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Psychiater oder Psychologe: Unterschied einfach erklärt


Medizin
Psychiater oder Psychologe: Unterschied einfach erklärt

Psychiater und Psychologen betreuen Patienten oft gemeinsam, arbeiten aber unterschiedlich. Wir verraten Ihnen, wer dabei welche Rolle übernimmt.

19.11.2024 - 09:37 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Jessica Jantz
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Bei seelischen Erkrankungen sind Psychiater und Psychologe wichtige Anlaufstellen. Aber wer geht eigentlich zu wem und was wird behandelt? Nicht selten sind Patienten sowohl beim Psychologen als auch beim Psychiater in Behandlung. Warum das so ist und welche Unterschiede es in der Behandlung gibt, erfahren Sie bei uns.

In manchen Lebenssituationen kann ein Gespräch mit Psychotherapeuten oder Psychiatern helfen - die Kosten dafür sind unter Umständen absetzbar.Vergrößern des Bildes
In manchen Lebenssituationen kann ein Gespräch mit Psychotherapeuten oder Psychiatern helfen. Leider macht sich auch in diesen Feldern der Ärztemangel bemerkbar. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn./dpa)

Das macht ein Psychologe

Allein in Deutschland leiden Millionen Menschen unter Depressionen und werden oft nicht mal ernstgenommen. Dabei sind psychische Erkrankungen ebenso einschränkend wie körperliche Leiden. Psychologen sind wichtige Ansprechpartner für betroffene Personen, aber leider völlig überlastet. Der allgemeine Ärztemangel macht auch hier nicht halt.

Psychologen sind Experten für das menschliche Denken, Fühlen und Verhalten. Sie haben ein Studium der Psychologie abgeschlossen und sich mit Themen wie Emotionen, Wahrnehmung und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Das Ziel eines Psychologen besteht darin, seine Patienten zu verstehen und sie bei psychischen und sozialen Problemen zu unterstützen. Typische Arbeitsfelder des Psychologen sind:

  • Beratung: Er unterstützt bei Lebenskrisen, Stressbewältigung oder familiären Konflikten.
  • Therapie: Er führt Gesprächs- oder Verhaltenstherapien durch und verfolgt systemische Ansätze.
  • Diagnostik: Er erkennt psychische Störungen durch Gespräche oder Tests.

Der Fokus des Psychologen liegt darauf, beratend und psychotherapeutisch zu agieren. Eine Unterform ist der Wirtschaftspsychologe, der nicht mit Patienten arbeitet, sondern zum Wohle von Mitarbeitern in Unternehmen eingesetzt wird.

Das macht ein Psychiater

Ähnlich wie der Psychologe hat sich auch der Psychiater auf die Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert. Nach seinem Medizinstudium hat er eine Weiterbildung im Bereich Psychiatrie absolviert. Zu seinen Aufgaben gehören die Diagnostik und die Behandlung schwerwiegender psychiatrischer Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie.

In seinem Arbeitsalltag führt der Psychiater unter anderem folgende Tätigkeiten durch:

  • Medikamentöse Behandlung: Psychiater verschreiben Psychopharmaka wie Antidepressiva oder Neuroleptika und überwachen die Einnahmen.
  • Diagnostik: Durch Tests, körperliche Untersuchungen und Gespräche führt der Psychiater die Diagnosestellung durch.
  • Krisenintervention: Psychiater leisten bei akuten psychischen Krisen Soforthilfe.

Der Psychiater arbeitet in Praxen, in Rehabilitationszentren oder in psychiatrischen Kliniken. Anders als der Psychologe hat er den medizinischen Ansatz stärker im Fokus. Viele Psychiater sind zusätzlich Neurologen, was ihr Behandlungsspektrum deutlich erweitert.

Unterschiede zwischen Psychiater und Psychologe

Der größte Unterschied zwischen Psychiater und Psychologe liegt in der Ausbildung. Während der Psychiater offiziell Arzt ist und Medikamente verordnen oder Krankmeldungen ausstellen darf, ist ein Psychologe kein Mediziner und hat diese Berechtigung nicht.

Oft arbeiten Psychologen und Psychiater Hand in Hand, um ihren Patienten zu helfen. So kann der Psychiater bei einer Depression Medikamente verordnen, während der Psychologe beratende und therapeutische Dienste leistet. Dafür wiederum fehlt dem Psychiater die Ausbildung, der psychiatrische Erkrankungen aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und im Studium erarbeitet hat.

Für viele Patienten ist der Gang zum Psychiater die erste Wahl, denn dieser stellt bei Bedarf die Überweisung zu einem Psychologen aus. In Kliniken arbeiten beide Berufsbilder Hand in Hand und unterstützen Patienten mit verschiedenen Therapien und Ansätzen.

Verwendete Quellen
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