Dürre in Europas Süden Drohen Touristen diesen Sommer Einschränkungen?
Europas beliebteste Reiseziele im Süden kämpfen zunehmend mit den Folgen des Klimawandels. Touristen müssen in diesem Jahr eventuell mit Einschränkungen rechnen.
Der Süden Europas ist bei Urlaubern sehr beliebt. Sonne, weiße Strände und das Mittelmeer locken jedes Jahr viele Besucher nach Spanien, Italien, Griechenland und Co.
In den vergangenen Jahren wurden diese Länder jedoch zunehmend von extremen Wetterereignissen heimgesucht. Große Hitze, Trockenheit und Waldbrände werden durch den Klimawandel zu einem immer größeren Problem. Das wird auch in diesem Sommer so bleiben – und Auswirkungen auf den Tourismus haben.
Obwohl in Europa noch Winter ist, sind einige Regionen bereits jetzt von Dürre betroffen. Das European Draught Observatory (dt.: Europäisches Dürre-Observatorium) der Europäischen Kommission beobachtet schon jetzt eine beunruhigende Entwicklung. Demnach herrschen "weiterhin schwere, anhaltende und kritische Bedingungen im Mittelmeerraum".
Meerwasser für Hotelpools?
Griechenland handelt bereits. Im griechischen Parlament wurde bereits im Januar ein neues Gesetz diskutiert. Demnach könnten Hotels auf den griechischen Inseln in diesem Sommer ihre Swimmingpools mit Meerwasser füllen, um auf die sich verschärfende Dürre zu reagieren. Das ist allerdings nicht unumstritten, da das Salz die Filteranlagen beschädigen könnte.
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Auf der Urlaubsinsel Korfu sind viele Leitungen undicht, in der Hochsaison bleibt in einigen Haushalten bereits jetzt das Wasser aus, wie "Reisereporter" berichtet. Die Regierung hat zwei Millionen Euro für Reparaturen zugesagt – aus Sicht der Anwohner viel zu wenig. Auf Zypern sind die Speicherseen nur noch zu 26 Prozent gefüllt. Behörden fordern Wassersparmaßnahmen und den Ausbau von Entsalzungsanlagen. Hotels erwägen auch hier, ihre Pools mit Meerwasser zu befüllen.
Auch auf Ibiza und Formentera ist die Lage kritisch. Die Grundwasserstände haben sich trotz Regenfällen kaum erholt, die Vorwarnstufe für Dürre wurde ausgerufen. Erste Wasserbeschränkungen für den Sommer werden diskutiert.
Reisende müssen sich darauf einstellen, dass Wasser rationiert wird, Pools geschlossen bleiben oder der Wasserdruck in Hotels sinkt. Wer eine Reise plant, sollte sich vorab über die Situation informieren.
- reisereporter.de: "Wo im Urlaub 2025 das Wasser knapp werden könnte"
- ec.europa.eu: "Current drought situation in Europe" (Englisch)
- apnews.com: "Greece urges hotels to fill pools with seawater amid drought" (Englisch)