher Konzentration können die Darmbakterien Magen-Darm-Infektionen auslösen. Sie können aber laut dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung auch zu Harnwegsinfektion führen.
- STEC: Shiga-Toxin bildende E. coli-Bakterien verursachen laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit akute Darmentzündungen. Bei Kindern kann STEC sogar zu Nierenversagen führen. Die Krankheitserreger kommen teilweise in Weizenmehl vor. Durch das vollständige Durcherhitzen des Mehlproduktes kann eine Infektion verhindert werden.
- Phosphat: Zu viel Phosphat kann Nierenverkalkung begünstigen oder die Nieren sogar schädigen.
Fertig-Pizzateig: Das sind die Testsieger
Am besten im Test schnitt "Cucina Nobile Pizzateig" von Aldi Nord beziehungsweise Aldi Süd (Hersteller Cérélia) ab. Das Fertigprodukt enthält Olivenöl – und nicht wie die Konkurrenzprodukte Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Zudem konnten bei Laboruntersuchungen lediglich ein Wirkverstärker in Spuren und keine anderen Pestizide gefunden werden. Es ist daher auch unbedenklich im Verzehr. Auch andere Mängel stellten die Experten von "Öko-Test" bei der Aldi-Pizza nicht fest. Ihr Testurteil daher: "sehr gut". Der Fertig-Pizzateig vom Discounter ist somit der Testsieger.
Etwas schlechter, aber noch mit "gut" schnitt "Alnatura Pizzateig" von Alnatura ab. Für das Fertigprodukt aus dem Biomarkt wird Sonnenblumen- statt Olivenöl verwendet. Negativer fiel den Testern allerdings der Salzgehalt des Alnatura-Pizzateigs auf: 1,7 Gramm pro 100 Gramm. Eindeutig zu viel, so das Urteil, und somit ein Punkt Abzug. Die Gesamtnote für die Bio-Pizza daher: "gut".
Info
Sowohl der Testsieger als auch der Testverlierer stammen vom selben Hersteller (Cérélia SAS). Der Unterschied kann unter anderem dadurch zustande kommen, dass die Rezeptur unterschiedlich ist. Teilweise werden für die Speisen auch verschiedene Zutaten verwendet. Dadurch kann es bei dem einen Teig zu einer Keimbelastung kommen, bei dem anderen hingegen nicht.
Fertig-Pizzateig bei "Öko-Test": Die Gesamtergebnisse
Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:
- Ein Fertig-Pizzateig mit der Gesamtnote "sehr gut"
- Drei Fertig-Pizzateige mit der Gesamtnote "gut"; davon zwei Bio-Produkte
- Sechs Fertig-Pizzateige mit der Gesamtnote "befriedigend"; davon ein Bio-Produkt
- Drei Fertig-Pizzateige mit der Gesamtnote "ausreichend"; davon zwei Bio-Produkte
- Vier Fertig-Pizzateige mit der Gesamtnote "mangelhaft"; davon zwei Bio-Produkte
- oekotest.de "Testbericht Pizzateig" (Ausgabe 01/2024)
- dzif.de "Wie kommen die gefürchteten multiresistenten Bakterien ins Krankenhaus?"
- bvl.bund.de "Plätzchenbacken: Teigessen kann krank machen"