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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Umweltfreundlich unterwegs Was ist nachhaltiger Tourismus? Definition und Vorteile
Als nachhaltiger Tourismus wird eine Form des Reisens bezeichnet, bei der Umwelt und Menschen in der Region möglichst wenig durch den Tourismus beeinflusst werden. Idealerweise bringt er sogar positive Entwicklungen mit sich. Welche das sind, lesen Sie hier.
Reisen mit geringem ökologischem Fußabdruck
Unter dem Begriff nachhaltiger Tourismus versteht man Tourismusformen, die auch die Zukunft der jeweiligen Reiseregionen berücksichtigen. Die dort vorhandenen Ressourcen sollen so genutzt werden, dass zum Beispiel keine ökologischen Prozesse gestört werden. Auf der sozialen Ebene soll die Lebensqualität der Bevölkerung nicht unter dem Tourismus leiden, sondern sogar verbessert werden. Insgesamt soll nachhaltiger Tourismus auch zur wirtschaftlichen Stärkung der jeweiligen Region beitragen. Die Bedürfnisse der Touristen dürfen dabei natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Seit den 1990er Jahren gewinnt der Begriff der Nachhaltigkeit im Tourismus an Bedeutung. Begriffe mit ähnlicher Bedeutung sind sanfter Tourismus oder ökologischer Tourismus. Wie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit berichtet, ist der sanfte Tourismus bereits als Trend zu bezeichnen: So ist laut Studienergebnissen über ein Drittel der Bevölkerung bereit, ihren Urlaub ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten.
Vorteile und Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Tourismus
Durch das gestiegene Bewusstsein für die Auswirkungen des Tourismus kann dieser einen größeren Beitrag zur Stärkung der Regionen leisten. Dabei gelten unter anderem diese Ziele:
- Touristische Ansprüche sollen mit dem Umweltschutz in Einklang gebracht werden
- Die Natur soll intakt und sauber bleiben, die biologische Vielfalt soll gesichert werden.
- Projekte im Klimaschutz sollen zu einem erhöhten Umweltbewusstsein beitragen.
- Der Tourismus soll zu lokalem Wohlstand führen und sichere Arbeitsplätze mit fairen Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung schaffen.
- Gleichzeitig soll auch eine Erhaltung und Stärkung der kulturellen Vielfalt stattfinden.
Inzwischen rückt nachhaltiger Tourismus auch stärker in den Fokus der Politik. In Deutschland treibt zum Beispiel das Bundesamt für Naturschutz diese Form des Tourismus voran, indem es nachhaltige Projekte fördert. Außerdem konzentrieren sich viele Anbieter konkret auf diesen Tourismuszweig und bieten zum Beispiel nachhaltige Unterkünfte an - zum Beispiel Biohotels.
Nachhaltiger Tourismus: Urlaub im Biohotel
Ein Biohotel ist im Sinne des sanften Tourismus ganz auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Beispielsweise werden dort saisonale Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft angeboten, die aus der jeweiligen Region stammen. Ein Biohotel ist meist aus natürlichen Baumaterialien errichtet und nutzt zur Energiegewinnung idealerweise Sonnenenergie. Ökologische Nischen auf dem Gelände bleiben erhalten. Beim Freizeitprogramm für die Gäste sollen die Hotels ebenfalls Rücksicht auf ökologische Gesichtspunkte legen, wenn sie zum Beispiel Touren organisieren. Für Allergiker bringt das Biohotel oft ebenfalls Vorteile, weil ihre Bedürfnisse bei der Zimmerausstattung besser erfüllt werden.
Auf der Suche nach einem geeigneten Biohotel können sie sich an Zertifikaten orientieren, die an Hotels vergeben werden, wenn sie ökologische Standards erfüllen. Zum Beispiel stellt das Esslinger Unternehmen Abcert Zertifikate für Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung sowie für Holz und Klimaschutzmaßnahmen aus und orientiert sich dabei an der EG-Öko-Verordnung. Auch der Verein Biokreis zertifiziert ökologische Unterkünfte. Die Hotels, die das Siegel erhalten, müssen sich jährlich kontrollieren lassen, damit der erreichte Standard erhalten bleibt.