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Angeln am Rhein: Hecht, Karpfen & Co. am Oberrhein bei Speyer


Angeln am Rhein
Angeln am Rhein: Hecht, Karpfen & Co. am Oberrhein bei Speyer

Der Rhein ist eines der besten Gewässer zum Angeln in Deutschland. Unter den edlen Raubfischen profitieren Hecht und Barsch in den letzten Jahren offenbar von einer verbesserten Wasserqualität und siedeln sich neben dem Zander wieder stärker an, während sich unter den Weißfischen der Rapfen erfolgreich zu Brachsen und Rotaugen gesellt. Wir geben Tipps zum Angeln am Oberrhein bei Speyer.

12.11.2013|Lesedauer: 4 Min.
Kurt de Swaaf
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Raubfisch angeln am Oberrhein

Wie viele unterschiedliche Grautöne wird dieser Himmel wohl noch hervorbringen? Der Südwestwind treibt die Wolken über die Rheinebene und das vergilbte Laub aus den Baumkronen. Der Nieselregen setzt wieder ein. November. Auch der Fluss trägt grau, doch sein Wasser ist nicht zu trübe. Gute Bedingungen zum Spinnfischen. Zwei Barsche liegen bereits in der Kühltasche. Die flache Bucht auf der Innenseite einer Mole sieht vielversprechend aus. Ein silbergefärbter, sinkender Wobbler dürfte an dieser Stelle der ideale Köder sein. Beim siebten Wurf kommt die erhoffte Attacke. Kurz darauf kann ein schöner Hecht, knapp fünf Pfund schwer, an Land gehievt werden. Der Tag ist ein Erfolg.

Angeln im Rhein.Vergrößern des Bildes
Im November zugegeben schon eine recht kühle Angelegenheit, doch am Rhein müssen Angler nicht lange in der Wathose ausharren, bis ein Schuppenträger an den Haken geht. (Quelle: Winfried Rothermel/imago-images-bilder)

Hechte sind im Oberrhein in der Nähe von Speyer keine Seltenheit. Die Raubfische kommen sowohl in den Altarmen wie auch im Hauptstrom vor, und finden in einigen der Nebengewässer erstklassige Laichplätze. Einheimische Angler stellen ihnen vor allem mit Gummiködern nach. Die besten Fangzeiten sind der Frühsommer und der Herbst. Auch die Zander lassen sich mit Gummifisch und Twister gut zum Anbeißen verleiten. Der Zanderbestand des Oberrheins scheint in den vergangen anderthalb Jahrzehnten etwas abgenommen zu haben, was womöglich eine Folge der verbesserten Wasserqualität ist. Das Nahrungsangebot hat sich dadurch verringert und das Ökosystem verändert - zugunsten anderer Fischarten wie Hecht und Barbe. Kapitale Zander werden dennoch regelmäßig gefangen.

Barsche, Rapfen, Welse - und Aale

Sehr zur Freude der Spinnfischer beherbergt der Oberrhein einen hervorragenden Barschbestand. Die Stachelritter sind während des größten Teil des Jahres in fast allen Gewässerbereichen anzutreffen. Beim Einsetzen des Frosts jedoch ziehen die Barschschwärme in ihre Winterquartiere: Hafenbecken und tiefere Altarme. Der Rapfen, ein Einwanderer aus dem Donau-Einzugsgebiet, konnte sich während der Neunziger erfolgreich im Rhein ansiedeln. Die Silbertorpedos gehen gerne in der Strömung auf Beutezug und sind oft in Buhnenfeldern zu finden. Dort und in den ruhigen Nebengewässern des Oberrheins lauern auch riesige Welse. Schon mehrfach gingen Anglern Exemplare über zwei Meter Länge an den Haken. Die Aalpopulation dagegen ist wie fast überall in Europa bedenklich geschrumpft. Ein Aalfangverbot gibt es in Rheinland-Pfalz, wozu fast das gesamte linksrheinische Ufer in der Region um Speyer gehört, noch nicht.

Weißfisch angeln mit Feedermontage oder Matchrute

Die Weißfisch-Population des Oberrheins besteht in erster Linie aus Brachsen, Rotaugen und den bereits erwähnten Barben. Nasen kommen ebenfalls häufig vor. Ortsansässige Petrijünger rücken den Weißfischen meistens mit der Feederrute auf die Schuppen und machen dabei oft reiche Beute. Das Angeln mit Matchrute ist im Raum Speyer nicht ganz so populär, kann aber ebenfalls sehr erfolgreich sein - vor allem in den Häfen. Brachsen- und Rotaugen-Schwärme können praktisch überall aufgespürt werden, Barben und Nasen jedoch fast nur im Hauptstrom. Empfehlenswerte Plätze zum Barbenangeln findet man unter anderem zwischen den Buhnen in der Nähe des Speyerer Ölhafens, sowie am Rheinufer östlich von Mechtersheim, direkt gegenüber vom AKW Philippsburg.

