Einblicke vom Experten Frühbucherrabatt: Wie viel lässt sich wirklich sparen?
Bei Pauschalreisen locken Veranstalter mit hohen Nachlässen für alle, die sich früh entscheiden. Was sind die Rabatte wert? Ein Manager gibt Einblicke.
Angebote, die Geld einsparen, sind immer verlockend – und das weiß die Touristikbranche: Darum wird jetzt, da die Buchungszeit für den diesjährigen Sommerurlaub in die heiße Phase geht, stark mit Frühbucherrabatten geworben.
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Wie viel man damit am Ende wirklich spart, lässt sich oft schwer sagen. Deshalb raten Verbraucherschützer, bei Reiseangeboten nüchtern den Gesamtpreis zu vergleichen, ohne sich von scheinbar hohen Prozenten blenden zu lassen. Wissenswert ist aber, wie die Rabatte zustande kommen – der Chef von Tui Deutschland, Benjamin Jacobi, gab dpa Einblicke.
Zwei verschiedene Modelle
Bei der Vergabe von Frühbucherrabatten gibt es laut Jacobi zwei gängige Modelle. "Das Stichtagmodell wird häufiger angewendet. Der Rabatt wird dann bis zu einem bestimmten Datum auf alle Buchungen gegeben, danach gibt es ihn nicht mehr." Alternativ gibt es Hotels, die ein begrenztes Kontingent an Zimmern mit Rabatt anbieten. Sobald dieses ausgeschöpft ist, sind die reduzierten Preise nicht mehr verfügbar.
Reiseveranstalter wie Tui würden das Stichtagmodell bevorzugen, um Kunden Planungssicherheit zu geben: "Es wäre ja unfair, wenn wir etwas bewerben würden, für das es am Ende gar kein Kontingent mehr gibt." Deshalb werde in den Verhandlungen mit Hotels meist auf diesen Ansatz gesetzt.
Bis zu 50 Prozent Rabatt möglich
Wer früh bucht, dem werden teilweise zwischen 40 und 50 Prozent Nachlass auf ein Hotel in Aussicht gestellt. Das klingt zu gut, um wahr zu sein – oder? Laut Jacobi liegt der Großteil der Rabatte zwar zwischen 20 und 35 Prozent. Doch es gibt durchaus einige Angebote, die 40 Prozent oder sogar noch mehr Ersparnis einbringen. Allerdings hänge dies stark von der individuellen Strategie der Hotelpartner ab. Einige Hotels verzichten komplett auf Rabatte, wenn die Nachfrage im Vorjahr hoch genug war.
"Zugleich wissen wir, dass es uns dann womöglich schwerer fällt, diese Zimmer entsprechend zu verkaufen. Und das sagen wir den Hoteliers auch in den Preisverhandlungen. Denn zu Aktionen wie Black Friday und in der Frühbucherperiode allgemein liegt das Augenmerk der Kunden natürlich vor allem auch darauf: Was kann ich denn gerade sparen?", so der Tui-Chef.
Flugpreise beeinflussen die Ersparnis
Laut Jacobi wirkt sich bei Pauschalreisen der Rabatt beim Hotelzimmer stärker auf das Frühbucherangebot aus als der Flugpreis. Bei Flug-Pauschalreisen könne auch hier gespart werden – die Preise für Flüge seien allerdings dynamischer und schwieriger zu planen.
"Wir sind hier mit unserer Airline Tuifly in der Lage, die Preise mit entsprechender Planung festzusetzen und versuchen dies möglichst auch auf andere Fluggesellschaften zu übertragen, mit denen wir für Pauschalreise-Pakete mit Kontingenten zusammenarbeiten."
In der Regel werde ein Basispreis festgelegt. "Darauf gibt es dann in den festgelegten Zeiträumen die Hotel-Rabatte. Die Dynamik der Flugpreise kann aber dafür sorgen, dass die Reisen noch günstiger werden als prognostiziert – oder teils auch teurer."
- Nachrichtenagentur dpa
