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Rasiermesser oder Nassrasierer? Der Vergleich


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Rasiermesser oder Nassrasierer?

Weich wie ein Baby-Popo – so wird männliche Gesichtshaut nur mit einer perfektionierten Nassrasur. Rasiermesser tritt gegen Rasierhobel an: Welches scharfkantige Instrument kann das Rasur-Duell für sich entscheiden? In unserer Fotoshow geben wir subjektive Empfehlungen für gute Modelle.

05.08.2016|Lesedauer: 4 Min.
Sabine Kelle
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Wenn es um eine perfekte Nassrasur geht, muss Mann sich zwischen einem Nassrasierer und dem klassischen Rasiermesser entscheiden. Handhabung, Pflege und Haltbarkeit sind die Ausschlaggebenden Kriterien. Wir haben uns beide Versionen genau angesehen.

Gefährlich scharfe Rasierer: Messer versus Klinge.Vergrößern des Bildes
Gefährlich scharfe Rasierer: Messer versus Klinge. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Handhabung des Rasiermessers

Begibt man sich in die geschulten Hände eines Barbiers, so wetzt dieser gekonnt das Rasiermesser und lässt es in geübten Zügen über das Gesicht gleiten. Beeindruckend ist diese Prozedur allemal, jedoch gehört hier eine ordentliche Portion Übung zur perfekten Vollendung ohne blutige Nebeneffekte. Echte Naturtalente trifft man hier selten. Das Problem: Man muss zunächst lernen, das Rasiermesser im richtigen Winkel möglichst locker zu halten – während man sich seitenverkehrt im Spiegel sieht.

Die richtige Klinge fürs Messer

Ein Gentleman der alten Schule übt sich deswegen in Geduld und startet zunächst bei der Wahl der richtigen Klinge. Traditionell werden Rasiermesser in Achtel Zoll gemessen. Ausschlaggebend für die Wahl ist das Barthaar selbst. Für normales Barthaar wählt man Messer mit 5/8 bis 7/8 Zoll. Echte Klassiker, wie das 6/8-Zoll-Messer mit Ebenholzgriff und Silbereinlagen (um 299 Euro), fertigt die traditionsreiche Solinger Manufaktur Ralf Aust. Stärkere 8/8 Zoller, wie das edle Damast-Messer mit einem Griff aus Wüsteneisenmaserholz (um 655 Euro), eignen sich für sehr dickes Barthaar. Haben Sie ein sehr feines Barthaar, oder wollen das weiche Nackenhaar trimmen, greifen Sie zu einem ebenso feinen 3/8 Zoller.

Messerformen

Weiterhin unterscheidet man die Klingenform: Es gibt das leicht nach außen geschwungene Französische Messer, das etwas mehr abgerundete Rundkopf-Messer, die eckige Amerikanische Form (auch Gradkopf genannt) und den nach innen gebogenen Spanischen Kopf. Die eckigen Messer benötigen etwas mehr Übung, damit das Ohrläppchen nicht abrasiert wird. Dafür lassen sich hiermit besser Bartkonturen rasieren. Wer sich mit einem geraden japanischen Messer rasieren will, findet bei der japanischen Marke Feather Artist Club sehr schlichte, dafür extrem hochwertige Rasiermesser.

Das Rasiermesser schärfen

Einfach auspacken und loslegen funktioniert nicht. Das Messer will vorbereitet werden: Vor jeder Verwendung muss das Messer auf einem ledernen Streichriemen abgezogen werden, um die feine Schneidkante wieder aufzurichten. Hierbei sollten Rücken und Schneide des Rasiermessers flach auf dem Streichriemen aufliegen und der Messerrücken in Zugrichtung zeigen. Der Lederriemen darf nicht gekickt und sollte beim Abziehen stets stramm gehalten werden. Befestigen Sie ihn hierfür am besten auf Hüfthöhe, zum Beispiel an einem Handtuchhalter. Dafür haben Rasiermesser eine extrem hohe Lebensdauer. Bei richtiger Pflege kann man solch ein Messer über Generationen weitervererben.