Die besten Stellen für die Jagd auf Hecht, Zander & Co.

Erstklassige Stellen für den Raubfischfang sind die Mündungen von Altarmen und Häfen. Am Rande der Strömung stehen oft große Zander, Rapfen und mitunter auch Hechte. Schöne Exemplare dieser Arten werden regelmäßig an den Einmündungen vom Otterstädter und Berghäuser Altrhein erbeutet. Bei Letzterem empfehlt es sich vor allem an der südlichen Mole seine Köder auszuwerfen. Die Fahrt dorthin über den Dammweg dauert zwar etwas länger, aber dafür hat man häufig den ganzen Platz für sich alleine. Der Alte Hafen von Speyer indes gilt zu recht als Hotspot für Barsche. Im Sommer wie im Winter.

Der Berghäuser Altrhein bietet auch in seinen hinteren Winkeln ausgezeichnete Angelmöglichkeiten. In den Flachwasserbereichen ziehen vor allem im Frühling und Sommer prächtige Brachsen umher. Zwischen den Wasserpflanzen lauern Hechte. Hier gibt es zudem eines der wenigen besseren Schleien-Vorkommen im Gebiet. Karpfen kommen ebenfalls vor. Man sieht sie manchmal bei schönem Wetter in Ufernähe unter der Wasseroberfläche kreuzen. Gute Angelplätze erreicht man zu Fuß vom Parkplatz am Ende der Alten Rheinhäuser Straße in Speyer-Süd. Ein Wanderweg führt ans Wasser und am Ufer entlang nach Nordwesten. Für manche Gewässerabschnitte dort ist allerdings ein anderer Angelschein erforderlich. Eine detaillierte Karte gibt es unter http://www.sfv-pfalz.de/gesamtkarte/90-berghaeuser-altrhein.html

Brachsen angeln im Altrhein bei Otterstadt

Wer während der kalten Jahreshälfte auf Brachsen aus ist, sollte dem Otterstädter Altrhein im Bereich Kollersee am Campingplatz einen Besuch abstatten. Hier ist das Wasser infolge der Kiesgewinnung sehr tief und der Boden fällt steil ab. Die Brachsenschwärme halten sich im Winter oft in Reichweite der Feederruten auf. Zur Sommerzeit sind im selben Areal häufig Barschtrupps in unmittelbarer Ufernähe unterwegs. Von den zahlreichen Badegästen lassen sie sich nicht verschrecken. Man muss gleichwohl beachten, dass man hier an einer Grenze fischt. Ein großer Teil der so genannten Kollerinsel gehört zu Baden-Württemberg. Dort ist eine andere Angelerlaubnis erforderlich.

Fliegenfischen im Hauptstrom des Rheins

Für Fliegenfischer ist vor allem der Hauptstrom interessant. Spezialisten machen mit großen Streamern, angeboten zwischen den Buhnen, Jagd auf Hechte, Zander und Rapfen. Auf den Kiesbänken in den Innenkurven des Flusses kann man bei geeignetem Wasserstand auch Watangeln und mit Nassfliegen oder Nymphen schöne Barsche, Rotaugen und gelegentlich Hasel erbeuten. Eine gute Strecke für eine solche Fischerei befindet sich einige hundert Meter stromabwärts von der Fähre nach Rheinhausen. Die Fische stehen dort bevorzugt in den Rinnen und flachen Mulden. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Strömung kann tückisch sein, vor allem, wenn größere Schiffe vorbeifahren und große Sogwellen verursachen.

Platzwahl und Fangerfolg sind am Oberrhein sehr stark vom Pegel abhängig – und der kann beachtlich schwanken. Bei niedrigen Wasserständen fallen viele Buhnendämme trocken und bieten den Petrijüngern so zusätzliche Möglichkeiten. Steigt der Speyerer Pegel deutlich über vier Meter, wird es für die Rheinangler sowohl am Hauptstrom wie auch in den Altarmen schwierig. Dann weicht man am besten in die Häfen aus und versucht dort sein Glück.

Weitere Informationen: Angeln am Rhein

Angelscheine für den Rhein und seine Nebengewässer erhalten Sie bei:
Fisherman's Partner Speyer
Heinkelstraße 9
67346 Speyer
Tel.: 06232-61 523
http://www.fishermans-partner.eu/fachmaerkte/de/speyer/start/

Den aktuellen Pegelstand erfährt man unter:

http://www.hochwasser-rlp.de/karte/einzelpegel/flussgebiet/rhein/teilgebiet/oberrhein/pegel/SPEYER

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