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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bewusst, gelassen und dankbar Was ist eigentlich Achtsamkeit?
Um zu entschleunigen, wenden sich manche Menschen der Achtsamkeit zu. Doch was steckt hinter dem Konzept? Und was hat Meditation damit zu tun?
Unter Achtsamkeit wird das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen Moments verstanden, ohne zu bewerten. Es geht darum, im Hier und Jetzt präsent zu sein und einfach nur zu beobachten, was ist. Gedanken, Gefühle und Empfindungen des Körpers werden wahrgenommen, aber nicht beurteilt.
Achtsamkeit: Eine Definition
Achtsamkeitslehrer Kai Meinig definiert Achtsamkeit so: "Es ist eine Fähigkeit, die wir alle besitzen, um im gegenwärtigen Moment zu sein, frei von Ablenkung und mit einer sanften und offenen Haltung." Achtsames Handeln sei der Grundstein für einen ausgeglicheneren Alltag.
Die Wirkung von Achtsamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen. Durch Achtsamkeit kann man laut der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren Klarheit schaffen und konzentrierter und gelassener werden. Man lernt, sich selbst wertzuschätzen und ernst zu nehmen. Achtsamkeitstraining ist demnach mehr eine buddhistische Methode als ein Entspannungsverfahren.
Was ist MBSR?
Bei MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) handelt es sich um ein grundlegendes Achtsamkeitstraining. Dr. Jon Kabat-Zinn entwickelte dieses in den 1970er Jahren. Es basiert auf Meditationen und verschiedenen Ansätzen aus der modernen Psychologie und Stressforschung.
Was unterscheidet Meditation und Achtsamkeit?
"Achtsamkeit bedeutet, im Alltag präsent zu sein, egal, wo wir sind oder was wir tun", sagt Kai Meinig, der auch Meditationen für die App "Headspace" einspricht. Meditation sei hingegen das Spielfeld für das Erlernen von Achtsamkeit. Meditation trainiert folglich Achtsamkeit.
"Zunächst meditieren wir, um für eine begrenzte Zeit mit dem Hier und Jetzt vertraut zu werden. Mit der Zeit jedoch hilft uns die regelmäßige Übung von Achtsamkeit, die Fähigkeit zu entwickeln, den ganzen Tag über präsent zu sein, jeden Tag."
Kleine Achtsamkeitsübung: Sitzmeditation
- Setzen Sie sich für diese Übung auf einen Stuhl, nehmen Sie eine aufrechte, bequeme Haltung ein. Ihre Füße berühren den Boden.
- Die Augen können Sie schließen, wenn Sie mögen.
- Konzentrieren Sie sich nun auf das Einatmen. Das gelingt am leichtesten, wenn Sie die Atemzüge zählen.
- Alle Gedanken, die kommen, nehmen Sie einfach hin, Ihre Konzentration bleibt beim Atem.
Mit etwas Übung wird es Ihnen bei der Sitzmeditation gelingen, Gedanken an Ihnen vorbeiziehen zu lassen, ohne dass diese Sie ablenken.
- Eigene Recherchen
- dg-e.de: "Achtsamkeitsarbeit"
- mbsr-verband.de: "Achtsamkeit mit MBSR"
- Interview mit Kai Meinig von "Headspace"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa