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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mitten in Deutschland Hier können Sie mit Alpakas wandern
Sie haben besonders weiches Fell, sind neugierig und wirklich niedlich anzuschauen: Alpakas werden auch in Deutschland immer beliebter.
Eigentlich stammt das Alpaka aus den südamerikanischen Anden und wird dort vor allem wegen seiner Wolle gezüchtet. In Peru leben etwa 3,5 Millionen Alpakas, was rund 80 Prozent der weltweiten Population entspricht.
Doch in den vergangenen Jahren sind Alpakas auch als Haus- und Nutztiere in Deutschland immer beliebter geworden. Viele Höfe mit Alpakas bieten neben der Wolle auch den Kontakt zu den Tieren an: Alpaka-Fütterungen, Alpaka-Frühstück mit den Tieren auf der Wiese oder Alpaka-Wanderungen.
Wie läuft eine Alpaka-Wanderung ab?
Je nach Alpaka-Hof unterscheiden sich die Angebote: Mal gehört zur Alpaka-Wanderung auch die vorherige Fütterung auf der Weide oder eine Führung über den Hof, ein anderes Mal starten Sie direkt mit den Tieren durch den Ort, über Wiesen, durch Wälder oder auch in die Berge. Meist bekommen Sie dann ein Alpaka an einer kurzen Leine, das von Ihnen geführt werden soll.
Je nach Buchung wandern Sie und Ihre Begleitung allein mit Ihrem Alpaka und dem Veranstalter oder in einer größeren Gruppe mit mehreren Menschen, die je ein Alpaka an einer kurzen Leine ausführen. So gleicht eine Alpaka-Wanderung nie der anderen.
Meist dauern die Wanderungen zwischen ein und drei Stunden und Sie erfahren unterwegs viel Wissenswertes über die Alpakas.
Was sollten Sie beim Wandern mit Alpakas beachten?
Wer sich für eine Alpaka-Wanderung entscheidet, sollte zunächst einmal Zeit einplanen. Denn so niedlich die Tiere sind, so gemütlich sind sie auch. Alpakas halten nichts von Eile oder Stress und bleiben gern zum Fressen stehen – oder schlicht, weil sie gerade keine Lust mehr haben, weiterzugehen.
Viele Anbieter haben für teilnehmende Kinder eine Altersgrenze gesetzt, damit weder die Tiere noch die Kinder zu Schaden kommen, weil sie beispielsweise noch so klein sind, dass ein Tritt des Alpaka sie am Kopf treffen könnte.
Davon abgesehen ist die Alpaka-Wanderung für Jung und Alt geeignet, auch Kinderwagen und Rollatoren sind häufig kein Problem. Je nach Wanderweg kann es allerdings vor allem mit Rollstühlen oder Kinderwagen zu beschwerlich werden.
Einige Alpakahöfe raten dazu, neben festem Schuhwerk auch auf die übrige Kleidung zu achten: Grelle Farben irritieren Alpakas, sie folgen lieber schlichten Farbtönen.
Was kostet eine Alpaka-Wanderung?
Die Preise variieren natürlich je nach Anbieter. Recht günstig ist das Angebot von "Jochen Schweizer", in dem Gutschein sind viele verschiedene Standorte für Alpaka-Wanderungen in ganz Deutschland und auch Österreich für rund 37 Euro inbegriffen. Auch Mitbewerber "My Days" bietet die Wanderungen als Gutschein an, je nach Standort liegt der Preis für zwei Personen hier zwischen 60 und 85 Euro.
Ähnlich sieht es auch bei vielen einzelnen Höfen aus. Je nach Paket zahlen Sie zwischen 15 Euro pro Stunde und Person und 65 Euro pro Person und Alpaka inklusive Führung, Foto-Safari und anderer Extras.
Wo können Sie eine Alpaka-Wanderung machen?
Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland Anbieter für Alpaka-Wanderungen. Ganz im Norden in Schleswig-Holstein gibt es beispielsweise den Alpaka-Hof "Kleine Wunderwiese" im Naturpark Aukrug oder auch den Alpaka-Hof Wiedwisch in der Nähe von Hamburg.
In Brandenburg gibt es besonders viele Alpaka-Höfe wie den Hof im Ruppiner Land oder die Alpaca Finca im Spreewald.
Aber auch im Westen Deutschlands gibt es zahlreiche Möglichkeiten für eine Alpaka-Wanderung wie "Daniels kleine Farm" in Castrop-Rauxel oder "Westheide Alpakas" in Schwerte.
Und auch der Süden Deutschlands ist mit einigen Alpakafarmen ausgestattet: So gibt es in Stuttgart-Untertürkheim die "Wüttemberg-Alpakas" oder den "Forchenhof Alpakas" in Weissach. Im Allgäu gibt es zudem den Alpaka-Hof "Alpen Alpakas".
All diese Höfe sind natürlich nur Beispiele, wenn Sie für einen speziellen Ort nach einer Alpaka-Wanderung suchen, werden Sie jedoch sicher in der Umgebung fündig.
Ist die Alpaka-Wanderung für die Tiere artgerecht?
Einige Tierschützer kritisieren Alpaka-Wanderungen allerdings, da die Tiere eigentlich Flucht- und Distanztiere sind und somit unter dem engen Kontakt zu Menschen leiden könnten.
Zudem mögen die flauschigen Tiere weder Streicheleinheiten, noch strenge Wanderungen: Eigentlich sind sie lieber gemütlich unterwegs und stehen lange herum, um zu fressen.
Allerdings erklären Tierwissenschaftler wie der Tierarzt Matthias Gauly bei "Spektrum" auch: "Durch den Naturraum, in dem sie sich entwickelt haben, sind die Tiere an variable Klima- und Futterbedingungen angepasst." Doch auch er betont, Alpakas mögen es nicht, die ganze Zeit angefasst zu werden.
Wenn Sie also eine Alpaka-Wanderung unternehmen möchten, sollten Sie darauf achten, dass die Tiere auf der Farm, die sie auswählen, möglichst artgerecht gehalten werden und sie während der Wanderung auch nicht zu sehr bedrängen, nicht ständig streicheln und ihnen die Zeit für die Wanderung geben, die sie brauchen.
- Internetauftritte verschiedener Alpaka-Höfe und Anbieter
- spektrum.de: "Alpakas sind keine Schmusetiere", 6. Juli 2021.