Bahn-Streik endet vorzeitig Das sollten Fahrgäste jetzt wissen
Der Bahnstreik der Lokführergewerkschaft GDL wird vorzeitig beendet. Ab Montagmorgen gilt der normale Fahrplan – es droht ein ruckeliger Start.
Durch das vorzeitige Ende des Lokführerstreiks hat die Bahn die Hoffnung, dass schon zum Betriebsstart am Montagmorgen der größte Teil des Verkehrs auf der Schiene wie gewohnt läuft. Einige Ausfälle sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr wird es aber absehbar noch geben, teilte der Konzern mit. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen der Fahrgäste.
Wann endet der Streik?
Der Streik endet im Personenverkehr am Montagmorgen um 2 Uhr statt wie ursprünglich vorgesehen erst am Montagabend. Unmittelbar nach Ende des Arbeitskampfes will die Bahn im Regional- und Fernverkehr wieder zum regulären Fahrplan übergehen.
Fahren ab Montagmorgen alle Züge wie gewohnt?
Voraussichtlich werden die meisten Züge fahren. Konzernsprecherin Anja Bröker kündigte am Samstagnachmittag an, dass die Deutsche Bahn am Montag ab 2 Uhr versuchen werde, im Fernverkehr möglichst wieder das normale Angebot fahren zu lassen. "Aber natürlich wird es im Laufe des Montags vereinzelt noch zu Einschränkungen kommen."
Im Regionalverkehr erwartet die Bahn regionale Unterschiede beim Neustart nach dem Streik. "Auch da wird es am Montag sicherlich noch hier und da etwas ruckeln", sagte Bröker.
- Über den Bahnstreik diskutieren wir auch hier in dieser Podcastfolge:
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Müssen Tickets für Montag nun auch am Montag genutzt werden?
Nein. Die Bahn hatte die Zugbindung für Fahrkarten im Streikzeitraum aufgehoben, damit die Fahrgäste ihre Reisen flexibel verschieben und bei Bedarf auch erst nach dem Streik nachholen können. Dieses Angebot bleibt trotz der Verabredung zwischen Bahn und Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) über das vorzeitige Streik-Ende bestehen.
"Alle Fahrgäste, die ihre ursprünglich für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen", teilte die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben.
Wo können sich Fahrgäste über den Fahrplan ab Montag informieren?
Wenn Sie am Montag mit der Bahn fahren möchten, sollten Sie vor allem die Fahrplaninformationen auf der Website der Bahn oder in der App DB Navigator im Blick halten. "Wir sind jetzt dran, alle unsere Fahrplaninformationen in die Auskunftsmedien zu übertragen, sodass jeder weiß, was am Montag möglich ist", sagte Sprecherin Bröker weiter. Zudem würden Tausende Zugfahrten und die Schichten der Mitarbeiter über das Wochenende neu geplant, damit der Neustart am Montagmorgen gut gelinge.
Wann droht der nächste Streik?
Zumindest die nächsten fünf Wochen bis einschließlich 3. März dürften ohne weitere Arbeitskämpfe bei der Bahn bleiben. Der Konzern hat sich mit der GDL darauf verständigt, ab dem 5. Februar unter Ausschluss der Öffentlichkeit und bei Bedarf mit Moderatoren über neue Tarifverträge zu verhandeln.
Ziel sei es, bis Anfang März zu einem Abschluss zu kommen, hieß es von der Bahn. Wenn das gelingt, wären weitere Streiks bei der Deutschen Bahn auch in den nächsten Monaten ausgeschlossen.
Was ist, wenn es zu keiner Einigung kommt?
Ohne Einigung sind auch längere Streiks jederzeit wieder möglich. Seit der Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern darf Gewerkschaftschef Claus Weselsky dieses Mittel jederzeit anwenden, sofern ihn kein Arbeitsgericht stoppt.
Die Gewerkschaft und der Konzern haben sich verständigt, dass die Verhandlungszeit auch noch über den 3. März ausgeweitet werden kann. Scheitert die Verhandlungsoffensive komplett, dürften die Zeichen aber wieder auf Eskalation und Arbeitskampf stehen.
- Nachrichtenagentur dpa