Für die Nachhaltigkeit Japan-Airline vermietet Kleidung an Fluggäste
Reisende wollen nachhaltigere Optionen – und Japan Airlines reagiert darauf. Mit einem neuen Modell sollen Gepäck und damit CO2-Emissionen reduziert werden.
Wer mit Japan Airlines nach Japan fliegt, muss künftig keine Packliste mehr schreiben und keine schweren Koffer schleppen. Die Fluglinie bietet einen neuen Service an, genannt "Any Wear, Anywhere" (auf Deutsch: Jede Kleidung, überall), mit dem Passagiere Kleidung mieten können und diese vor Ort in die Unterkunft gebracht wird.
So funktioniert es
Laut der Webseite von "Any Wear, Anywhere" sucht man sich einen Monat vor Reiseantritt passende Kleidung beim Anbieter aus. Es können verschiedene Pakete zu verschiedenen Preisen, beginnend ab 30 Euro, gewählt werden. Die Auswahl besteht sowohl aus Vintage-Teilen sowie aus Überschussbeständen von Marken. Es werden also nicht extra neue Kleidungsstücke produziert.
Vor dem Versand werden die Stücke laut der Webseite gewaschen und gebügelt. Anschließend wird die Kleidung in die gebuchte Unterkunft gebracht und steht Ihnen für zwei Wochen zur Verfügung. Bei Abreise gibt man die Stücke einfach wieder im Hotel ab.
Achtung: Die japanischen Größen unterscheiden sich von den westlichen. Wer normalerweise eine S oder XS trägt, muss teilweise eine japanische XL bestellen.
Nachhaltiges Reisen ist gefragt
Die Idee vereint zwei Nachhaltigkeitsaspekte. Zum einen spart jedes Kilogramm Kleidung, das nicht an Bord ist, ungefähr 750 Gramm CO2-Ausstoß. Dieser Wert bezieht sich auf einen Langstreckenflug von New York nach Japan. Wer sonst einen 10 Kilogramm schweren Koffer dabei hätte, spart bereits immerhin 7,5 Kilogramm Emissionen.
Zum anderen werden rund 40 Prozent der Kleidungsstücke, die sich im Umlauf befinden, laut der Webseite von "Any Wear, Anywhere" generell kaum getragen. Der Anbieter gibt an, all seine Kleidung aus solchen aussortierten Teilen und Überbeständen von Marken zu beziehen und nichts Neues zu kaufen. So soll das Modell zur Nachhaltigkeit in der Modebranche beitragen.
Mietkleidung – wirklich besser?
Zu beachten ist allerdings, dass die Reinigung und der Versand der Artikel auch Ressourcen verbraucht und CO2 erzeugt. Dieser Verbrauch ist in den Berechnungen nicht aufgeführt. Wie viel CO2 Sie also tatsächlich einsparen, ist nicht zur Gänze ersichtlich.
- independent.co.uk "Airline launches clothes rental scheme so passengers can pack light" (Englisch)
- anywearanywhere.store "Reisen Sie ohne Gepäck nach Japan" (Webseite)