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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vogelzug an deutschen Küsten Hier können Sie Tausende Kraniche sehen
Auf dem Weg in warme Gefilde rasten Abertausende Kraniche und Watvögel an den deutschen Küsten – jetzt ist die beste Zeit, um die "Vögel des Glücks" und andere Zugvögel zu beobachten.
Senkt sich im Herbst die Abenddämmerung über die Felder, beginnt an der Vorpommerschen Boddenküste die Stunde der Kraniche: Mehrere zehntausend Tiere landen in den Flachwasserzonen, um dort die Nacht zu verbringen. Nähern sich die Vögel im eleganten Flug, dann sind immer mehr Urlauber Zeugen des eindrucksvollen Naturschauspiels.
Hier können Sie die Kraniche beobachten
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zwischen Rostock und Rügen ist mit seinen Landzungen, Strandseen, Salzwiesen und Schilfgürteln ein Paradies für Vögel. Zu den drei Hauptschlafplätzen der Kraniche zählen die Werder-Inseln, die Insel Kirr und die Udarser Wiek.
Weiter im Landesinneren machen sie gerne in der Müritz-Region und auf den Feuchtwiesen beim Schaalsee Rast. Morgens fliegen sie in langen Ketten zu Mais- und Getreidestoppelfeldern, um für ihre weitere, mehrere tausend Kilometer lange Reise Fettreserven anzulegen.
Das müssen Sie beim Beobachten beachten
Am besten lassen sich die scheuen, bis zu 120 Zentimeter großen Graukraniche von ausgewiesenen Aussichtspunkten und Schutzhütten beobachten. Die auch als "Vögel des Glücks" geltenden Tiere sollten keinesfalls gestört werden – schließlich bedeutet jedes unnötige Auffliegen zusätzlichen Energieverbrauch.
Außerdem müssen Interessierte in diesem Jahr ihr eigenes Equipment zum Beobachten und Fotografieren mitbringen: "Aufgrund der Schutzbestimmungen im Zuge der Corona-Pandemie können im Rahmen von Führungen oder Exkursionen keine Ferngläser oder Kameras bereitgestellt werden", heißt es beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU).
Pfuhlschnepfen und Alpenstrandläufer beobachten
Auch der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bietet im Rhythmus der Gezeiten einen reich gedeckten Tisch für die durchreisenden Vögel wie Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer und andere Watvögel. Von 10. bis 18. Oktober finden zwischen der Dollart-Bucht und der Elbe sowie von Borkum bis Wangerooge "Zugvogeltage" mit einem vielfältigen Programm statt.
Unter anderem bieten Restaurants spezielle Menüs, wobei Spezialitäten aus den russischen und skandinavischen Brutgebieten der Zugvögel, den deutschen, französischen und spanischen Rastgebieten sowie dem afrikanischen Überwinterungsgebiet auf der Speisekarte stehen.
Über 50 Millionen Zugvögel verlassen Deutschland
Der Kranich ist nicht die einzige Art, die im Herbst in Richtung Süden zieht. Mehr als 50 Millionen Zugvögel verlassen laut NABU jedes Jahr allein in Deutschland ihre Brutgebiete, um eine Reise in wärmere Gefilde anzutreten. Zusätzlich ziehen noch Millionen Vögel aus Nordeuropa auf ihrem Weg in die Winterquartiere über Deutschland hinweg oder machen dort Rast.
Auf der Seite www.birdwatch.de listet der NABU ornithologische Wanderungen auf, bei denen man am 3. und 4. Oktober quer durch die Republik viele Arten beobachten kann.
"Birdspotting" in Portugal
In angelsächsischen Ländern ist "Birdspotting" ein verbreitetes Hobby, doch die Zahl der Hobby-Ornithologen wächst auch hierzulande. Für sie organisieren Spezialveranstalter wie zum Beispiel Birdingtours vogelkundliche Reisen. Eine führt nach Portugal, wo sich Kranichen und anderen gefiederten Gesellen die letzte Möglichkeit für eine Pause vor dem Flug nach Afrika bietet.
Watvögel, Reiher, Löffler, Flamingos und viele Greifvögel – sie alle sind im Herbst um das Kap von Sagres und São Vicente an der Algarve zu beobachten. Bei der Tour "Greife und Pelagen am Kap" stehen das Schutzgebiet von Castro Marim an der Mündung des Guadiana ebenso auf dem Programm wie die Flachwasserlagune "Lagoa dos Salgados".
- Reiseredaktion SRT