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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Potenzieller Dickmacher Wie viel Fruchtsaft am Tag ist für Kinder okay?
Nicht nur Cola und Co. gelten als Dickmacher. Auch der regelmäßige Konsum von Fruchtsaft soll das Gewicht erhöhen. Forscher haben sich diese These nun genauer angesehen. Wie viel Saft pro Tag ihrer Meinung nach für Kinder in Ordnung ist.
Amerikanische Forscher wollten herausfinden, ob Fruchtsaft Kinder dick machen kann. Mit Hilfe einer Metaanalyse verschiedener Studien kamen sie zu dem Schluss, dass ein Glas 100-prozentiger Saft pro Tag für Kinder weitgehend unbedenklich ist. Ihre Studie wurde im Fachmagazin "Pediatrics" veröffentlicht.
Ein Glas Orangensaft am Tag macht offenbar nicht dick
Bei Ein- bis Sechsjährigen stehe diese Menge demnach in Verbindung mit einer geringen Gewichtszunahme. Diese sei allerdings so niedrig, dass sie klinisch nicht bedeutsam ist. Bei Kindern im Alter von sieben bis 18 Jahren wirke sich ein Glas pro Tag gar nicht auf das Gewicht aus.
Auf der Grundlage der aktuellen Beweislage könne man nicht sagen, dass der Verzehr einer Portion Fruchtsaft am Tag zu Gewichtsproblemen bei Kindern führe, so Studienautor Dr. Brandon Auerbach von der Universität von Washington in Seattle.
Wie die Studie ablief
Für ihre Studie schauten sich die Wissenschaftler acht Studien genauer an, die den Konsum von 100-prozentigem Fruchtsaft und eine mögliche Veränderung des BMIs betrachteten. In diesen waren die Daten von insgesamt 34.000 Kindern verarbeitet worden.
Die jüngeren Kinder in der Studie – bei denen eine niedrige Gewichtszunahme beobachtet wurde – tranken bevorzugt Apfelsaft, die älteren Orangensaft. Somit könnte Organgensaft, der mit einem langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels verbunden ist, möglicherweise auch weniger zu Gewichtszunahme führen.
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Schorlen als Alternative zu Säften
Dennoch ist Fruchtsaft kein optimaler Durstlöscher für Kinder. Er wird zwar aus Obst gewonnen und enthält Vitamine und Mineralstoffe, aber auch jede Menge Zucker, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Zudem löschen Fruchtsäfte ihr zufolge den Durst nicht, weil sie ein klebriges Mundgefühl hinterlassen.
Die Gesellschaft empfiehlt stattdessen kalorienfreie Getränke. Ideal seien Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees. Und wenn es mal Saft sein soll? Statt reinem Fruchtsaft sollten Eltern dann ihren Kindern lieber Schorlen anbieten, die aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser bestehen. Diese sind laut der Gesellschaft "akzeptabel". Um notwendige Vitamine aufzunehmen, sollten Kinder lieber Obst und Gemüse essen, anstatt Fruchtsäfte zu trinken.