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Warnstreik am Flughafen Frankfurt: Wichtige Infos für Passagiere


Wichtige Informationen zum Warnstreik
Diese Passagiere sollten nicht zum Flughafen kommen

Der Tarifkonflikt des Sicherheitspersonals erreicht Deutschlands größten Flughafen. Aber auch an anderen Flughäfen sind am Dienstag Warnstreiks geplant. Passagiere müssen sich auf massive Einschränkungen einstellen.

13.01.2019|Lesedauer: 4 Min.
dpa, Friederike Marx
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Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt bereitet sich auf den geplanten Warnstreik des Sicherheitspersonals am Dienstag, den 15. Januar, vor. Wie ein Sprecher des Flughafens sagt, soll sich ein spezielles Team um die Passagiere kümmern, die wegen des Streiks nicht wie geplant in einen Flieger steigen können. Dazu gehöre etwa die Bereitstellung von Verpflegung, Decken und Feldbetten.

Reisende warten am Flughafen: Etwa 60 Prozent aller Passagiere müssen trotz Warnstreiks nicht mit Komplikationen rechnen.Vergrößern des Bildes
Reisende warten am Flughafen: Etwa 60 Prozent aller Passagiere müssen trotz Warnstreiks nicht mit Komplikationen rechnen. (Quelle: Boris Roessler/dpa)

Diese Flughäfen sind betroffen

Der Ausstand am kommenden Dienstag könnte den Flughafen in Frankfurt weitgehend lahmlegen. Die Gewerkschaften Verdi und DBB haben die etwa 5.000 Mitarbeiter, die dort für die Kontrolle von Passagieren und Fracht zuständig sind, zu einem fast ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auch an den Flughäfen Hannover, Bremen, Leipzig/Halle, Dresden und Erfurt hat Verdi für den Dienstag Warnstreiks angekündigt.

Diese Passagiere sollten nicht zum Flughafen kommen

"Auch wenn wir gut vorbereitet sind, wir empfehlen Reisenden während des Streiks nicht zum Flughafen zu kommen", sagt der Sprecher. Besser sei es, wenn sich die Menschen bei den Airlines nach Umbuchungen oder sonstigen Alternativen erkundigen. "Die Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs werden nicht besetzt sein. Fluggäste, die ab Frankfurt reisen, werden daher während der gesamten Streikdauer keine Möglichkeit haben, ihren Flug zu erreichen", teilt der Flughafenbetreiber Fraport mit.

Welche Fluggäste nicht mit Komplikationen rechnen müssen

Reisende die in Frankfurt zwischenlanden und bereits kontrolliert wurden, müssen – sofern sie im Sicherheitsbereich bleiben – nicht mit Komplikationen rechnen. Das seien etwa 60 Prozent aller Passagiere, sagt der Fraport-Sprecher. Wäre kein Streik, würden am kommenden Dienstag am Flughafen in Frankfurt normalerweise etwa 135.000 Passagiere abgefertigt.

Verdi und DBB haben das Sicherheitspersonal am Frankfurter Flughafen dazu aufgerufen, am Dienstag die Arbeit in der Zeit von 2.00 Uhr bis 20.00 Uhr niederzulegen. "Es ist außerdem nicht auszuschließen, dass weitere Flughäfen in den Warnstreik einbezogen werden", droht Verdi. "Ab 20 Uhr wird der Flugbetrieb auch für Zusteiger in Frankfurt wieder anlaufen, es ist aber auch danach mit Beeinträchtigungen und Verzögerungen zu rechnen", prognostiziert Fraport.

Lufthansa-Flüge kostenlos umbuchen

Fraport hat zwar bis zu 800 eigene Sicherheitsbeschäftigte, die den Notbetrieb aufrechterhalten sollen. Lücken während eines Ausstands kann der Betreiber aber nicht mit externem Personal auffüllen. Denn an den Kontrollstellen dürfen nach dem Luftsicherheitsgesetz nur speziell ausgebildete Mitarbeiter eingesetzt werden.

Die Lufthansa bietet ihren Kunden an, Flüge ab Frankfurt an dem betroffenen Tag ab sofort kostenlos auf ein Datum zwischen dem 11. und dem 20. Januar umzubuchen. Flugstreichungen will die Gesellschaft am Sonntagnachmittag auf ihrer Internetseite veröffentlichen.

Grund für den Streik

Anlass des Ausstands ist der laufende Tarifkonflikt, in dem die Gewerkschaften für die bundesweit 23.000 Beschäftigten im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle an den Flughäfen eine einheitliche Bezahlung fordern. Verdi verlangt brutto 20 Euro pro Stunde, der DBB fordert einen Stundenlohn von 19,50 Euro.

Bislang sind die Stundenlöhne in der Branche regional sehr unterschiedlich geregelt. Die Beschäftigten verdienen in einer Spanne von 11,30 Euro (Gepäck- und Personalkontrolleure in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt) bis 17,16 Euro (Passagierkontrolleure in Baden-Württemberg).

Kein "verhandlungsfähiges Angebot"

Der erneute Streikaufruf sei notwendig geworden, weil der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) "weder auf das starke Signal der Beschäftigten durch die Warnstreiks in Berlin-Tegel und Schönefeld am vergangenen Montag noch auf die Warnstreiks in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart am vergangenen Donnerstag mit einem verhandlungsfähigen Angebot reagiert" habe, sagt Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. DBB-Verhandlungsführer Volker Geyer kommentiert: "Die Arbeitgeber lassen uns mit ihrer Blockadehaltung leider keine andere Wahl."

Nach Verdi-Angaben hat der BDLS der jüngsten Verhandlungsrunde am 20./21. Dezember 2018 sein Angebot für eine Entgelterhöhung von 1,8 Prozent auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit erhöht. Die Lohnangleichung für ostdeutsche Bundesländer soll demnach erst nach fünf Jahren beendet sein.

Nächster Verhandlungstermin steht fest

Dem widersprach die Arbeitgeberseite: Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber liege bei bis zu 6,4 Prozent mehr Lohn pro Jahr. Bereits im Dezember habe der Verband zudem sehr deutlich kommuniziert, dass man zu einer weiteren Erhöhung und zu zügigen Verhandlungen ab Jahresanfang bereit sei, erklärte der BDLS. "Die Gewerkschaft fordert weiterhin stur 20 Euro pro Stunde für alle Beschäftigten und schädigt mit den völlig ausufernden Streikmaßnahmen Passagiere, Flughäfen und Fluggesellschaften massiv", kritisiert BDLS-Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser. "Die Gewerkschaft überspannt den Bogen mit diesen Maßnahmen zunehmend."


Am 23. Januar wollen sich Verdi und Arbeitgeber in Berlin zu ihrer fünften Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt wieder an einen Tisch setzen. Der nächste Verhandlungstermin von DBB und BDLS ist für den 24. Januar 2019 ebenfalls in Berlin vereinbart. Ute Fritzel, Sprecherin des Verdi Landesbezirks Hessen, sagt mit Blick auf die Gespräche, man erwarte nach den eindrucksvollen Streiks ein verbessertes Angebot der Gegenseite.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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