Die richtige Rasiertechnik

Beim Rasieren sollte man die Gesichtshaut möglichst straff halten. Das Rasiermesser wird im Winkel von 30 Grad zunächst mit dem Bartwuchs bewegt und ohne großen Druck rasiert. Folgen Sie bei der Rasur einfach den Linien Ihres Gesichts. Spätestens nach zwei Strichen sollte man das Messer auswaschen. Überreste von Rasierschaum und Haaren bewirken ein schlechteres Rasur-Ergebnis und vergrößern die Gefahr einer Verletzung. Beim zweiten Rasurgang kann man auch vorsichtig gegen den Strich arbeiten. (Tipps zum Verhindern von Pickeln finden Sie hier)

Der Rasierhobel

Natürlich könnte man zu einem einfachen Systemrasierer greifen, doch wirklich stilvoll ist das nicht. Deutlich einfacher als mit dem Messer gestaltet sich die Rasur mit dem klassischen Rasierhobel. So denkt man zumindest. Dieses aufwändige Konstrukt aus Klingen steht in keinem Vergleich zu einem schnöden Nassrasierer mit voreingestelltem Kopf. Etwas Übung benötigt man hier ebenfalls, wenn die Verletzungsgefahr auch nicht ganz so groß ist wie beim Rasiermesser. Nicht umsonst heißen Rasierhobel auch Sicherheitsrasierer. Eigentlich kann man sich nur schneiden, wenn man die Klinge quer zieht.

Wie das Rasiermesser sollte der Rasierhobel im 30-Grad-Winkel gehalten werden. Mit etwas Übung finden Sie intuitiv die für Sie richtige Handhabung. Mehr als drei Rasiergänge braucht man dann auch nicht, um das Gesicht schön glatt zu rasieren.

Klingen regelmäßig wechseln

Zwar sind Rasierhobel in ihrer Anwendung einfacher, doch muss man die Klingen regelmäßig auswechseln. Hier findet man sich in einem riesigen Angebot gegenüber. Da fällt die Wahl oft schwer. Marken wie Feather, Mühle, Gillette und Merkur liefern verlässliche Qualität.

Wechseln sollten Sie Ihre Klingen im Schnitt nach der dritten Benutzung. Eine feste Regel gibt es hier nicht. Manche Klingen bleiben auch bis zu sieben Rasiergänge wunderbar scharf, andere sind schon nach zwei Malen stumpf. Das kann selbst innerhalb der gleichen Marke variieren. Bei sogenannten Double Edge (DE) Rasierern kann man die Klinge auf beiden Seite benutzen. Sicher die effizienteste Methode.

Die besten Rasierer

Durch ihr pures Design und außerordentliche Qualität punkten bei vielen die Rasierer von Pils. Das Stuttgarter Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, Produkte zu schaffen, die nicht nur schön, sondern auch alltagstauglich und langlebig sind. Hier setzt man auf die japanischen Klingen von Feather. Auch in der renommiert Manufaktur Mühle finden Sie eine herrliche Auswahl an hochwertigen Rasierern und passendem Zubehör.

Qualität aus Solingen, England und Japan

Mit einem Rasierer aus einer der traditionsreichen Solinger Manufakturen liegen Sie meist goldrichtig. Ob bei Merkur, Böker oder Giesen & Forsthoff (um nur einige zu nennen) finden Sie stets ein klassisches und dabei hochwertiges Sortiment. Im Englischen Sheffield fertigt man bei Edwin Jagger herausragende Rasierer. Etwas exklusiver wird es mit japanischen Klingen. Scharfe Meisterwerke finden Sie wieder bei Feather. In der amerikanischen Manufaktur von Above the Tie in Tennessee lässt man sich von kultigen alten Gillette-Rasierern zu neuen handgemachten Kreationen inspirieren. Der Markt floriert.

Fazit: Beide Spielarten passen zu einem echten Gentleman. Für ein Rasiermesser müssen Sie etwas mehr Geduld mitbringen, werden dafür mit einem langlebigen Utensil belohnt. Der Rasierhobel lässt sich etwas leichter handhaben und ist preisgünstiger, dafür müssen Sie öfters die Klingen wechseln.

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