Leben Seabreacher: Haifisch-Speedboot
Er ist das perfekte Gadget für all diejenigen, die eigentlich schon alles haben. Den Seabreacher braucht man nicht, aber er macht mächtig Spaß. Das Speedboot sieht nicht nur wie ein Meeresbewohner aus, sondern funktioniert auch so.
Wer den Seabreacher das erste Mal sieht, wird seinen Augen kaum trauen. In der Optik eines Haifisches oder wahlweise auch der eines Delfins oder Orcas rast das Tauchspeedboot über das Wasser und vollführt währenddessen Sprünge oder auch Drehungen wie ein Fisch. Auf eine gewisse Weise kann man sich naturnaher gar nicht im Wasser fortbewegen. Mit bis zu 80 Stundenkilometern schwimmt der Seabreacher an der Wasseroberfläche, im Tauchgang erreicht er immer noch 40 Kilometer pro Stunde. Den Einfall für dieses außergewöhnliche Gefährt hatte der Hersteller Innespace Produktion aus dem US-amerikanischen Redding, Kalifornien. Dem Weißen Hai aus der gleichnamigen Spielberg-Produktion läuft der Seabreacher allemal den Rang ab. Er ist ausgestattet mit einem gasbetriebenen 260-PS-Motor. Der Antrieb orientiert sich damit zwar nicht an den Vorbildern aus der Natur, dafür hat man sich aber bei der Steuerung dafür entschieden, dass Flossen und Finne nicht bloß schnöde Optik sind, sondern auch eine Funktion haben. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass das Speedboot untertaucht oder aus dem Wasser springt – oder sich dreht. Für grundsätzliche Richtungswechsel ist hingegen der Strahl des Motors zuständig.
Bis zu zwei Personen finden in dem Seabreacher hintereinander Platz. Das Cockpit ist selbstverständlich vollkommen wasserdicht, und damit der Motor auch unter der Wasseroberfläche genügend Luft bekommt, befindet sich in der Finne – also der Rückenflosse – eine Art Periskop. Die Seitenflossen steuern Sie über zwei Hebel und können so einen Sprung um die eigene Achse wagen, wenn Sie das Haifisch-Speedboot im gleichen Zug aus dem Wasser springen lassen. Einfach Sprünge gelingen Ihnen bereits nach kurzer Übung, für wirklich spektakuläre Stunts mit dem Seabreacher bedarf es jedoch ein wenig Training – nach ein paar Tagen sollten Sie jedoch schon einiges an Tricks drauf haben. Tauchen können Sie mit dem Speedboot übrigens durch Unterstützung der Schwanzflosse. Sie funktioniert ähnlich wie ein Spoiler beim Auto und bringt Sie bis zu eineinhalb Meter unter Wasser. Tiefer geht es nicht, da ansonsten die Luftzufuhr des Motors unterbrochen wird. Sie werden dann automatisch langsamer und tauchen wieder auf. Damit Sie auch unter Wasser nicht den Überblick verlieren, tragen Hai, Delfin und Orca an der Rückenflosse eine Kamera, die Ihnen Bilder von draußen auf zwei Bildschirme übertragen.
Keine Zulassung in Deutschland
Dass es sich beim Seabreacher in erster Linie um ein Funboot handelt, merkt man auch an der Innenausstattung. Neben den Bildschirmen und einem GPS-Empfänger erwartet Sie hier beispielsweise eine iPad-Dockingstation. So können Sie das Soundsystem zum Leben erwecken. Und wen wird es da nicht einmal in den Fingern jucken, die Filmmusik zum Weißen Hai aufzulegen, um sich dann im Tauchgang in Strandnähe an die Badegäste heranzupirschen. Ein gekonnter Sprung aus dem Wasser und Sie werden den Strand mit Sicherheit schnell für sich allein haben. Dafür brauchen Sie natürlich auch die passende Lackierung der Außenhaut, die Sie übrigens ganz nach eigenen Wünschen gestalten können. So wird jeder Seabreacher zum Unikat. Wer damit in deutschen Gewässern auf die "Jagd" gehen will, wird allerdings enttäuscht: Hier ist das Speedboot genauso wenig zugelassen wie in Österreich oder der Schweiz. Aber vielleicht hat der eine oder andere ja einen Liegeplatz in einem amerikanischen Jachthafen frei, wo er das gut 45.000 Euro teure Wassergefährt abstellen kann. Einen Pfleger braucht der Hai immerhin nicht.